Auffälligkeiten in Gedächtnisfunktionen bei Kindern mit Lese-Rechtschreibschwäche

Ziel der Studie war die Exploration von Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei lese-rechtschreibschwachen Kindern (LRS) im Vergleich zu einer schriftsprachlich normal entwickelten Kontrollgruppe (KG). Gedächtnisfunktionen sollten im Hinblick auf Entwicklungsveränderungen über eine Altersspanne von...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Bennetz, Maike
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2004
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/958
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-10941
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-10941
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/958/MaikeBennetz.pdf
Description
Summary:Ziel der Studie war die Exploration von Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei lese-rechtschreibschwachen Kindern (LRS) im Vergleich zu einer schriftsprachlich normal entwickelten Kontrollgruppe (KG). Gedächtnisfunktionen sollten im Hinblick auf Entwicklungsveränderungen über eine Altersspanne von acht bis dreizehn Jahren untersucht werden. Bei einem möglichen Gedächtnisdefizit sollte überprüft werden, ob dieses sich nur bei schriftsprachähnlichem Material äußerte oder ob es sich um ein allgemeineres Defizit handelte. Insgesamt 65 lese-rechtschreibschwache und schriftsprachlich normal entwickelte Kinder der Altersgruppen 8-9 Jahre, 10-11 Jahre und 12-13 Jahre wurden Aufgaben zur Gedächtnisspanne, zur Benennungsgeschwindigkeit und zur Suchrate unterzogen. In den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Benennungsgeschwindigkeit zeigten die lese-rechtschreibschwachen Kinder deutlich schlechtere Leistungen als die Kontrollgruppe, und beide untersuchten Gruppen verbesserten sich in ihren Leistungen mit ansteigendem Alter. Hinweise für ein schriftsprachorientiertes Defizit im Falle der Rechtschreibschwachen ließen sich den Aufgaben zur Gedächtnisspanne und zur Suchrate entnehmen. Zusammenfassend bestätigen die vorliegenden Ergebnisse Defizite in Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses bei LRS. Über die untersuchte Altersspanne hinweg kam es nicht zu einer Annäherung der Leistungen der Rechtschreibschwachen an die der Kontrollgruppe, was für ein bleibendes Defizit im Fall der LRS spricht. Um zu eindeutigen Ergebnissen hinsichtlich der Schriftsprachabhängigkeit der Gedächtnisdefizite bei LRS kommen zu können, müssen weitere Studien abgewartet werden. === The aim of the study was to investigate short term memory functions in dyslexic children compared to a control group with normally developed written language skills. Memory functions were to be examined with regard to developmental alterations within an age range of eight to thirteen years. In case of a detected possible memory deficiency, it had to be tested if this became manifest only with material resembling written language or if it represented a more general deficiency. A total of 65 dyslexic and control children with normally developed written language skills of age groups 8-9, 10-11, and 12-13 years were tested for memory span, naming speed and search rate. Achievements in memory span and naming speed of the dyslexic children were distinctly worse than those of the controls. Both examined groups improved with age. The results of memory span and search rate testings provide hints towards a written language related deficiency. In summary the presented data confirm deficits in short term memory functions of dyslexic children. In the examined age range the achievements of dyslexics and controls did not approach with rising age, suggesting a permanent deficit of the dyslexic group. Further studies are needed to examine if dyslexia related memory deficiencies are restricted to written language skills.