Einfluss inhalativer Allergene auf die Zilienschlagfrequenz der Nasenschleimhaut bei Allergikern in vitro

Es wurde der mögliche Effekt verschiedener Typ I-Allergene auf die Zilienschlagfrequenz der Nasenmuschelschleimhaut bei Allergikern in vitro untersucht. Durch die Präparation der Gewebeproben und die in vitro Durchführung der Untersuchungen wurde der Einfluss möglicher anderer Komponenten des mukozi...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Stein, Thorsten
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2007
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/2481
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-27837
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-27837
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/2481/SteinZilienoL.pdf
Description
Summary:Es wurde der mögliche Effekt verschiedener Typ I-Allergene auf die Zilienschlagfrequenz der Nasenmuschelschleimhaut bei Allergikern in vitro untersucht. Durch die Präparation der Gewebeproben und die in vitro Durchführung der Untersuchungen wurde der Einfluss möglicher anderer Komponenten des mukoziliaren Systems gegenüber vergleichbaren in vivo Untersuchungen minimiert. Wir erhielten die Gewebeproben durch Entnahme mit einer Biopsiezange aus zuvor operativ gewonnenen Nasenmuscheln. Die Proben wurden unmittelbar postoperativ gewaschen, in Nährmedium M199 aufbewahrt und mit Carbogen äquilibriert, so dass eine konstante Zilienaktivität mit Hilfe eines etablierten Verfahrens über mehrere Stunden gewährleistet war. Die Frequenzmessung erfolgte mittels Durchlichtmikroskopie und photometrischer Methode in Kombination mit einer digitalen Spektrumanalyse über 15 bzw. 30 Minuten, entweder in Allergen-Lösung zweier Konzentrationen oder in allergenfreier Kontroll-Lösung. Wir fanden keinen Unterschied zwischen den basalen Zilienschlagfrequenzen von Allergikern und Nichtallergikern. Ebenso waren weder Anstieg noch Abfall der Zilienschlagfrequenz nach Allergenexposition zu beobachten. Der Frequenzverlauf war konstant und auf dem gleichen Niveau wie bei Zilien von Nichtallergikern bzw. Zilien von Allergikern in Kontroll-Lösung. Daran änderte auch die Verdoppelung des Beobachtungszeitraums in Kombination mit einer Erhöhung der Allergenkonzentration auf das Fünffache einer in vivo voll wirksamen Standard-Intrakutan-Konzentration des für den betreffenden Allergiker relevanten Typ-I-Allergens nichts. Aus den Ergebnissen folgern wir, dass Allergene die Zilientätigkeit nicht direkt beeinflussen. Die von anderen Autoren festgestellte Hemmung oder Stimulation der Zilienaktivität bei tierexperimentellen in vivo-Untersuchungen muss auf eine indirekte Wirkung, ausgehend von anderen Bestandteilen des mukoziliaren Systems wie Mediatorenfreisetzung oder Veränderungen der Schleimschicht, zurückzuführen sein. === Effect of type I allergens on ciliary beat frequency of nasal mucosa in allergic subjects was assessed in vitro. By preparation of tissue specimens and in vitro performance of the examinations possible influence of different components of the mucociliary system was minimized compared to similar examinations performed in vivo. Biopsies were sampled with a bronchoscopy forceps from surgical specimens obtained before during turbinate surgery. Tissues were washed directly postoperative, suspended in medium M199 and equilibrated with carbogen, an established procedure to maintain a constant ciliary beat activity for several hours. Biopsies were suspended in allergen solution of selected concentrations or in control solution. Measurement of ciliary frequency was performed with transmitted light microscopy and photometry in combination with digital spectrum analysis for 15 and 30 minutes respectively. We found no difference of basal ciliary frequency between allergic and non allergic subjects. Moreover ciliary beat frequency did not change significantly after allergen exposure. The frequency characteristic was constant at the same level as frequency of non allergic subjects and allergic subjects in control solution respectively. Increasing allergen dose to the fivefold standard intracutaneous test strength in combination with doubling length of exposure did not change this. We conclude that allergens do not change ciliary activity directly. Inhibition or stimulation of ciliary activity after allergen exposure described by other authors in animal experiments performed in vivo must be explained by indirect effects based on different components of the mucociliary system like release of mediators or changing of the mucus layer.