Zeit als eschatologische Größe
Die Frage nach Zeit und Ewigkeit ist eine existenzielle Frage. Der Mensch lebt und baut sein Leben und seine Existenz auf dem auf, was ihm die Vergangenheit gebracht hat. Gleichzeitig aber schaut der Mensch in die Zukunft und stellt die Frage, was die Zukunft ihm bringt und gibt. Der gläubige Mensch...
Main Author: | |
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | deu |
Published: |
2008
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Online Access: | https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/2416 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-28153 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-28153 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/2416/jelonek.pdf |
Summary: | Die Frage nach Zeit und Ewigkeit ist eine existenzielle Frage. Der Mensch lebt und baut sein Leben und seine Existenz auf dem auf, was ihm die Vergangenheit gebracht hat. Gleichzeitig aber schaut der Mensch in die Zukunft und stellt die Frage, was die Zukunft ihm bringt und gibt. Der gläubige Mensch fragt gleichzeitig weiter, was ihm der Glaube für seine Zukunft bringt und was mit seinem Leben aus seiner Zeit in der Ewigkeit werden wird? Die vorliegende Arbeit will auf religionswissenschaftlicher und eschatologischer Basis die Frage nach der gegenseitigen Verankerung von Zeit und Ewigkeit klären. Im eschatologischen Bezug stehen Zeit und Ewigkeit in engem Verhältnis und dadurch findet die Zeit ihr „Größenmaß“. Daher trägt die vorliegende Arbeit den Titel „Zeit als eschatologische Größe“. Dieses Thema wird auf dem schöpferischen Grund ausgearbeitet und durch die biblische Offenbarung mit der Trinität verbunden. Darum lautet die Hauptthese dieser Arbeit: „Christliche Theologie versucht, die menschliche Zeit kairologisch und eschatologisch in die Ewigkeit des trinitarischen Gottes hinein zu verankern“. Diese Hauptthese wird erklärt und ausgelegt in fünf Teilen: Teil I: Zeit – Theorie - Darstellung bedeutsamer biblischer Zeitbegriffe. Sie zeigen: Ehe die Zeit in der Ewigkeit Gottes entgrenzt ist, ist die Ewigkeit unbegrenzte Zeit. Die unbegrenzte Zeit ist nicht leer, sondern zugleich gefüllte und erfüllte Zeit. Teil II: Zeit und Ewigkeit - Vorstellung kosmologisch-theologischer Modelle von Frank J. Tipler und Teilhard de Chardin. Christus als Alpha und Omega – der Anfang und das Ende: im Tod und in der Auferstehung, in der Wirklichkeit der Eucharistie und in der Schöpfung als die Ausdehnung der Evolution. - Verbindung der Zeit mit der Evolution durch philosophische und naturwissenschaftliche Aussagen. Die Evolution basiert auf dem Fundament der Ewigkeit Gottes und der Allgegenwart Gottes. Sie ist Fortsetzung der Schöpfung – creatio continua. Die Evolution bleibt ständig im dynamischen „nunc – jetzt“. - Darstellung der neuen Zeit-Perspektiven, welche die Ewigkeitsvorstellungen des Gregor von Nyssa eröffnen. Die Teilhabe an der Ewigkeit Gottes ist ein fortschreitender Prozess, Diastema – Schöpfungsprozess. - Die Zeit der Schöpfung findet ihre Begründung im trinitarischen Gott durch Jesus Christus als creatio ex amore. Teil III: Zeit in der symbolischen Interpretation - Verbundenheit der Symbole in der Zeit mit Ewigkeit. Symbole auf der religiösen Ebene verweisen betroffene und ergriffene Menschen auf Gottes Wirklichkeit. - Symbole in der sakramentalen Umfassung. Jesus Christus als das Ur-Sakrament und zugleich als jene sakramentale Wirklichkeit, in der Zeit und Ewigkeit in eins zu vororten sind. Teil IV: Zeit und Ewigkeit in der Eschatologie als Größe des trinitarischen Gottes - Vorstellung der schöpfungstheologischen und heilsökonomischen Einheit von Zeit und Ewigkeit in der trinitarischen Begründung bei Jürgen Moltmann und Wolfhart Pannenberg. Teil V: Systematische Ergebnisse zur Theologie der Verankerung der menschlichen Zeit in der Ewigkeit des trinitarischen Gottes auf kairologischer und eschatologischer Basis - Jesus Christus, der Kairos als Heilszeit-Brücke zum Verständnis der trinitarischen Ewigkeitswirklichkeit, die in der sakramentalen Kirche lebt und weiter wirkt. - Liebende-Communio des dreieinigen Gottes verankert die Zeit mit der Ewigkeit Gottes. Jesus Christus, der wahre Mensch und wahre Gott, ist der Offenbarer der Trinität und gleichzeitig ist er die Verankerung des Menschlichen im Göttlichen. Durch sein Kommen in die irdische Zeit und Geschichte findet die Zeit ihre Größe in ihrer Verankerung in der Ewigkeit. === The question about Time and Eternity is an existential one. The human being lives and bases his life and existence on what the past has brought him. At the same time he looks to the future, and asks the question what the future will bring him. The religious person goes further, and asks what this faith will bring him for the future. And what influence his present life will have in transcendental terms. This paper will clarify the question of the mutual interconnection between Time and Eternity based on religious studies and eschatology. In the eschatological sphere, Time and Eternity stand in a very close relationship, and through this, Time gets its “magnitude”. Consequently, this paper has the title: “ Time as an eschatological Dimension”. This theme will be elaborated, based on Creation and the biblical revelation of the Trinity. The main thesis of this work is: “Christian theology, an attempts to interconnect, kariologically and eschatologically, human Time and the eternal Trinity”. This main thesis will be developed in five sections: Section I: Time – The Theory - Depiction of significant biblical time-concepts which show: Before Time was unbounded from the eternal God, eternity is unbounded Time. The unbounded Time is not an empty Time, but rather a full and fulfilled Time. Section II: Time and Eternity - A cosmological-theological Model as pictured by Frank J. Tipler and Teilhard de Chardin. Christ as Alpha and Omega – the beginning and the end: In Death and in the Resurrection, in the Reality of the Eucharist and in the Creation as an extension of Evolution. - The connection of Time and Evolution trough the evidence of philosophy and science. Evolution based on the foundation of the eternal-God and all-present-God. It is the continuation of the creation – creation continua. Evolution remains dynamically, continuously a “nunc” – “now”. - The depiction of the new Time-perspectives, as imagined and opened up by Gregory von Nyssa. The sharing in Gods eternity is a progressive process. Diastema – Process of Creation. - The time of the Creation finds its foundation in the Trinitarian God through Jesus Christ as Creation ex amore. Section III: Time in the symbolic Interpretation - Solidarity of the symbols in the Time of Eternity. Symbols on the religious level refer to Gods reality in deeply moved and affected people. - Symbols in the sacramental area: Jesus Christ as the Proto-Sacrament and at the same time that sacramental reality in which Time and Eternity are unified. Section IV: Time and Eternity in Eschatology as a Dimension of the Trinitarian God. - The ides of the theological-creation and the salvation-economical Unity of Time and Eternity in the Trinitarian reasoning from Jürgen Moltmann and Wolfhart Pannenberg. Section V: Systematic results to the theology of embedding the human Time in the Trinitarian God on a kairological and eschatological basis. - Jesus Christ, the Kairos as the bridge in Salvation History to the understanding of the Trinitarian reality of Eternity, which lives and is at work in the sacramental Church. - The Loving Community of the Three-in-one-God establishes Time in the Eternity of God. Jesus Christ, true God and true Man is the revelation of the Trinity and at the same time is the interconnection between God and Man. Through his coming into human Time and History, Time finds its dimension through the interconnection with Eternity. |
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