Therapeutische Optionen des hepatozellulären Karzinoms und deren Indikationen: Stellenwert der Resektion im Vergleich

Die zeitgemäßen therapeutischen Optionen des hepatozellulären Karzinoms wurden mit dieser Studie beschrieben. Dies erschien sinnvoll, da verschiedene Empfehlungen existieren, die Ärzte bei der Entscheidung zur adäquaten Therapie unterstützen sollen. Das Ziel dieser Studie war es deshalb zu untersuch...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Singh, Gurinder
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2020
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/21007
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-210078
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-210078
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/21007/Singh_Gurinder_Dissertation_HCC.pdf
Description
Summary:Die zeitgemäßen therapeutischen Optionen des hepatozellulären Karzinoms wurden mit dieser Studie beschrieben. Dies erschien sinnvoll, da verschiedene Empfehlungen existieren, die Ärzte bei der Entscheidung zur adäquaten Therapie unterstützen sollen. Das Ziel dieser Studie war es deshalb zu untersuchen, unter welchen Umständen eine Resektion als Erstlinien-Therapie gewählt wurde. Auch sollten signifikante Unterschiede der Charakteristika und Tumoreigenschaften der resezierten gegenüber den nicht-resezierten Patienten herausgearbeitet werden. Im Zuge dessen wurden Daten von 220 Patienten ausgewertet. Der Beobachtungszeitraum erstreckte sich von Januar 2012 bis September 2016. 30% der Patienten wurden reseziert. Die meisten (59%) davon im Stadium BCLC A, aber sogar noch im Stadium B und C. Zeichen der hepatischen Dekompensation waren keine absoluten Kontraindikationen für eine Resektion. Lediglich das Auftreten einer hepatischen Enzephalopathie führte im weiteren Verlauf nie zu einer Resektion in dieser Studie. Transplantationen wurden dagegen in 16 von 17 Fällen im Stadium A vollzogen (ein Patient wurde im Stadium B transplantiert). Transplantationen wurden außerdem ausschließlich bei Patienten mit Fibrose oder Zirrhose durchgeführt. Lokoregionäre Verfahren finden breite Anwendung. In dieser Studie wurde hauptsächlich das Verfahren der TACE beleuchtet. Patienten in den Stadien BCLC A, B und C wurden dieser Therapie zugeführt. Die Distribution der UICC und BCLC Stadien zwischen der Resektions- und TACE-Gruppe unterschied sich nicht (p=0,353). Die TACE, deren kuratives Potential umstritten bleibt, wird nun zumeist als Bridging-Verfahren vor einer Transplantation angewendet und als Sekundärtherapie bei Rezidiven nach einer Resektion. Die Sorafenib-Therapie und ein palliatives Regime sind Patienten in den Stadien BCLC C, respektive BCLC D vorbehalten. Für ein HCC in Zirrhose zeigte die Lebertransplantation in der follow-up Periode die geringste Rezidivrate. Das ist aber nicht in jeder Studie der Fall. Bedenkt man zudem die limitierte Anzahl an verfügbaren Spenderorganen, so ist die Resektion die Therapie der Wahl für die meisten Patienten. Die Resektion scheint der TACE überlegen im Hinblick auf Rezidivfreiheit. Daher kommt der Evaluierung der Resektabilität eine enorme Bedeutung zu. Dies wird umso deutlicher, da nicht jeder potenziell resektable Patient schlussendlich reseziert wird - in dieser Studie in etwa jeder fünfte potenziell resektable Patient. Zudem ergab sich zwischen den Gruppen der resezierten Patienten und den potenziell resektablen, die keiner Operation zugeführt wurden, kein erkennbarer medizinischer Unterschied, der das nicht-operative Vorgehen gerechtfertigt hätte. Allein die Größe des ersten Herdes war bei den resezierten Patienten größer. Das verdeutlicht die Unsicherheit in der Evaluierung der Resektabilität. Der innovative LiMAx-Test scheint mit höherer Sensitivität und Spezifität und unter geringem Einfluss von Störgrößen zur Messung der Leberfunktionskapazität geeignet zu sein, wie in mehreren Studien gezeigt wurde. Es wurde zudem in dieser Arbeit gezeigt, dass es nicht immer möglich ist, an Hand der BCLC-Klassifikation eine stadiengerechte Therapie abzuleiten. Klinische Entscheidungen entsprechen häufig nicht den Empfehlungen. So wurden 40,9% der Resektionen außerhalb des Stadiums BCLC A getätigt. Folglich erscheinen die BCLC Kriterien als zu eingeschränkt und in ihrer jetzigen Form als unzulänglich die Indikation zur Resektion zu stellen. Die Notwendigkeit zur Neugestaltung jener kann daher nachvollzogen werden. === The goal of this study was to assess under which circumstances a resection was performed as a first line therapy. Significant differences in patient and tumor characteristics were to be highlighted as well. Therefore data from 220 patients were analyzed. The screening period ranged from 2012 to September 2016. 30% of patients were resected. Most oft hem (59%) were in BCLC stadium A. But even in BCLC stadium B and even in C resections were performed. Solely a previously documented hepatic encephalopatia never led to a resection. Transplantation was an option in early tumor states for patients with a fibrotic/cirrhotic liver. Regarding interventional therapies, we examined patients treated with a TACE. Patients in BCLA stadium A, B and C received this therapy. There was no significant difference in the distribution of the UICC or BCLC states between the resection and TACE groups (p = 0,53). There is no hard evidence that shows a curative potential for TACE. Therefore it is most commonly used as a bridging therapy or in (neo-)adjuvant settings. According to giudelines a systemic therapy and best supportive care were reserved for patients in later stages. Transplanted patients showed the highest rate of disease free survival during the, even shortest, follow-up period. According to this study and current literature, there is no significant short or mid-term survival benefit of transplantation over resection. If one also considers other factors, i.e the limited amount of donor organs, resection seems to be a legitimate alternative to transplantation, also in cirrhosis. Resection has been shown to be the preferred treatment in early stages with solitary nodules without cirrhosis. This study has also shown that not every patient potentially eligible for resection, has been resected. Furthermore, there were no significant differences between those potentially resectable patients and those patients who were resected. Only the size of the first nodule was different significantly. This proves the uncertainty and difficulties in adequatly assessing resectability and postoperative outcome. Therefore new innovative tests to assess liver function and postoperative functional reserve will be of far more importance in the future, for example the so called LiMAx-test. Consequently, clinical scientific endevaours to optimize those tests should be performed. It has also been shown that clinicians don’t always abide to the BCLC recommendations. Therefore those recoomendations should be adapted.