Der Einfluss exogener Faktoren auf den Ernährungsstatus und die Tuberkulinreaktion von Schulkindern in der East New Britain Province, Papua-Neuguinea

· Die in dieser Arbeit präsentierten Daten beruhen auf einer 1997 durchgeführten Feldstudie in der East New Britain Province Papua-Neuguineas, bei der insgesamt 3755 Schüler im Alter zwischen 6 und 18 Jahren auf ihren Gesundheits- und Ernährungsstatus in Abhängigkeit von exogenen Einflussfaktoren un...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Schulte, Michaela
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2007
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1896
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-21920
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-21920
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/1896/Doktorarbeit_MS_Feb_07.pdf
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Schulte, Michaela
Der Einfluss exogener Faktoren auf den Ernährungsstatus und die Tuberkulinreaktion von Schulkindern in der East New Britain Province, Papua-Neuguinea
description · Die in dieser Arbeit präsentierten Daten beruhen auf einer 1997 durchgeführten Feldstudie in der East New Britain Province Papua-Neuguineas, bei der insgesamt 3755 Schüler im Alter zwischen 6 und 18 Jahren auf ihren Gesundheits- und Ernährungsstatus in Abhängigkeit von exogenen Einflussfaktoren untersucht wurden. · Die Jungen der untersuchten Population weisen einen signifikant schlechteren Gesundheitsstatus auf als die Mädchen, was im Einklang mit einem weltweit beobachteten Geschlechtsunterschied in der allgemeinen Gesundheitslage in Form höherer Gesamtmorbidität und –mortalität beim männlichen Geschlecht steht. · Die städtischen Studienteilnehmer weisen einen besseren Gesundheitsstatus auf, nehmen häufiger Proteine zu sich und bevorzugen Getränke von höherem Warenwert als ihre ländlichen Altersgenossen in ENB. Gesunde Schulkinder unterliegen wiederum den gleichen Abhängigkeiten. · Der Sozialstatus der Probanden erweist sich als exogener Faktor mit dem größten Einfluss auf die Ausprägung der Körpermerkmale. · Die Körperhöhe der Schulkinder wird in ihrer Ausprägung von den untersuchten Körpermerkmalen am stärksten durch die exogenen Faktoren bestimmt. · Während ländliche Kinder signifikant häufiger unterernährt sind, neigen ihre städtischen Altersgenossen signifikant häufiger zu Übergewicht und Adipositas. · Das gehäufte Auftreten von Übergewicht und Adipositas unter den städtischen Schulkindern deutet einen international beobachteten Trend mit wachsender Adipositasprävalenz und daraus resultierenden Krankheitsfolgen in sog. Entwicklungsländern an. · Der BMI weist von allen Körpermerkmalen die geringsten Abhängigkeiten mit den exogenen Faktoren auf. · Die Ausprägung der Körpermerkmale der Jungen weist eine signifikant größere Variabilität in Abhängigkeit von den hier untersuchten exogenen Faktoren auf als die der Mädchen. · Insgesamt spiegeln die Ergebnisse das global in Erscheinung tretende enge Wechselspiel zwischen sozioökonomischer Situation und dem Gesundheitszustand einer Population wider. · Trotz hoher BCG-Immunisierungsrate besteht ein entgegen der internationalen Studienlage zu erwartender hoher Anteil negativer Tuberkulinreaktionen von unklarer Bedeutung. · Die mit 2% wesentlich höhere Rate von TB-Verdachtsfällen als die registrierte Prävalenz von 0,3% weist auf eine hohe Ziffer nicht diagnostizierter und dokumentierter TB-Infektionen hin. · Anhand des Verteilungsunterschiedes kann man auf eine größere Durchseuchung der ländlichen Bevölkerung mit Mykobakterien schließen, ohne dass dort häufiger TB-Verdachtsfälle auftreten. === The data presented was gathered during a 1997 health promoting project and field study conducted in East New Britain Province (ENBP), Papua New Guinea (PNG). The study focussed on determination of factors influencing the health- and nutritional status as well as the tuberculin reaction in 3755 primary school-children, between 6 and 18years of age. The results show that the boys of the population studied have a statistically significant poorer health status compared to the girls. This observation is in concordance with the globally observed higher morbidity and mortality amongst males. Children living in an urban setting have a significantly better health status, consume more proteines and prefer commercially produced beverages compared to their peers living in rural areas of ENBP. The same correlations are true for healthy schoolchildren who also consume more proteines and prefer commercially produced beverages over naturally available drinks (water, green coconut) compared to their peers with a poor health status. The socio-economic status of a child proves to be the strongest exogenic factor influencing the physical characteristics (height, weight, arm circumference, skin folds, BMI) studied. Height is the physical characteristic most sensitive to the influences of the exogenic factors studied (e.g. socio-economic status, nutritional intake, nutritional preferences, health status). The BMI is the least sensitive characteristic. Boys show an overall greater variability of their physical characteristics based on the influence of the exogenic factors studied than their female peers. While schoolchildren from rural areas have significantly higher rates of malnutrition, their urban peers show higher rates of overweight and obesity. Higher prevalence of obesity amongst urban children is a trend that has been noticed throughout many developing countries that will, if sustained, lead to future health problems similar to the ones in the developed world. Overall the results of this study reflect the globally observed complex interplay of the socio-economic situation and the health status of individuals. The high percentage of negative tuberculin reaction despite high BCG vaccination rates observed in this study are of uncertain significance. Based on the tuberculin reaction the study projects that about 2% of the children likely have latent Tuberculosis. This rate suggests that the prevalence of Tuberculosis in ENBP is probably much higher than the 0.3% of diagnosed cases documented by the health authorities. Rural schoolchildren are more likely to have a positive tuberculin reaction than their urban peers. However there was no difference in the rate of severe reactions suggesting latent Tuberculosis.
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Gesunde Schulkinder unterliegen wiederum den gleichen Abhängigkeiten. · Der Sozialstatus der Probanden erweist sich als exogener Faktor mit dem größten Einfluss auf die Ausprägung der Körpermerkmale. · Die Körperhöhe der Schulkinder wird in ihrer Ausprägung von den untersuchten Körpermerkmalen am stärksten durch die exogenen Faktoren bestimmt. · Während ländliche Kinder signifikant häufiger unterernährt sind, neigen ihre städtischen Altersgenossen signifikant häufiger zu Übergewicht und Adipositas. · Das gehäufte Auftreten von Übergewicht und Adipositas unter den städtischen Schulkindern deutet einen international beobachteten Trend mit wachsender Adipositasprävalenz und daraus resultierenden Krankheitsfolgen in sog. Entwicklungsländern an. · Der BMI weist von allen Körpermerkmalen die geringsten Abhängigkeiten mit den exogenen Faktoren auf. · Die Ausprägung der Körpermerkmale der Jungen weist eine signifikant größere Variabilität in Abhängigkeit von den hier untersuchten exogenen Faktoren auf als die der Mädchen. · Insgesamt spiegeln die Ergebnisse das global in Erscheinung tretende enge Wechselspiel zwischen sozioökonomischer Situation und dem Gesundheitszustand einer Population wider. · Trotz hoher BCG-Immunisierungsrate besteht ein entgegen der internationalen Studienlage zu erwartender hoher Anteil negativer Tuberkulinreaktionen von unklarer Bedeutung. · Die mit 2% wesentlich höhere Rate von TB-Verdachtsfällen als die registrierte Prävalenz von 0,3% weist auf eine hohe Ziffer nicht diagnostizierter und dokumentierter TB-Infektionen hin. · Anhand des Verteilungsunterschiedes kann man auf eine größere Durchseuchung der ländlichen Bevölkerung mit Mykobakterien schließen, ohne dass dort häufiger TB-Verdachtsfälle auftreten. The data presented was gathered during a 1997 health promoting project and field study conducted in East New Britain Province (ENBP), Papua New Guinea (PNG). The study focussed on determination of factors influencing the health- and nutritional status as well as the tuberculin reaction in 3755 primary school-children, between 6 and 18years of age. The results show that the boys of the population studied have a statistically significant poorer health status compared to the girls. This observation is in concordance with the globally observed higher morbidity and mortality amongst males. Children living in an urban setting have a significantly better health status, consume more proteines and prefer commercially produced beverages compared to their peers living in rural areas of ENBP. The same correlations are true for healthy schoolchildren who also consume more proteines and prefer commercially produced beverages over naturally available drinks (water, green coconut) compared to their peers with a poor health status. The socio-economic status of a child proves to be the strongest exogenic factor influencing the physical characteristics (height, weight, arm circumference, skin folds, BMI) studied. Height is the physical characteristic most sensitive to the influences of the exogenic factors studied (e.g. socio-economic status, nutritional intake, nutritional preferences, health status). The BMI is the least sensitive characteristic. Boys show an overall greater variability of their physical characteristics based on the influence of the exogenic factors studied than their female peers. While schoolchildren from rural areas have significantly higher rates of malnutrition, their urban peers show higher rates of overweight and obesity. Higher prevalence of obesity amongst urban children is a trend that has been noticed throughout many developing countries that will, if sustained, lead to future health problems similar to the ones in the developed world. Overall the results of this study reflect the globally observed complex interplay of the socio-economic situation and the health status of individuals. The high percentage of negative tuberculin reaction despite high BCG vaccination rates observed in this study are of uncertain significance. Based on the tuberculin reaction the study projects that about 2% of the children likely have latent Tuberculosis. This rate suggests that the prevalence of Tuberculosis in ENBP is probably much higher than the 0.3% of diagnosed cases documented by the health authorities. Rural schoolchildren are more likely to have a positive tuberculin reaction than their urban peers. However there was no difference in the rate of severe reactions suggesting latent Tuberculosis. 2007 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1896 urn:nbn:de:bvb:20-opus-21920 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-21920 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/1896/Doktorarbeit_MS_Feb_07.pdf deu info:eu-repo/semantics/openAccess