Assoziationsuntersuchungen zu schizophrenen und affektiven Psychosen im Bereich des EphA4 Gens

Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende Erkrankung, deren Gesamtlebenzeitprävalenz ca. 1% beträgt. Da bei schizophrenen Erkrankungen die genetische Komponente eine erhebliche Rolle spielt und es außerdem in bisherigen Studien Hinweise für einen Zusammenhang von EphA4 mit diversen neuronalen Krankh...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Böhnlein, Stefan
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2018
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/17248
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-172481
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-172481
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Böhnlein, Stefan
Assoziationsuntersuchungen zu schizophrenen und affektiven Psychosen im Bereich des EphA4 Gens
description Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende Erkrankung, deren Gesamtlebenzeitprävalenz ca. 1% beträgt. Da bei schizophrenen Erkrankungen die genetische Komponente eine erhebliche Rolle spielt und es außerdem in bisherigen Studien Hinweise für einen Zusammenhang von EphA4 mit diversen neuronalen Krankheitsformen gibt, ist dieser mögliche Zusammenhang Gegenstand der durchgeführten Untersuchungen. In der vorliegenden Arbeit sollte die Rolle des Eph receptor A4 bei der Ätiopathogenese von schizophrenen und affektiven Psychosen untersucht werden, da besonders zur Rolle der Eph- und Ephrin A-Familie bei schizophrenen Erkrankungen derzeit noch grundlegendes Wissen fehlt. Dabei wurde ein Patientenkollektiv von mehr als 1000 Probanden sowohl nach der ICD-10-Klassifikation als auch der Klassifikation von Leonhard in Unterformen eingeteilt und diese getrennt untersucht und mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Es wurden sowohl SNP-Analysen als auch Haplotypanalysen durchgeführt. Das Kandidatengen EphA4 liegt beim Menschen auf dem Chromosom 2 (Basenpaar 221.418.027 bis 221.574.202), besteht aus insgesamt 156.176 Basenpaaren und dient vor allem der Steuerung der Zellform und -bewegung durch Veränderungen am Aktinoskelett. Insgesamt wurden 9 SNPs auf Assoziation mit schizophrenen Psychosen und zykloiden Psychosen untersucht, um einen möglichen Einfluss von EphA4 bei der Ätiopathogenese oder im Krankheitsverlauf zu diagnostizieren. Zum einen wurden 4 Single SNP-Analysen durchgeführt, um einzelne SNPs auf Assoziation mit dem erkrankten Phänotyp zu untersuchen. Weiterhin wurden Haplotypanalysen für 9 SNPs durchgeführt, um die Vererbung von gemeinsamen Polymorphismen miteinander auf benachbarten Bereichen der DNA zu untersuchen. Hierbei stellte sich als Hauptbefund der durchgeführten Studie ein Haplotyp rs2052940T – rs3087584T als möglicher Risikofaktor für die Entstehung schizophrener Erkrankungsformen heraus, welcher wahrscheinlich über einen Zufallsbefund hinausgeht und nach der Leonhard-Klassifikation vor allem Patienten mit dem Phänotyp affektvolle Paraphrenie betrifft. Für die Single-SNP-Analysen ergaben sich einige nominell positive Befunde, die jedoch einer Korrektur auf multiples Testen nach Bonferroni nicht standhalten konnten, womit folglich nicht klar ist, ob es sich hierbei möglicherweise um Zufallsbefunde handelt. Es ist nach Auswertung der vorliegenden Ergebnisse davon auszugehen, dass EphA4 zwar keinen gemeinsamen Risikofaktor für endogene Psychosen darstellt, jedoch einen Beitrag als spezifischer Risikofaktor für spezielle Unterformen schizophrener Psychosen leisten könnte. Dies konnte vor allem für die Unterform der affektvollen Paraphrenie nach Leonhard aufgezeigt werden. Um die Resultate dieser Studie zu verifizieren, wären weitere Untersuchungen wünschenswert, welche auf ein erweitertes Kollektiv mit einer höheren Anzahl von Fällen und Kontrollen zurückgreifen. === Schizophrenia is a serious disease with an overall lifetime prevalence of approximately 1%. Since the genetic component plays a significant role in schizophrenic diseases and there is also evidence in previous studies for a connection of EphA4 with various neuronal forms of disease, this possible connection is the subject of the investigations carried out in this study. A group of more than 1000 volunteers was subdivided into subforms according to the ICD-10 classification as well as the Leonhard classification. The samples were compared with a healthy control group. SNP analyzes and haplotype analyzes were performed. The candidate gene EphA4 in humans is located on chromosome 2 (base pair 221.418.027 to 221.574.202), consists of a total of 156.176 base pairs and is primarily used to control cell shape and cell movement through changes in the actinoskeleton. A total of 9 SNPs were investigated for association with schizophrenic psychoses and cycloid psychoses in order to diagnose a possible effect of EphA4 in etiopathogenesis or disease progression. Firstly, single SNP analyzes were performed to examine individual SNPs for association with the diseased phenotype. Furthermore, haplotype analyzes were performed on 9 SNPs to study the inheritance of common polymorphisms with each other on adjacent regions of the DNA. The main finding of the study was a haplotype rs2052940T - rs3087584T as a possible risk factor for the development of schizophrenic forms, which - according to the Leonhard classification - mainly affects patients with the phenotype of affective paraphrenia. There were some nominally positive findings for the single-SNP analyzes, which, however, could not withstand a Bonferroni correction for multiple testing, so it is not clear whether these findings may be incidental. It is to be understood from the evaluation of the present results that although EphA4 is not a common risk factor for endogenous psychoses, it probably contributes as a specific risk factor for specific subtypes of schizophrenic psychoses. This could be shown especially for the subform of affective paraphrenia according to Leonhard. In order to verify the results of this study, it would be desirable to have further studies using an extended collective with a higher number of cases and controls.
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spelling ndltd-uni-wuerzburg.de-oai-opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de-172482019-09-07T16:27:32Z Assoziationsuntersuchungen zu schizophrenen und affektiven Psychosen im Bereich des EphA4 Gens Association studies on schizophrenic and affective psychoses in the region of the EphA4 gene Böhnlein, Stefan ddc:610 Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende Erkrankung, deren Gesamtlebenzeitprävalenz ca. 1% beträgt. Da bei schizophrenen Erkrankungen die genetische Komponente eine erhebliche Rolle spielt und es außerdem in bisherigen Studien Hinweise für einen Zusammenhang von EphA4 mit diversen neuronalen Krankheitsformen gibt, ist dieser mögliche Zusammenhang Gegenstand der durchgeführten Untersuchungen. In der vorliegenden Arbeit sollte die Rolle des Eph receptor A4 bei der Ätiopathogenese von schizophrenen und affektiven Psychosen untersucht werden, da besonders zur Rolle der Eph- und Ephrin A-Familie bei schizophrenen Erkrankungen derzeit noch grundlegendes Wissen fehlt. Dabei wurde ein Patientenkollektiv von mehr als 1000 Probanden sowohl nach der ICD-10-Klassifikation als auch der Klassifikation von Leonhard in Unterformen eingeteilt und diese getrennt untersucht und mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Es wurden sowohl SNP-Analysen als auch Haplotypanalysen durchgeführt. Das Kandidatengen EphA4 liegt beim Menschen auf dem Chromosom 2 (Basenpaar 221.418.027 bis 221.574.202), besteht aus insgesamt 156.176 Basenpaaren und dient vor allem der Steuerung der Zellform und -bewegung durch Veränderungen am Aktinoskelett. Insgesamt wurden 9 SNPs auf Assoziation mit schizophrenen Psychosen und zykloiden Psychosen untersucht, um einen möglichen Einfluss von EphA4 bei der Ätiopathogenese oder im Krankheitsverlauf zu diagnostizieren. Zum einen wurden 4 Single SNP-Analysen durchgeführt, um einzelne SNPs auf Assoziation mit dem erkrankten Phänotyp zu untersuchen. Weiterhin wurden Haplotypanalysen für 9 SNPs durchgeführt, um die Vererbung von gemeinsamen Polymorphismen miteinander auf benachbarten Bereichen der DNA zu untersuchen. Hierbei stellte sich als Hauptbefund der durchgeführten Studie ein Haplotyp rs2052940T – rs3087584T als möglicher Risikofaktor für die Entstehung schizophrener Erkrankungsformen heraus, welcher wahrscheinlich über einen Zufallsbefund hinausgeht und nach der Leonhard-Klassifikation vor allem Patienten mit dem Phänotyp affektvolle Paraphrenie betrifft. Für die Single-SNP-Analysen ergaben sich einige nominell positive Befunde, die jedoch einer Korrektur auf multiples Testen nach Bonferroni nicht standhalten konnten, womit folglich nicht klar ist, ob es sich hierbei möglicherweise um Zufallsbefunde handelt. Es ist nach Auswertung der vorliegenden Ergebnisse davon auszugehen, dass EphA4 zwar keinen gemeinsamen Risikofaktor für endogene Psychosen darstellt, jedoch einen Beitrag als spezifischer Risikofaktor für spezielle Unterformen schizophrener Psychosen leisten könnte. Dies konnte vor allem für die Unterform der affektvollen Paraphrenie nach Leonhard aufgezeigt werden. Um die Resultate dieser Studie zu verifizieren, wären weitere Untersuchungen wünschenswert, welche auf ein erweitertes Kollektiv mit einer höheren Anzahl von Fällen und Kontrollen zurückgreifen. Schizophrenia is a serious disease with an overall lifetime prevalence of approximately 1%. Since the genetic component plays a significant role in schizophrenic diseases and there is also evidence in previous studies for a connection of EphA4 with various neuronal forms of disease, this possible connection is the subject of the investigations carried out in this study. A group of more than 1000 volunteers was subdivided into subforms according to the ICD-10 classification as well as the Leonhard classification. The samples were compared with a healthy control group. SNP analyzes and haplotype analyzes were performed. The candidate gene EphA4 in humans is located on chromosome 2 (base pair 221.418.027 to 221.574.202), consists of a total of 156.176 base pairs and is primarily used to control cell shape and cell movement through changes in the actinoskeleton. A total of 9 SNPs were investigated for association with schizophrenic psychoses and cycloid psychoses in order to diagnose a possible effect of EphA4 in etiopathogenesis or disease progression. Firstly, single SNP analyzes were performed to examine individual SNPs for association with the diseased phenotype. Furthermore, haplotype analyzes were performed on 9 SNPs to study the inheritance of common polymorphisms with each other on adjacent regions of the DNA. The main finding of the study was a haplotype rs2052940T - rs3087584T as a possible risk factor for the development of schizophrenic forms, which - according to the Leonhard classification - mainly affects patients with the phenotype of affective paraphrenia. There were some nominally positive findings for the single-SNP analyzes, which, however, could not withstand a Bonferroni correction for multiple testing, so it is not clear whether these findings may be incidental. It is to be understood from the evaluation of the present results that although EphA4 is not a common risk factor for endogenous psychoses, it probably contributes as a specific risk factor for specific subtypes of schizophrenic psychoses. This could be shown especially for the subform of affective paraphrenia according to Leonhard. In order to verify the results of this study, it would be desirable to have further studies using an extended collective with a higher number of cases and controls. 2018 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/17248 urn:nbn:de:bvb:20-opus-172481 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-172481 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/17248/Boehnlein_Stefan_Dissertation.pdf deu https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/doku/lic_mit_pod.php info:eu-repo/semantics/openAccess