Diagnostische und therapeutische chirurgische Konzepte bei intestinaler Ischämie
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit erfolgte eine retrospektive Analyse von 86 Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg die von 02/1995 bis 07/2002 aufgrund mesenterialer Ischämien therapiert werden mussten. Ziel der Untersuchung war eine Bewertung aktueller diagnostischer und therapeut...
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2006
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ddc:610 Thorwarth, Christian Diagnostische und therapeutische chirurgische Konzepte bei intestinaler Ischämie |
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Im Rahmen der vorliegenden Arbeit erfolgte eine retrospektive Analyse von 86 Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg die von 02/1995 bis 07/2002 aufgrund mesenterialer Ischämien therapiert werden mussten. Ziel der Untersuchung war eine Bewertung aktueller diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten und deren Einfluss auf die Erfolgsprognose der Erkrankung. Das klinische Erscheinungsbild der akuten Verschlussformen war gerade in der entscheidenden Frühphase sehr uncharakteristisch. Daher kommt der sorgfältigen Anamneseerhebung eine große Bedeutung zu. Bei der chronischen mesenterialen Ischämie kommt es zu postprandialen Schmerzen und Gewichtsverlust, meist als akute Verschlimmerung eines Dauerschmerzes etwa 10 - 30 Minuten nach einer Mahlzeit mit Regredienz innerhalb der nächsten Stunden. Als diagnostische Verfahren kamen Sonografie, Nativaufnahme, Duplex-, Farbduplexsonografie und Computertomografie zum Einsatz. Alleine mit Hilfe der intraarteriellen Subtraktionsangiografie gelang ein zuverlässiger Nachweis akuter oder chronischer viszeraler Ischämien. Ist die angiografische Abklärung aufgrund mangelnder apparativer Ausstattung nicht möglich, muss zügig eine diagnostische Laparoskopie durchgeführt werden. Eine typische Konstellation von Laborparametern konnte zu diesem Zeitpunkt nicht erhoben werden. Lediglich dem Serumlaktat kam eine Bedeutung zu, jedoch ließ die Höhe keine Rückschlüsse auf die Ausdehnung der ischämischen Bezirke zu. Operative Therapieverfahren haben die möglichst schnelle Strombahnwiederherstellung und Revaskularisiation der infarktbedrohten Darmabschnitte zum Ziel. Die alleinige Darmresektion ist angezeigt, wenn eine Gefäßrekonstruktion technisch nicht möglich erscheint. Arterielle Rekonstruktionsverfahren wie Embolektomie oder Methoden mit Gefäßersatz- bzw. Transplantatmaterial sind indiziert, wenn die Möglichkeit einer Restitutio nach Perfusionswiederherstellung besteht. Eine prophylaktische Rekonstruktion bei asymptomatischen Viszeralarterienverschluss scheint bei der chronischen Verlaufsform nicht sinnvoll. Die Indikation für eine second - look Operation sollte großzügig gestellt werden! Bei kurzstreckiger Verschlussmorphologie erscheinen Stenosen der Viszeralarterien auch für perkutane transluminale Angioplastie geeignet. Bei der nicht okklusiven Form der Mesenterialischämie haben kardiologisch - intensivmedizinische Maßnahmen als alleinige Therapie Vorrang. Der wichtigste prognostische Faktor für die erfolgreiche Behandlung und damit auch für die Gesamtprognose der akuten Verlaufsform ist die frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung. === This retrospective study analyzed 86 patients suffering from mesenteric ischemia treated in the Department of Surgery of the University of Wuerzburg between 02/1995 and 07/2002. Aim of the investigation was to evaluate the development of the various diagnostic and therapeutic measures with respect to long term survival. Correct diagnosis of acute occlusion was troubled during the early stages by uncharac-teristic clinical findings. Thus, the patients past medical history is of utmost importance. Chronic visceral ischemia was typically characterized by postprandial abdominal pain, usually worsening approximately 10 – 30 min after food intake, and weight loss. Abdominal ultrasound, conventional x-ray, colour coded duplex and computertomogra-phy were applied as diagnostic measures. However, only angiography was a reliable method capable to distinguish precisely between acute and chronic visceral ischemia. Consequently, laparoscopy must be performed at the early stages to ensure the correct diagnosis if angiography is not available. Routine blood tests did not deliver beneficial information in the diagnosis of the dis-ease. Whereas the presence of increased serum lactate levels may contribute to the identification of patients with extended bowel infarction, the detected levels did not cor-relate with the degree of the ischemia. Surgical treatment must aims to early embolectomy with revascularization of the infarcted areas. If revascularization is impossible, resection of the infarcted bowel is the treatment of choice. Embolectomie or surgical bypass procedure are used if tissue sur-vival can be expected in the post surgical course. Precautional surgical treatment of asymptomatic patients with the chronic disease seems unreasonable. In case of unex-pected clinical development, second look operations should be performed generously. Percutaneous transluminal angioplasty (PTA) is suitable with localized and short dis-tance acute mesenteric disease. Patients with nonocclusice mesenteric ischemia may benefit from cardiologic therapy and intensive care only. Early diagnosis and treatment remain the most important prognostic factors for an suc-cessful long term survival of patients suffering of acute mesenteric ischemia. |
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Bei der chronischen mesenterialen Ischämie kommt es zu postprandialen Schmerzen und Gewichtsverlust, meist als akute Verschlimmerung eines Dauerschmerzes etwa 10 - 30 Minuten nach einer Mahlzeit mit Regredienz innerhalb der nächsten Stunden. Als diagnostische Verfahren kamen Sonografie, Nativaufnahme, Duplex-, Farbduplexsonografie und Computertomografie zum Einsatz. Alleine mit Hilfe der intraarteriellen Subtraktionsangiografie gelang ein zuverlässiger Nachweis akuter oder chronischer viszeraler Ischämien. Ist die angiografische Abklärung aufgrund mangelnder apparativer Ausstattung nicht möglich, muss zügig eine diagnostische Laparoskopie durchgeführt werden. Eine typische Konstellation von Laborparametern konnte zu diesem Zeitpunkt nicht erhoben werden. Lediglich dem Serumlaktat kam eine Bedeutung zu, jedoch ließ die Höhe keine Rückschlüsse auf die Ausdehnung der ischämischen Bezirke zu. Operative Therapieverfahren haben die möglichst schnelle Strombahnwiederherstellung und Revaskularisiation der infarktbedrohten Darmabschnitte zum Ziel. Die alleinige Darmresektion ist angezeigt, wenn eine Gefäßrekonstruktion technisch nicht möglich erscheint. Arterielle Rekonstruktionsverfahren wie Embolektomie oder Methoden mit Gefäßersatz- bzw. Transplantatmaterial sind indiziert, wenn die Möglichkeit einer Restitutio nach Perfusionswiederherstellung besteht. Eine prophylaktische Rekonstruktion bei asymptomatischen Viszeralarterienverschluss scheint bei der chronischen Verlaufsform nicht sinnvoll. Die Indikation für eine second - look Operation sollte großzügig gestellt werden! Bei kurzstreckiger Verschlussmorphologie erscheinen Stenosen der Viszeralarterien auch für perkutane transluminale Angioplastie geeignet. Bei der nicht okklusiven Form der Mesenterialischämie haben kardiologisch - intensivmedizinische Maßnahmen als alleinige Therapie Vorrang. Der wichtigste prognostische Faktor für die erfolgreiche Behandlung und damit auch für die Gesamtprognose der akuten Verlaufsform ist die frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung. This retrospective study analyzed 86 patients suffering from mesenteric ischemia treated in the Department of Surgery of the University of Wuerzburg between 02/1995 and 07/2002. Aim of the investigation was to evaluate the development of the various diagnostic and therapeutic measures with respect to long term survival. Correct diagnosis of acute occlusion was troubled during the early stages by uncharac-teristic clinical findings. Thus, the patients past medical history is of utmost importance. Chronic visceral ischemia was typically characterized by postprandial abdominal pain, usually worsening approximately 10 – 30 min after food intake, and weight loss. Abdominal ultrasound, conventional x-ray, colour coded duplex and computertomogra-phy were applied as diagnostic measures. However, only angiography was a reliable method capable to distinguish precisely between acute and chronic visceral ischemia. Consequently, laparoscopy must be performed at the early stages to ensure the correct diagnosis if angiography is not available. Routine blood tests did not deliver beneficial information in the diagnosis of the dis-ease. Whereas the presence of increased serum lactate levels may contribute to the identification of patients with extended bowel infarction, the detected levels did not cor-relate with the degree of the ischemia. Surgical treatment must aims to early embolectomy with revascularization of the infarcted areas. If revascularization is impossible, resection of the infarcted bowel is the treatment of choice. Embolectomie or surgical bypass procedure are used if tissue sur-vival can be expected in the post surgical course. Precautional surgical treatment of asymptomatic patients with the chronic disease seems unreasonable. In case of unex-pected clinical development, second look operations should be performed generously. Percutaneous transluminal angioplasty (PTA) is suitable with localized and short dis-tance acute mesenteric disease. Patients with nonocclusice mesenteric ischemia may benefit from cardiologic therapy and intensive care only. Early diagnosis and treatment remain the most important prognostic factors for an suc-cessful long term survival of patients suffering of acute mesenteric ischemia. 2006 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1576 urn:nbn:de:bvb:20-opus-18191 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-18191 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/1576/Diss_Thorwarth_C.pdf deu info:eu-repo/semantics/openAccess |