Ultrastrukturelle Endothelveränderungen bei unterschiedlich konservierten Venentransplantaten - Konsequenzen für die Praxis

Zusammenfassung Die Langzeitresultate von aortocoronaren Venenbypässen unter Verwendung von Vena saphena magna Interponaten hängen neben vielen anderen Faktoren maßgeblich von der Integrität des Gefäßendothels ab. Ein intaktes Endothel spielt für die Offenheit des Grafts eine entscheidende Rolle, da...

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Bibliographic Details
Main Author: Finster, Saskia
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2005
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1390
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-16258
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Finster, Saskia
Ultrastrukturelle Endothelveränderungen bei unterschiedlich konservierten Venentransplantaten - Konsequenzen für die Praxis
description Zusammenfassung Die Langzeitresultate von aortocoronaren Venenbypässen unter Verwendung von Vena saphena magna Interponaten hängen neben vielen anderen Faktoren maßgeblich von der Integrität des Gefäßendothels ab. Ein intaktes Endothel spielt für die Offenheit des Grafts eine entscheidende Rolle, da Endothelverletzungen die Entwicklung vorzeitiger thrombotischer Graftverschlüsse triggern und auch an den späten Graftverschlüssen durch Intimahyperplasie und Einsprossung glatter Muskelzellen beteiligt sind. So spielt die Vermeidung intraoperativer Endothelschädigungen der Venengrafts durch die Lagerungsmedien eine entscheidende Rolle. Diese Arbeit hatte zum Ziel, das Endothel von Venengrafts nach Inkubation mit verschiedenen Lagerungslösungen mit direkten Nachweismethoden wie Rasterelektronen- und Transelektronenmikroskopie zu untersuchen. Untersucht wurden sieben cm lange Venensegmente von sechs Patienten, die sich einer ACVB-Operation unterzogen. Die Präparation der Venen fand unter standardisierten Bedingungen statt. Anschließend erfolgte die Inkubation jeweils eines Drittels der entnommenen Segmente für 45 Minuten in einer der folgenden Lagerungsmedien, physiologische Kochsalzlösung, Medium 199 + 20mM HEPES + 5% bovines Serumalbumin und Medium 199 + 20mM HEPES + 20% humanes Serumalbumin. Die Auswertung des Endothelzellschadens erfolgte mittels raster- und transelektronenmikroskopischer Untersuchungen sowie histopathologischer Aufarbeitung. Venensegmente nach Lagerung in physiologischer Kochsalzlösung zeigen signifikante Schädigungen der Endothelzelloberfläche. Bereits nach 45-minütiger Lagerung findet sich in den rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen eine 56,5%ige Ablösung der Endothelzellschicht, transelektronenmikroskopisch kann man Zellschädigungen im Sinne von Zellhydrops und Karyolyse nachweisen. Dagegen findet man nach Lagerung in Medium 199 mit 20%igem Albuminanteil bei Betrachtung mit dem Rasterelektronenmikroskop deutlich geringere Zellschädigungen. Das Endothel von Venen nach Inkubation mit Nährmedium mit 5%igem Albuminanteil stellt sich nahezu intakt, ohne wesentliche Zerstörungen der Zelloberfläche dar. Unsere Arbeit konnte belegen, dass die Lagerungsmethode einen deutlichen Einfluss auf das Gefäßendothel ausübt. Um möglichst große Anteile intakten Endothels zu gewährleisten, bedarf es einer Modifizierung der bisherigen Handhabung der Venenlagerung während einer aortocoronaren Venenbypass-Operation. Eine Möglichkeit dazu könnte in der Lagerung in Zellkulturmedium mit einem 5%igen Albuminanteil gesehen werden. === Summery BACKGROUND: In the present study the influence of different storage solutions on endothelial integrity or damage was investigated with direct methods particularly with transmission electron microscopy (TEM), scanning electron microscopy (SEM) and immunohistochemistry. METHODS: Saphenous vein segments of 10 cm in length were taken surgically from 6 male CABG-patients (aged 60-70) under standardized conditions. Each vein segment was cut into rings, which were incubated at room temperature for 45 minutes in different storage solutions, particularly in 0.9% sodium chloride solution and in buffered solution (M 199) with 5% human serum albumin respectively. Then, the vein segments were fixed in 3.5% glutaraldehyde and prepared for scanning and transmission electron microscopy to evaluate the endothelial damage. In addition, immunohistochemical staining (CD34, PECAM and Factor VIII) was performed. RESULTS: When using 0.9% sodium chloride solution, the SEM-examination revealed that 55% of the cell population was destroyed. In comparison to these findings only 26% of the endothelial cell population was damaged when the venous segment was stored in buffered solution with 5% albumin (p<0.01). In immunohistochemistry (CD34, PECAM, Factor VIII) these findings were supported. CONCLUSIONS: This study demonstrates the importance of storage solutions in regard to endothelial integrity. For best preservation of endothelium it is necessary to modify conventional storage methods. So, storage in buffered solution with albumin has shown much better endothelial cell preservation compared with physiological saline which might reduce the obliteration rate of CABG in future.
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spelling ndltd-uni-wuerzburg.de-oai-opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de-13902019-09-07T16:24:31Z Ultrastrukturelle Endothelveränderungen bei unterschiedlich konservierten Venentransplantaten - Konsequenzen für die Praxis Ultrastructural investigations for reducing endothelial cell damage of vein grafts during CABG-operation and practical consequences Finster, Saskia ddc:610 Zusammenfassung Die Langzeitresultate von aortocoronaren Venenbypässen unter Verwendung von Vena saphena magna Interponaten hängen neben vielen anderen Faktoren maßgeblich von der Integrität des Gefäßendothels ab. Ein intaktes Endothel spielt für die Offenheit des Grafts eine entscheidende Rolle, da Endothelverletzungen die Entwicklung vorzeitiger thrombotischer Graftverschlüsse triggern und auch an den späten Graftverschlüssen durch Intimahyperplasie und Einsprossung glatter Muskelzellen beteiligt sind. So spielt die Vermeidung intraoperativer Endothelschädigungen der Venengrafts durch die Lagerungsmedien eine entscheidende Rolle. Diese Arbeit hatte zum Ziel, das Endothel von Venengrafts nach Inkubation mit verschiedenen Lagerungslösungen mit direkten Nachweismethoden wie Rasterelektronen- und Transelektronenmikroskopie zu untersuchen. Untersucht wurden sieben cm lange Venensegmente von sechs Patienten, die sich einer ACVB-Operation unterzogen. Die Präparation der Venen fand unter standardisierten Bedingungen statt. Anschließend erfolgte die Inkubation jeweils eines Drittels der entnommenen Segmente für 45 Minuten in einer der folgenden Lagerungsmedien, physiologische Kochsalzlösung, Medium 199 + 20mM HEPES + 5% bovines Serumalbumin und Medium 199 + 20mM HEPES + 20% humanes Serumalbumin. Die Auswertung des Endothelzellschadens erfolgte mittels raster- und transelektronenmikroskopischer Untersuchungen sowie histopathologischer Aufarbeitung. Venensegmente nach Lagerung in physiologischer Kochsalzlösung zeigen signifikante Schädigungen der Endothelzelloberfläche. Bereits nach 45-minütiger Lagerung findet sich in den rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen eine 56,5%ige Ablösung der Endothelzellschicht, transelektronenmikroskopisch kann man Zellschädigungen im Sinne von Zellhydrops und Karyolyse nachweisen. Dagegen findet man nach Lagerung in Medium 199 mit 20%igem Albuminanteil bei Betrachtung mit dem Rasterelektronenmikroskop deutlich geringere Zellschädigungen. Das Endothel von Venen nach Inkubation mit Nährmedium mit 5%igem Albuminanteil stellt sich nahezu intakt, ohne wesentliche Zerstörungen der Zelloberfläche dar. Unsere Arbeit konnte belegen, dass die Lagerungsmethode einen deutlichen Einfluss auf das Gefäßendothel ausübt. Um möglichst große Anteile intakten Endothels zu gewährleisten, bedarf es einer Modifizierung der bisherigen Handhabung der Venenlagerung während einer aortocoronaren Venenbypass-Operation. Eine Möglichkeit dazu könnte in der Lagerung in Zellkulturmedium mit einem 5%igen Albuminanteil gesehen werden. Summery BACKGROUND: In the present study the influence of different storage solutions on endothelial integrity or damage was investigated with direct methods particularly with transmission electron microscopy (TEM), scanning electron microscopy (SEM) and immunohistochemistry. METHODS: Saphenous vein segments of 10 cm in length were taken surgically from 6 male CABG-patients (aged 60-70) under standardized conditions. Each vein segment was cut into rings, which were incubated at room temperature for 45 minutes in different storage solutions, particularly in 0.9% sodium chloride solution and in buffered solution (M 199) with 5% human serum albumin respectively. Then, the vein segments were fixed in 3.5% glutaraldehyde and prepared for scanning and transmission electron microscopy to evaluate the endothelial damage. In addition, immunohistochemical staining (CD34, PECAM and Factor VIII) was performed. RESULTS: When using 0.9% sodium chloride solution, the SEM-examination revealed that 55% of the cell population was destroyed. In comparison to these findings only 26% of the endothelial cell population was damaged when the venous segment was stored in buffered solution with 5% albumin (p<0.01). In immunohistochemistry (CD34, PECAM, Factor VIII) these findings were supported. CONCLUSIONS: This study demonstrates the importance of storage solutions in regard to endothelial integrity. For best preservation of endothelium it is necessary to modify conventional storage methods. So, storage in buffered solution with albumin has shown much better endothelial cell preservation compared with physiological saline which might reduce the obliteration rate of CABG in future. 2005 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1390 urn:nbn:de:bvb:20-opus-16258 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-16258 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/1390/Finster.pdf deu info:eu-repo/semantics/openAccess