Einfluss des Katarakt-Grades auf die optische Biometrie

Die optische Biometrie als faszinierende moderne Form der Biometrie stößt in optisch stark streuenden Medien an ihre Grenzen; an dem Labor-Typ von Fercher mit Katarakt-Klassifikation (Lens Opacity Meter®) konnten Hitzenberger et al. sie quantifizieren. In dieser Arbeit wurde ein solcher Vergleich mi...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Welter, Birgit Maria
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2004
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/1112
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-13560
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-13560
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/1112/WELTER.PDF
Description
Summary:Die optische Biometrie als faszinierende moderne Form der Biometrie stößt in optisch stark streuenden Medien an ihre Grenzen; an dem Labor-Typ von Fercher mit Katarakt-Klassifikation (Lens Opacity Meter®) konnten Hitzenberger et al. sie quantifizieren. In dieser Arbeit wurde ein solcher Vergleich mit zwei Klassifikationssystemen durchgeführt: dem objektiven Streulichtmesssystem Lens Opacity Meter® und dem morphologisch-subjektiven Lens Opacities Classification System III (LOCS III) im Vergleich zu Messungen des Handelsgerätes IOLMaster®. Ziel dieser Arbeit war es zu quantifizieren, bis zu welcher Katarakt-Dichte der IOLMaster® einsetzbar ist. Außerdem stellte sich die Frage, wie bei hochgradigen Katarakten die wenigen möglichen Wertausgaben mit starkem Hintergrundrauschen klinisch – zum Beispiel zur IOL-Berechnung – verwertbar sind. Es wurden 227 Katarakt-Patienten mit 452 Augen gemessen. Stationär aufgenommen wurden sie am Vortag Ihrer Katarakt-Operation. Zusätzlich zu den präoperativen Untersuchungen mit Keratometrie, optischer und akustischer Biometrie wurden von mir ihre Linsen mit zwei verschiedenen, sich gegenseitig ergänzenden Kataraktklassifikationen gemessen: dem morphologisch orientierten subjektiven LOCS III® an der Spaltlampe im 45° Spaltlicht und im regredienten Strahlengang und danach mit dem Lens Opacity Meter 702®, das Streulicht misst. Bei dem Vergleich mit den Messungen des IOLMasters® zeigt sich, dass je trüber eine Katarakt ist, desto schlechter ist sie mit Laserinterferenz messbar. Bei 60 Lensmetereinheiten (LMU) ist die Auswertbarkeit deutlich beeinträchtigt. Ab 70 LMU sind von den ersten fünf Messungen keine auswertbar, bei weiteren Messungen erfolgte aber bei 22% auch ab 70 LMU trotzdem eine Wertausgabe. Das ist mit den Ergebnissen am Labor-Typ vergleichbar, wir konnten auch etwas dichtere Katarakte gut messen. Messbar mit dem IOLMaster® waren hier direkt 80%, davon 58% sehr gut und 22% gut. Die nicht spontan messbaren Augen wurden per Hand nachausgewertet, wegen fehlender Datenspeicherung konnte dies bei 12% der 20% durchgeführt werden, davon wurde ein Drittel messbar. Mit einem Prototyp des IOLMaster® in drei Versionen wurden 9% (42Augen) der 20% (88 Augen) nicht spontan messbaren gemessen. Bei diesen Messungen zeigte sich, dass Signale zwischen 15 und 42 mm Achsenlänge ausgegeben wurden, dies ist exakt der theoretische Messbereich des IOLMasters®. Bei Erwachsenen anatomisch wahrscheinliche Achsenlängen liegen zwischen 20 und 30 mm. Von den 42 gemessenen Augen waren 56% direkt messbar, 7% (3Augen) konnten per Handauswertung in den messbaren Bereich überführt werden. 32% blieben nicht messbar und bei 5% wurde mangels Datenspeicherung die Handauswertung nicht durchgeführt. Ursache der Nicht-Messbarkeit war jeweils eine mature Katarakt. Handauswertung bedeutet, dass unsichere Werte im realistischen Achsenlängenbereich durch Wertwiederholung an gleicher Stelle, unter Berücksichtigung von Refraktionsfehlern und der Achsenlänge des kontralateralen Auges als echte Werte gewertet wurden; ein Vergleich mit Immersions-Ultraschall als Kontrolle zeigt, dass dann auch eine „unsichere“ Wertausgabe zur Ermittlung der tatsächlichen Achsenlänge führt. Außerdem wurde hier ein Vergleich zwischen optischer und akustischer Biometrie durchgeführt. Nur 20 Messwerte divergierten deutlich und wurden einer weiteren Ursachenanalyse unterzogen. Spezielle Augenpathologien und Fixationsprobleme, sowie Übertragungsfehler waren ursächlich dafür. Die Übereinstimmung der Achsenlängenwerte zwischen optischer und akustischer Immersions-Biometrie war exzellent. Bei nicht plausibel erscheinenden Werten lohnt sich also eine Ursachenforschung. In der eigenen Auswertung zeigte sich die Fehleranfälligkeit manueller Zahlenübertragung; dies wird mit der im IOLMaster® integrierten Linsenberechnung vermieden. Bei nicht plausibel erscheinenden Messungen können spezielle Augenpathologien ursächlich sein, so dass eine andere Distanz, als die für die Zielrefraktion korrekte, gemessen wird. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich bei anfangs nicht messbaren Augen eine Mehrfachmessung lohnt; es kann durch leichte Positionsveränderung des Messstrahls je nach Katarakt-Morphologie ein weniger stark streuender Bereich getroffen werden. Sogar bei starkem Hintergrundrauschen können Signale, die in aufeinander folgenden Messungen an derselben Stelle wiederkehren, trotzdem als aussagekräftige Messsignale verwendet werden. Diese Signale können zur Linsenberechnung benutzt werden. === Optical coherence biometry meets limitations in high density media that got quantificated by Hitzenberger et. al. at the Fercher laboratory-typus by Cataract-Classification (Lens opacity Meter§) . In their study a comparison was done via two classification systems – the objective Lens Opacity Meter 702§ (LOM) measuring back skattering light and the subjective morphological Lens Opacity Classification System III§ (LOCS III) compared to the IOLMaster§. This study´s aim was to quantificate up to whitch density of cataracts the IOLMaster§ is usable. Another question was what to do with low signal-to-noise-ratio whitch is typical for high dense media, e.g. mature cataract. Can they be used e.g. for intraocular lens calculations? 227 patients having 452 eyes got classified one day before their cataracts surgery. Added to the pre-operative examinations in ceratometry, optical and ultrasonic biometry they got their lenses measured for this study by two different one another supplementing cataract classifications – the subjective morphological LOCS III§ on the slit-lamp as well with 45° slit-light as in regredient light and afterwards with the LOM measuring skattering light. Looking at the comparison to the measures of the IOLMaster§ it becomes visible the more difficult to take data by laser interference the denser the cataract is. Beginning with 60 lens meter units (LMU) the signal grew fewer. From 70 LMU on all five first measurements showed no signal, measuring more often even from 70 LMU on it got a signal for 22%. Thats break even with the laboratory-typus, even slightly denser cataracts were measurable. At first try via IOLMaster§ for 80% signals could be taken, 58% very well and 22% well. The other eyes got manually examined except for 8% whose data were not saved. The third part of those could be used. 42 eyes – that´s 9%, being part of the group of the 88 (20%) not instantly usable measurable eyes got classified using a prototype of the IOLMaster§ in three versions. Their signals in a range between 15 and 42mm axial length got issued, thats parallel to the theoretical area of the IOLMaster§. The anatomically probable axial lengths of adults have a range from 20 to 30mm. 46% of the 42 measured eyes got measured on first try. 7%, that means three eyes could be manually corrected into the measurable area. 32% were still unmeasurable, 5% didnt get manually examined for the data was not served. The reason for the unability to measure was in each case a mature catract. Manual correction means that uncertain signals whitch are in a realistical axial length got taken as true signals if they were repeated parallel taken as well refractional anormalities into account as the axial length of the other eye. Controlled via immersion-ultrasound it has been proven to be correct to use those uncearten signals to get the true axial length. Besides optical and ultrasonic biometrie got compared in this study. Just 20 signals diverged clearly and got analysed nearer. Their reason were special ophthalmological pathologies, fixation problems and transfer problems. The token axial lengths of optical and immersion-ultrasonic biometry corresponded excellently. So for appearently unplausible signals a secound view is worth it. In the study’s own evaluation the mistake of manual data transfer was shown. The IOLMaster§ integrates all the calculation, so this problem can not appear there. The reason for not plausible signals can be special pathologies of the eye. So another distance than the one needed for good visual outcome could have been measured. All in all it can be stated that it may be useful in cases of not instantly measurable eyes to take more often a slight difference in the position of the measuring beam so a not as dens point of the lens may be found. Even at a low signal-to-noise-ratio signals returning at the same point can be taken as a realistic signal and therefore used for intraocular lens power calculation.