Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung

ZIEL Ziel dieser Untersuchung war anhand von dreidimensionalen Datensätzen die Dimensionen und die Morphologie der Sella turcica zwischen zwei klar definierten Gruppen von Klasse III-Dysgnathiepatienten und von Klasse I-Patienten zu vergleichen. METHODE UND PATIENTEN Zur Untersuchung wurden 140 D...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Barth, Caroline
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2014
Subjects:
Online Access:https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/10310
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/10310/Barth_Caroline_Anomalien_des_progenen_Formenkreises.pdf
id ndltd-uni-wuerzburg.de-oai-opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de-10310
record_format oai_dc
collection NDLTD
language deu
format Doctoral Thesis
sources NDLTD
topic Türkensattel
Okklusionsstörung
Volumentomographie
ddc:610
spellingShingle Türkensattel
Okklusionsstörung
Volumentomographie
ddc:610
Barth, Caroline
Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
description ZIEL Ziel dieser Untersuchung war anhand von dreidimensionalen Datensätzen die Dimensionen und die Morphologie der Sella turcica zwischen zwei klar definierten Gruppen von Klasse III-Dysgnathiepatienten und von Klasse I-Patienten zu vergleichen. METHODE UND PATIENTEN Zur Untersuchung wurden 140 DVT-Datensätze kaukasischer Patienten, deren Alter über 16 Jahren lag, genutzt. 88 Patienten (♀41, ♂47) wurden der skelettalen Klasse III und 52 Patienten (♀26, ♂26) wurden der skelettalen Klasse I, der sogenannten Kontrollgruppe zugeordnet. Für die Gruppe der Klasse III-Patienten wurden DVTs genutzt, die als präoperative Diagnostik für eine geplante Umstellungsosteotomie angefertigt wurden. Die Patienten der Klasse I-Gruppe mussten die Kriterien Vollbezahnung und Normokklusion erfüllen und mindestens einen der folgenden Werte: SNA= 81° ± 3,5°, NSBa= 124°-136°, korrigierter WITs= 0 mm ± 2 mm. Ausschlusskriterien waren Tumore, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und kraniofaziale Syndrome. ERGEBNISSE Bezüglich der metrischen Daten zeigten sich beim Vergleich der Sellae der beiden Gruppen in der vertikalen Dimension für die Klasse III-Gruppe kleinere Werte, für die sagittalen Dimensionen hingegen größere Werte, sodass man sagen kann, dass die Sellae turcicae der Klasse III-Gruppe eher länger und flacher waren. Während bei der transversalen Betrachtung der anteriore Interclinoid-Abstand bei der Klasse III-Gruppe größer war als bei der Kontrollgruppe, war der posteriore signifikant kleiner. Beim geschlechterspezifischen Vergleich der metrischen Daten zeigte sich in der Klasse III-Gruppe und in der Kontrollgruppe für den anterioren Interclinoid-Abstand ein signifikanter Unterschied, da beim männlichen Geschlecht jeweils ein deutlich größerer Abstand zu messen war. In der Klasse III-Gruppe zeigte sich ebenfalls beim männlichen Geschlecht rechts eine größere Höhe der Sella, als beim weiblichen – auch dieser Vergleich war signifikant. Ansonsten waren keine signifikanten Geschlechtsunterschiede bezüglich der Metrik zu verzeichnen. Beim Vergleich der Morphologie der Sella zwischen den Gruppen zeigte sich sowohl beim Bridging als auch beim Caroticoclinoid-Foramen Typ II ein deutlich gehäuftes Auftreten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Gruppenvergleiche zeigten signifikante Unterschiede. Das Caroticoclinoid-Foramen Typ I war ebenfalls bei der skelettalen Klasse III-Gruppe häufiger vertreten – ein signifikanter Unterschied wurde nur knapp verfehlt. Der geschlechtsspezifische morphologische Vergleich ergab keinerlei signifikante Unterschiede. SCHLUSSFOLGERUNG Da ähnliche dreidimensionale Studien bislang fehlen, ist der Vergleich mit anderen Studienergebnissen, bei denen zweidimensionale Röntgenaufnahmen oder Schädel als Grundlage dienten, erschwert. Deutlich zeigt sich bei der vorliegenden Studie die erhöhte Informationsmenge, da im Vergleich zu Studien, bei denen Fernröntgenseitenbilder verwendet wurden, alle drei Raumebenen untersucht werden konnten. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Metrik der Sella bei Klasse III-Patienten von der der Kontrollgruppe abweicht – die Sellae turcicae sind eher flacher und länger. Deutlich ist auch das gehäufte und das zum Teil signifikant höhere Auftreten von Bridgings und Caroticoclinoid-Foramina Typ I und II bei den Patienten der Klasse III-Gruppe im Vergleich zur Klasse I-Gruppe. Aufgrund der dreidimensionalen Untersuchungsmethode der vorliegenden Studie – im Vergleich zu den bisher meist zweidimensional durchgeführten Untersuchungen in anderen Studien – sind die Ergebnisse ein eindeutiger Beleg für den Zusammenhang von morphologischen und metrischen Änderungen der Sella bei Patienten mit skelettaler Klasse III. Um noch mehr wichtige Informationen in diesem Bereich gewinnen zu können, sind weitere dreidimensionale Untersuchungen wünschenswert. === The aim of this analysis was the comparison of dimensions and morphology of the sella turcica between clearly defined groups of patients into skeletal Class III compared to a control group with a skeletal Class I on the basis of CBCT
author Barth, Caroline
author_facet Barth, Caroline
author_sort Barth, Caroline
title Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
title_short Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
title_full Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
title_fullStr Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
title_full_unstemmed Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung
title_sort anomalien des progenen formenkreises - eine vergleichende untersuchung
publishDate 2014
url https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/10310
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/10310/Barth_Caroline_Anomalien_des_progenen_Formenkreises.pdf
work_keys_str_mv AT barthcaroline anomaliendesprogenenformenkreiseseinevergleichendeuntersuchung
AT barthcaroline anomaliesofskeletalclassiiiacomparativeanalysis
_version_ 1719246055247183872
spelling ndltd-uni-wuerzburg.de-oai-opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de-103102019-09-07T16:26:35Z Anomalien des progenen Formenkreises - eine vergleichende Untersuchung Anomalies of skeletal class III - a comparative analysis Barth, Caroline Türkensattel Okklusionsstörung Volumentomographie ddc:610 ZIEL Ziel dieser Untersuchung war anhand von dreidimensionalen Datensätzen die Dimensionen und die Morphologie der Sella turcica zwischen zwei klar definierten Gruppen von Klasse III-Dysgnathiepatienten und von Klasse I-Patienten zu vergleichen. METHODE UND PATIENTEN Zur Untersuchung wurden 140 DVT-Datensätze kaukasischer Patienten, deren Alter über 16 Jahren lag, genutzt. 88 Patienten (♀41, ♂47) wurden der skelettalen Klasse III und 52 Patienten (♀26, ♂26) wurden der skelettalen Klasse I, der sogenannten Kontrollgruppe zugeordnet. Für die Gruppe der Klasse III-Patienten wurden DVTs genutzt, die als präoperative Diagnostik für eine geplante Umstellungsosteotomie angefertigt wurden. Die Patienten der Klasse I-Gruppe mussten die Kriterien Vollbezahnung und Normokklusion erfüllen und mindestens einen der folgenden Werte: SNA= 81° ± 3,5°, NSBa= 124°-136°, korrigierter WITs= 0 mm ± 2 mm. Ausschlusskriterien waren Tumore, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und kraniofaziale Syndrome. ERGEBNISSE Bezüglich der metrischen Daten zeigten sich beim Vergleich der Sellae der beiden Gruppen in der vertikalen Dimension für die Klasse III-Gruppe kleinere Werte, für die sagittalen Dimensionen hingegen größere Werte, sodass man sagen kann, dass die Sellae turcicae der Klasse III-Gruppe eher länger und flacher waren. Während bei der transversalen Betrachtung der anteriore Interclinoid-Abstand bei der Klasse III-Gruppe größer war als bei der Kontrollgruppe, war der posteriore signifikant kleiner. Beim geschlechterspezifischen Vergleich der metrischen Daten zeigte sich in der Klasse III-Gruppe und in der Kontrollgruppe für den anterioren Interclinoid-Abstand ein signifikanter Unterschied, da beim männlichen Geschlecht jeweils ein deutlich größerer Abstand zu messen war. In der Klasse III-Gruppe zeigte sich ebenfalls beim männlichen Geschlecht rechts eine größere Höhe der Sella, als beim weiblichen – auch dieser Vergleich war signifikant. Ansonsten waren keine signifikanten Geschlechtsunterschiede bezüglich der Metrik zu verzeichnen. Beim Vergleich der Morphologie der Sella zwischen den Gruppen zeigte sich sowohl beim Bridging als auch beim Caroticoclinoid-Foramen Typ II ein deutlich gehäuftes Auftreten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Diese Gruppenvergleiche zeigten signifikante Unterschiede. Das Caroticoclinoid-Foramen Typ I war ebenfalls bei der skelettalen Klasse III-Gruppe häufiger vertreten – ein signifikanter Unterschied wurde nur knapp verfehlt. Der geschlechtsspezifische morphologische Vergleich ergab keinerlei signifikante Unterschiede. SCHLUSSFOLGERUNG Da ähnliche dreidimensionale Studien bislang fehlen, ist der Vergleich mit anderen Studienergebnissen, bei denen zweidimensionale Röntgenaufnahmen oder Schädel als Grundlage dienten, erschwert. Deutlich zeigt sich bei der vorliegenden Studie die erhöhte Informationsmenge, da im Vergleich zu Studien, bei denen Fernröntgenseitenbilder verwendet wurden, alle drei Raumebenen untersucht werden konnten. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Metrik der Sella bei Klasse III-Patienten von der der Kontrollgruppe abweicht – die Sellae turcicae sind eher flacher und länger. Deutlich ist auch das gehäufte und das zum Teil signifikant höhere Auftreten von Bridgings und Caroticoclinoid-Foramina Typ I und II bei den Patienten der Klasse III-Gruppe im Vergleich zur Klasse I-Gruppe. Aufgrund der dreidimensionalen Untersuchungsmethode der vorliegenden Studie – im Vergleich zu den bisher meist zweidimensional durchgeführten Untersuchungen in anderen Studien – sind die Ergebnisse ein eindeutiger Beleg für den Zusammenhang von morphologischen und metrischen Änderungen der Sella bei Patienten mit skelettaler Klasse III. Um noch mehr wichtige Informationen in diesem Bereich gewinnen zu können, sind weitere dreidimensionale Untersuchungen wünschenswert. The aim of this analysis was the comparison of dimensions and morphology of the sella turcica between clearly defined groups of patients into skeletal Class III compared to a control group with a skeletal Class I on the basis of CBCT 2014 doctoralthesis doc-type:doctoralThesis application/pdf https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/frontdoor/index/index/docId/10310 urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:20-opus-103101 https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de/files/10310/Barth_Caroline_Anomalien_des_progenen_Formenkreises.pdf deu https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/deed.de info:eu-repo/semantics/openAccess