Summary: | Anhand einer ausgewählten Spielfilmszene (ZDF-Produktion: „Der Schrei der Eule von Tom Toelle“)werden Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme von Musik/Sound auf die Gestaltung einer Filmszene dergestalt erkundet, dass es sich um eine Szene mit ambi- bzw. multivalentem Gehalt handelt… Gezeigt werden alternativen Vertonungen in Form einer explorativen Studie. Es liegt die Vermutung nahe, dass nur dort musikalische Wirkungen stattfinden aufgrund „offener“ Stellen im Informationsnetz. Zu sehen ist eine menschliche Grenzsituation. Eine junge Frau begeht Suizid; deshalb ist davon auszugehen, dass Emotionen im Spiel sind. Aber welche?
Die Kamera muss als Erzählträger an einem gewissen Punkt abgeben an ein anders Medium – dann nämlich, wenn Dinge optisch nicht mehr „zeigbar“ sind, sondern wenn qua Musik/Sound die Innenwelten (Befindlichkeiten, Gestimmtheiten, Motive etc.) hörbar = verstehbar werden. Die beteiligten Gefühle werden also nicht filmisch (bildlich) ausgespielt, aber umso eindrucksvoller dann musikalisch. Emotionale Welten werden dadurch vermittelbar.
Die Musik lässt Dich fühlen, was die Bilder Dir zu fühlen nahe legen.
Die experimentelle Studie berührt demnach den zentralen Punkt einer filmmusikalischen Ästhetik: welche filmgrammatikalischen, d.h. optischen Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Musik eine Rolle spielen kann? Anders gesagt: immer wieder glaubt man, Musik im Film sei allenthalben möglich, doch wann und warum ist Musik tatsächlich n ö t i g?
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