Summary: | Im tropischen Trockenwald im Nordwesten Costa Ricas wurde der Verlauf der Regeneration von Sekundärwäldern untersucht. Neun Sukzessionsstufen, die seit unterschiedlichen Zeiträumen ohne erkennbare anthropogene Störungen wuchsen, waren Bestandteil dieser Untersuchungen. Analysiert wurden folgende Aspekte der natürlichen Sylvigenesis degradierter Trockenwaldareale. 1. Die aktuellen Vegetationsbestände der Untersuchungsflächen umfassten 328 Gefäßpflanzenarten aus 79 Familien und 247 Gattungen. Die höchste Artenvielfalt zeigte sich nach 15 Jahren mit 140 Arten. Die Diversität der Gehölzspezies war nach 20 Jahren am Höchsten. 2. Die potentielle Vegetation wurde anhand der Diasporen- und Keimlingsbanken untersucht. Insgesamt wurden 14567 Ausbreitungseinheiten in allen Flächen angetroffen. 122 Diasporenarten waren insgesamt vertreten. Wurden die jüngeren sekundären Flächen durch Nichtgehölze geprägt, beherrschten Gehölze die älteren Waldflächen. Die Artenvielfalt der Keimlingsbanken zeigt nach 10 Jahren einen sprunghaften Anstieg, wobei die Diversität sich in den drei ältesten Flächen auf etwa 50 Gehölzspezies einstellte. 3. Vorhandene Standortfaktoren, die Einfluss auf die natürliche Sylvigenesis nehmen, wurden analysiert. Die Pflanzenbedeckung zeigte während des Sukzessionsverlaufs ein prozentuales Absinken im Bodenbereich bei gleichzeitiger Zunahme des Anteils der Baumschichten. Die Temperaturdifferenzen in der Tag- und Nachtrhythmik senkte sich von etwa 24°C in den jüngsten Flächen auf 11°C im ältesten Waldstück. Die vorliegende Arbeit stellt umfassende Erkenntnisse über den komplexen Verlauf der Sylvigenesis innerhalb der Trockenwaldareale Costa Ricas zur Verfügung. Die gelieferten Ergebnisse sind ein Beitrag, die einer effektiveren Gestaltung der Renaturierungsmaßnahmen auch in anderen tropischen Waldformationen dienen können.
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