Bedingungen für den Fortpflanzungserfolg: Zur Öko-Ethologie des Graukranichs Grus grus während der Jungenaufzucht
Im Rahmen eines internationalen Projektes von Kranichschutz Deutschland (NABU, WWF, Lufthansa) wurden in den Jahren 1995 bis 2000 in Mecklenburg Vorpommern Untersuchungen zu Verhalten und Lebensraumansprüchen reproduzierender Graukraniche durchgeführt. Die zentrale Hypothese der Arbeit lautet: Ein...
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2003
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ndltd-uni-osnabrueck.de-oai-repositorium.ub.uni-osnabrueck.de-urn-nbn-de-gbv-700-20031222152020-10-28T17:22:00Z Bedingungen für den Fortpflanzungserfolg: Zur Öko-Ethologie des Graukranichs Grus grus während der Jungenaufzucht Nowald, Günter Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann Prof. Dr. Hartwig Prange Crane Gruidae telemetry territory size reproduction food availability vegetation structure disturbance habitat use radio-tracking management 32 - Biologie ddc:570 Im Rahmen eines internationalen Projektes von Kranichschutz Deutschland (NABU, WWF, Lufthansa) wurden in den Jahren 1995 bis 2000 in Mecklenburg Vorpommern Untersuchungen zu Verhalten und Lebensraumansprüchen reproduzierender Graukraniche durchgeführt. Die zentrale Hypothese der Arbeit lautet: Eine gute Nahrungsverfügbarkeit, eine geringe Vegetationshöhe und ein geringer Vegetationswiderstand sollten zur Bevorzugung bestimmter Revierbereiche führen und somit die Reviergröße beeinflussen. Im Fokus standen außerdem die Wirkungen anthropogener Einflüsse. Da sich Kraniche während der Jungenaufzucht äußerst unauffällig verhalten, waren Grundlagen für effiziente Schutz- und Managementkonzepte kaum verfügbar. Erstmalig wurden die Habitatnutzung und die Reviergröße von Kranichfamilien mit Hilfe der Radiotelemetrie ermittelt (Null-Peak-Peilung). Zur Abschätzung des Vegetationswiderstandes wurde ein neues Verfahren entwickelt. Innerhalb der Reviere beeinflussten der Feldanbau mit Raps, landwirtschaftliche Störreize, die Nahrungsverfügbarkeit und die Jagdausübung die Habitatnutzungsintensität (HNI) am stärksten. Der Nahrungserwerb erfolgte in fast allen Habitattypen. Naturnahe bzw. extensiv genutzte Habitate wurden signifikant häufiger frequentiert als intensiv bewirtschaftete Nutzflächen. Die HNI der Kranichfamilien korrelierte signifikant mit der Verfügbarkeit der Nahrung. Straßen und Straßenverkehr beeinflussten die HNI ebenfalls. Der Mindestabstand zu Kreisstraßen war signifikant größer (mittlerer Abstand 308m) als zu Bundesstraßen (141m). Die Einflüsse der Vegetationshöhe und des Vegetationswiderstandes auf die HNI waren meist von geringer Bedeutung (keine Korrelation bzgl. der HNI). Habitate wurden erst gemieden, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten wurden (Veg.-höhe > 1m, Veg.-widerstand auf einen definierten Dummy >8N). Kranichreviere waren durchschnittlich 69,7ha (max.=131,8ha) groß.Ein Ausblick präsentiert künftige und bereits begonnene Projektvorhaben. 2003-12-22 doc-type:doctoralThesis https://repositorium.ub.uni-osnabrueck.de/handle/urn:nbn:de:gbv:700-2003122215 ger http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/ application/zip application/pdf |
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Im Rahmen eines internationalen Projektes von Kranichschutz Deutschland (NABU, WWF, Lufthansa) wurden in den Jahren 1995 bis 2000 in Mecklenburg Vorpommern Untersuchungen zu Verhalten und Lebensraumansprüchen reproduzierender Graukraniche durchgeführt. Die zentrale Hypothese der Arbeit lautet: Eine gute Nahrungsverfügbarkeit, eine geringe Vegetationshöhe und ein geringer Vegetationswiderstand sollten zur Bevorzugung bestimmter Revierbereiche führen und somit die Reviergröße beeinflussen. Im Fokus standen außerdem die Wirkungen anthropogener Einflüsse. Da sich Kraniche während der Jungenaufzucht äußerst unauffällig verhalten, waren Grundlagen für effiziente Schutz- und Managementkonzepte kaum verfügbar. Erstmalig wurden die Habitatnutzung und die Reviergröße von Kranichfamilien mit Hilfe der Radiotelemetrie ermittelt (Null-Peak-Peilung). Zur Abschätzung des Vegetationswiderstandes wurde ein neues Verfahren entwickelt. Innerhalb der Reviere beeinflussten der Feldanbau mit Raps, landwirtschaftliche Störreize, die Nahrungsverfügbarkeit und die Jagdausübung die Habitatnutzungsintensität (HNI) am stärksten. Der Nahrungserwerb erfolgte in fast allen Habitattypen. Naturnahe bzw. extensiv genutzte Habitate wurden signifikant häufiger frequentiert als intensiv bewirtschaftete Nutzflächen. Die HNI der Kranichfamilien korrelierte signifikant mit der Verfügbarkeit der Nahrung. Straßen und Straßenverkehr beeinflussten die HNI ebenfalls. Der Mindestabstand zu Kreisstraßen war signifikant größer (mittlerer Abstand 308m) als zu Bundesstraßen (141m). Die Einflüsse der Vegetationshöhe und des Vegetationswiderstandes auf die HNI waren meist von geringer Bedeutung (keine Korrelation bzgl. der HNI). Habitate wurden erst gemieden, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten wurden (Veg.-höhe > 1m, Veg.-widerstand auf einen definierten Dummy >8N). Kranichreviere waren durchschnittlich 69,7ha (max.=131,8ha) groß.Ein Ausblick präsentiert künftige und bereits begonnene Projektvorhaben. |
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