Die Funktion von CX3CR1 in einem spontanen Modell der experimentellen Autoimmunenzephalomyelitis

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems. Die klinisch und pathologisch heterogene Erkrankung wird im Tiermodell am besten durch eine experimentelle Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) abgebildet. Entzündliche Läsionen einer EAE sind neben Lymphozyte...

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Bibliographic Details
Main Author: Hollasch, Heiko
Other Authors: Stadelmann-Nessler, Christine Prof. Dr.
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2016
Subjects:
610
OSE
Online Access:http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0028-8800-C
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0028-8800-C-1
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spelling ndltd-uni-goettingen.de-oai-ediss.uni-goettingen.de-11858-00-1735-0000-0028-8800-C2017-11-02T05:17:00ZDie Funktion von CX3CR1 in einem spontanen Modell der experimentellen AutoimmunenzephalomyelitisThe function of CX3CR1 in a spontaneous model of experimental autoimmune encephalomyelitisHollasch, Heiko610spontaneous model of EAECX3CR1OSEfractalkineIL-17aGOK-MEDIZINDie Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems. Die klinisch und pathologisch heterogene Erkrankung wird im Tiermodell am besten durch eine experimentelle Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) abgebildet. Entzündliche Läsionen einer EAE sind neben Lymphozyten durch Monozyten/ Makrophagen gekennzeichnet. Der in dieser Arbeit untersuchte Chemokinrezeptor CX3CR1 findet sich auf murinen Monozyten des Blutes und wird dort unterschiedlich hoch exprimiert. Im ZNS werden der Rezeptor auf Mikroglia und der Ligand Fraktalkin (CX3CL1) konstitutiv und somit entzündungsunabhängig auf Neuronen exprimiert. In verschiedenen Tiermodellen neurologischer Erkrankungen wurden unterschiedliche Auswirkungen dieser Interaktion beschrieben. Die vorliegende Studie untersucht die Fragestellung, ob sich in einem spontanen EAE-Modell CX3CR1-defiziente OSE-Mäuse von CX3CR1-kompetenten OSEMäusen hinsichtlich spontaner EAE-Inzidenz, Erkrankungsverlauf und Läsionspathologie unterscheiden. CX3CR1-defiziente OSE-Mäuse zeigen in diesem Modell eine erhöhte Inzidenz (54% vs. 32%), aber einen milderen Krankheitsverlauf gegenüber Rezeptor-Wildtypen. Dem milderen Krankheitsverlauf entsprechend weisen OSE CX3CR1-defiziente Mäuse histopathologisch in der akuten Phase kleinere demyelinisierte Läsionen der spinalen weißen Substanz und geringere meningeale spinale entzündliche Infiltrate auf mit einer signifikant geringeren Makrophageninfiltration in den Läsionen. In der spinalen grauen Substanz zeigen sie eine mildere neuronale Schädigung. In der chronischen Krankheitsphase findet sich eine reduzierte Infiltration von Entzündungszellen ohne signifikanten Unterschied zwischen OSE CX3CR1-defizienten Mäusen und Rezeptorwildtypen. Molekularbiologisch zeigen OSE CX3CR1-defiziente Mäuse eine verstärkte Expression von IL-17a in der akuten Krankheitsphase. Die erhöhte EAE-Inzidenz in CX3CR1-defizienten OSE-Mäusen ist am ehesten auf ein vermehrte Generierung von enzephalitogenen 2D2 T-Zellen im Darm in diesem spontanen EAE-Modell zurückzuführen. Der mildere Krankheitsverlauf bei CX3CR1- defizienten Mäusen weist auf eine Bedeutung von CX3CR1 in der Migration von Monozyten in das entzündete ZNS hin. Die vorliegende Arbeit ist die Grundlage für weiterführende Studien, in welchen die Bedeutung der Fraktalkin-CX3CR1-Interaktion für kortikale Pathologie bei der EAE untersucht werden wird.Stadelmann-Nessler, Christine Prof. Dr.2016-08-16T09:48:06Z2016-10-25T22:50:05Z2016-08-162016-10-18doctoralThesishttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0028-8800-Curn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0028-8800-C-1869469002deuhttp://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
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Hollasch, Heiko
Die Funktion von CX3CR1 in einem spontanen Modell der experimentellen Autoimmunenzephalomyelitis
description Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems. Die klinisch und pathologisch heterogene Erkrankung wird im Tiermodell am besten durch eine experimentelle Autoimmunenzephalomyelitis (EAE) abgebildet. Entzündliche Läsionen einer EAE sind neben Lymphozyten durch Monozyten/ Makrophagen gekennzeichnet. Der in dieser Arbeit untersuchte Chemokinrezeptor CX3CR1 findet sich auf murinen Monozyten des Blutes und wird dort unterschiedlich hoch exprimiert. Im ZNS werden der Rezeptor auf Mikroglia und der Ligand Fraktalkin (CX3CL1) konstitutiv und somit entzündungsunabhängig auf Neuronen exprimiert. In verschiedenen Tiermodellen neurologischer Erkrankungen wurden unterschiedliche Auswirkungen dieser Interaktion beschrieben. Die vorliegende Studie untersucht die Fragestellung, ob sich in einem spontanen EAE-Modell CX3CR1-defiziente OSE-Mäuse von CX3CR1-kompetenten OSEMäusen hinsichtlich spontaner EAE-Inzidenz, Erkrankungsverlauf und Läsionspathologie unterscheiden. CX3CR1-defiziente OSE-Mäuse zeigen in diesem Modell eine erhöhte Inzidenz (54% vs. 32%), aber einen milderen Krankheitsverlauf gegenüber Rezeptor-Wildtypen. Dem milderen Krankheitsverlauf entsprechend weisen OSE CX3CR1-defiziente Mäuse histopathologisch in der akuten Phase kleinere demyelinisierte Läsionen der spinalen weißen Substanz und geringere meningeale spinale entzündliche Infiltrate auf mit einer signifikant geringeren Makrophageninfiltration in den Läsionen. In der spinalen grauen Substanz zeigen sie eine mildere neuronale Schädigung. In der chronischen Krankheitsphase findet sich eine reduzierte Infiltration von Entzündungszellen ohne signifikanten Unterschied zwischen OSE CX3CR1-defizienten Mäusen und Rezeptorwildtypen. Molekularbiologisch zeigen OSE CX3CR1-defiziente Mäuse eine verstärkte Expression von IL-17a in der akuten Krankheitsphase. Die erhöhte EAE-Inzidenz in CX3CR1-defizienten OSE-Mäusen ist am ehesten auf ein vermehrte Generierung von enzephalitogenen 2D2 T-Zellen im Darm in diesem spontanen EAE-Modell zurückzuführen. Der mildere Krankheitsverlauf bei CX3CR1- defizienten Mäusen weist auf eine Bedeutung von CX3CR1 in der Migration von Monozyten in das entzündete ZNS hin. Die vorliegende Arbeit ist die Grundlage für weiterführende Studien, in welchen die Bedeutung der Fraktalkin-CX3CR1-Interaktion für kortikale Pathologie bei der EAE untersucht werden wird.
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