Behaviour, interactions and habitat use of European bison (Bison bonasus), Exmoor ponies (Equus ferus) and Dybowski deer (Cervus nippon hortulorum) in a mixed-species enclosure at Tierpark Sababurg
Vom Frühjahr 2010 bis Frühsommer 2011 wurden Verhalten, intra- und interspezifische Interaktionen sowie Raumnutzung von Wisenten (Bison bonasus), Exmoor-Ponys (Equus ferus) und Dybowski-Hirschen (Cervus nippon hortulorum) auf einer 14 ha großen Gemeinschaftsanlage im Tierpark Sababurg untersucht. 15...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
2013
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0019-E4D3-C http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0019-E4D3-C-2 |
Summary: | Vom Frühjahr 2010 bis Frühsommer 2011 wurden Verhalten, intra- und interspezifische Interaktionen sowie Raumnutzung von Wisenten (Bison bonasus), Exmoor-Ponys (Equus ferus) und Dybowski-Hirschen (Cervus nippon hortulorum) auf einer 14 ha großen Gemeinschaftsanlage im Tierpark Sababurg untersucht. 15 Individuen wurden dazu insgesamt für 605 Stunden mittels focal-animal und scan sampling beobachtet.
Die Mittelwerte der Hauptverhaltensweisen über den gesamten Beobachtungszeitraum ergaben bei den Wisenten Tagesanteile von 47,73 % für Nahrungsaufnahme, 43,05 % für Ruheverhalten, 6,79 % für Fortbewegung und 1,68 % für Komfortverhalten. Die Exmoor-Ponys fraßen 58,62 % des Tages, ruhten 34,54 %, nutzten 3,87 % für die Fortbewegung und verbrachten 1,37 % mit Komfortverhalten. 47,22 % der Zeit wurden von den Dybowski-Hirschen zur Nahrungsaufnahme verwendet, 43,64 % geruht, 4,55 % zur Fortbewegung genutzt und 2,44 % mit Komfortverhalten verbracht. All diese Verhaltensweisen waren Bestandteil eines artspezifischen Tagesrhythmus aus alternierenden Nahrungsaufnahme- und Ruhephasen.
Die prozentualen Anteile und somit auch die Ausprägung dieses Tagesrhythmus variierten dabei allerdings teilweise stark zwischen den einzelnen Jahreszeiten und den damit verbundenen klimatischen und umweltbedingten Veränderungen.
Die Individuen aller drei Arten verhielten sich dabei völlig normal im Rahmen der nachgewiesenen Bandbreite des natürlichen Verhaltens ihrer wildlebenden Artgenossen, unbeeinflusst von den Gehegebedingungen und Eingriffen des Zuchtmanagements.
Interspezifische Interaktionen traten regelmäßig auf, positive Kontakte blieben dabei allerdings auf die Exmoor-Ponys und die Dybowski-Hirsche beschränkt. Agonistische Interaktionen waren meist lediglich als einfache Drohgebärden oder als indirekte Interaktionen ohne körperlichen Kontakt feststellbar. Eine feste Artenhierarchie ist etabliert und wird von allen Tieren akzeptiert, wobei die Wisente die dominante Rolle einnehmen, gefolgt von den Exmoor-Ponys und den Dybowski-Hirschen.
Die Habitatnutzungsanalyse ergab für alle drei Arten bevorzugte Aufenthaltsbereiche und genutzte Gehegeobjekte. Dabei war wie das Verhalten auch die Habitatnutzung stark von den jahreszeitlich veränderlichen Umweltbedingungen beeinflusst. Während die offeneren Areale insbesondere im Frühjahr und Herbst genutzt wurden, bevorzugten die Tiere im Sommer und Winter eher die geschützteren Anlagenbereiche, im Sommer hauptsächlich als Schattenbereich, im Winter als Wetterschutz. Zusammenfassend betrachtet funktioniert das Zusammenleben der Wisente, Exmoor-Ponys und Dybowski-Hirsche im Tierpark Sababurg ohne Probleme und kann als Beispiel-Projekt für die zukünftige Forschung über die Möglichkeiten für Beweidungsprojekte mit heimischen Wildtieren im Naturschutz dienen. |
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