Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell
Rotatorenmanschettenrupturen (RM-Rupturen) haben eine hohe Prävalenz in der Bevölkerung und kommen mit zunehmendem Alter gehäuft vor (Ozaki et al. 1988, Milgrom et al.1995). Die operative Rekonstruktion der RM gilt als Goldstandard der Behandlung. Unbehandelt neigen RM-Rupturen zu Progression und zu...
Main Author: | |
---|---|
Other Authors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | deu |
Published: |
2013
|
Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000E-01D3-A http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000E-01D3-A-1 |
id |
ndltd-uni-goettingen.de-oai-ediss.uni-goettingen.de-11858-00-1735-0000-000E-01D3-A |
---|---|
record_format |
oai_dc |
collection |
NDLTD |
language |
deu |
format |
Doctoral Thesis |
sources |
NDLTD |
topic |
610 MED 490 MED 445 MED 447 orthopedic surgery rotator cuff shoulder arthroscopy MED 000 |
spellingShingle |
610 MED 490 MED 445 MED 447 orthopedic surgery rotator cuff shoulder arthroscopy MED 000 Gilbert, Fabian Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
description |
Rotatorenmanschettenrupturen (RM-Rupturen) haben eine hohe Prävalenz in der
Bevölkerung und kommen mit zunehmendem Alter gehäuft vor (Ozaki et al. 1988,
Milgrom et al.1995).
Die operative Rekonstruktion der RM gilt als Goldstandard der Behandlung. Unbehandelt
neigen RM-Rupturen zu Progression und zu fettiger Infiltration des Muskelbauchs
und zu Abnahme der Sehnenqualität (Goutallier et al. 1994). Im weiteren
Verlauf droht eine Defektarthropathie mit schmerzhafter Bewegungsseinschränkung
und hochgradigem Funktionsverlust der Extremität.
Eine zeitgerechte Rekonstruktion der RM kann diesen Verlauf günstig beeinflussen
und die Funktion des Schultergelenkes signifikant verbessern (Deutsch et al. 1997,
Gladstone et al. 2007).
Mit zunehmendem Funktionsanspruch, auch noch im fortgeschrittenen Alter, gewinnt
die Rekonstruktion der RM zunehmend an Bedeutung (Worland et al. 1999).
Die Rerupturrate der operativen Rekonstruktion ist hoch und wird je nach Autor mit
bis zu 94% angegeben (Boileau et al. 2005, Galatz et al. 2004).
Uneinigkeit herrscht in der Literatur über die Art der Primärrefixation der Sehne im
Knochen (Bishop et al. 2006, Boileau et al. 2005, Galatz et al. 2004).
Mehrere Autoren berichten, dass die Nahtankerreparatur der transossären Refixation
gleichwertig bzw. überlegen ist (Reed et al., 1996, Klinger et al. 2007).
Des Weiteren wird die Anzahl und das Platzierungsmuster der Nahtanker, im Hinblick
auf die Primärstabilität, kontrovers diskutiert (Apreleva et al. 2002, Craft et al.
1996, Rossouw et al. 1997).
52
Ziel des Schulterchirurgen sollte es sein, eine möglichst hohe Primärfestigkeit der
Rekonstruktion zu erreichen, des Weiteren sollte die Refixationsmethode die spannungsfreie
Einheilung der Sehne ermöglichen, den Patienten möglichst schnell einer
aktiven Rehabilitation zuführen und die Rerupturrate möglichst gering halten (Kim
et al. 2005).
Ziel der Arbeit war es zu zeigen, ob eine weitere Reihe Nahtanker eine höhere Primärstabilität
in Abhängigkeit des verwendeten Nahtmaterials bietet.
Hierzu wurden 32 frische Schafsschultern in 4 Gruppen zu je 8 Präparaten aufgeteilt.
Eine vollständige RM-Ruptur wurde simuliert und anschließend wurden die Rupturen
entweder mit einer Einreihen-Nahtankerversorgung (single-row-Technik) oder
mit einer Zweireihen-Nahtankerversorgung (double-row-Technik) refixiert. Dabei
kamen 2 verschiedene Nahtmaterialien zum Einsatz (nicht resorbierbares Polyesterfadenmaterial
(Ethibond®) und nicht resorbierbares Polyethylenfadenmaterial
(HiFi®) der Stärke 2.0).
Die Präparate wurden in einer Zugmaschine auf ihre Zugfestigkeit getestet. Die
double-row-Technik in Kombination mit nicht-resorbierbarem Polyethylenfadenmaterial
(HiFi®, Gruppe IV) erzielte hierbei eine signifikant höhere Ausreißfestigkeit als
die anderen Versorgungen.
Mehrere Fixationspunkte der Verbindung Knochen-Faden/Naht-Sehne bei der double-
row-Technik erreichen so durch eine gleichmäßige Lastverteilung eine höhere
Zugfestigkeit
Inwieweit diese erhöhte Primärfestigkeit eine Verbesserung des klinischen Ergebnisses
und eine Reduktion der Rerupturrate erbringen kann, muss durch zukünftige
klinisch-prospektive Studien validiert werden. Der Einsatz dieser kostenintensiven
und operativ anspruchsvollen Methode ist unseres Erachtens nur dann gerechtfertigt,
wenn die Anzahl an Revisionseingriffen hierdurch signifikant gesenkt werden
kann. |
author2 |
Baums, Mike Herbert PD Dr. |
author_facet |
Baums, Mike Herbert PD Dr. Gilbert, Fabian |
author |
Gilbert, Fabian |
author_sort |
Gilbert, Fabian |
title |
Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
title_short |
Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
title_full |
Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
title_fullStr |
Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
title_full_unstemmed |
Vergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am Schafmodell |
title_sort |
vergleich der zugfestigkeit und der versagensmechanismen der einreihennahtankerversorgung („single-row-technik“) und der zweireihennahtankerversorung („double-row-technik“) bei rotatorenmanschettenrupturen am schafmodell |
publishDate |
2013 |
url |
http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000E-01D3-A http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000E-01D3-A-1 |
work_keys_str_mv |
AT gilbertfabian vergleichderzugfestigkeitundderversagensmechanismendereinreihennahtankerversorgungsinglerowtechnikundderzweireihennahtankerversorungdoublerowtechnikbeirotatorenmanschettenrupturenamschafmodell AT gilbertfabian initialloadtofailureandfailureanalysisinsingleanddoublerowrepairtechniquesforrotatorcuffrepair |
_version_ |
1716623295163400192 |
spelling |
ndltd-uni-goettingen.de-oai-ediss.uni-goettingen.de-11858-00-1735-0000-000E-01D3-A2014-01-03T04:57:12ZVergleich der Zugfestigkeit und der Versagensmechanismen der Einreihennahtankerversorgung („single-row-Technik“) und der Zweireihennahtankerversorung („double-row-Technik“) bei Rotatorenmanschettenrupturen am SchafmodellInitial load-to-failure and failure analysis in single- and double-row repair techniques for rotator cuff repair.Gilbert, Fabian610MED 490MED 445MED 447orthopedic surgeryrotator cuffshoulderarthroscopyMED 000Rotatorenmanschettenrupturen (RM-Rupturen) haben eine hohe Prävalenz in der Bevölkerung und kommen mit zunehmendem Alter gehäuft vor (Ozaki et al. 1988, Milgrom et al.1995). Die operative Rekonstruktion der RM gilt als Goldstandard der Behandlung. Unbehandelt neigen RM-Rupturen zu Progression und zu fettiger Infiltration des Muskelbauchs und zu Abnahme der Sehnenqualität (Goutallier et al. 1994). Im weiteren Verlauf droht eine Defektarthropathie mit schmerzhafter Bewegungsseinschränkung und hochgradigem Funktionsverlust der Extremität. Eine zeitgerechte Rekonstruktion der RM kann diesen Verlauf günstig beeinflussen und die Funktion des Schultergelenkes signifikant verbessern (Deutsch et al. 1997, Gladstone et al. 2007). Mit zunehmendem Funktionsanspruch, auch noch im fortgeschrittenen Alter, gewinnt die Rekonstruktion der RM zunehmend an Bedeutung (Worland et al. 1999). Die Rerupturrate der operativen Rekonstruktion ist hoch und wird je nach Autor mit bis zu 94% angegeben (Boileau et al. 2005, Galatz et al. 2004). Uneinigkeit herrscht in der Literatur über die Art der Primärrefixation der Sehne im Knochen (Bishop et al. 2006, Boileau et al. 2005, Galatz et al. 2004). Mehrere Autoren berichten, dass die Nahtankerreparatur der transossären Refixation gleichwertig bzw. überlegen ist (Reed et al., 1996, Klinger et al. 2007). Des Weiteren wird die Anzahl und das Platzierungsmuster der Nahtanker, im Hinblick auf die Primärstabilität, kontrovers diskutiert (Apreleva et al. 2002, Craft et al. 1996, Rossouw et al. 1997). 52 Ziel des Schulterchirurgen sollte es sein, eine möglichst hohe Primärfestigkeit der Rekonstruktion zu erreichen, des Weiteren sollte die Refixationsmethode die spannungsfreie Einheilung der Sehne ermöglichen, den Patienten möglichst schnell einer aktiven Rehabilitation zuführen und die Rerupturrate möglichst gering halten (Kim et al. 2005). Ziel der Arbeit war es zu zeigen, ob eine weitere Reihe Nahtanker eine höhere Primärstabilität in Abhängigkeit des verwendeten Nahtmaterials bietet. Hierzu wurden 32 frische Schafsschultern in 4 Gruppen zu je 8 Präparaten aufgeteilt. Eine vollständige RM-Ruptur wurde simuliert und anschließend wurden die Rupturen entweder mit einer Einreihen-Nahtankerversorgung (single-row-Technik) oder mit einer Zweireihen-Nahtankerversorgung (double-row-Technik) refixiert. Dabei kamen 2 verschiedene Nahtmaterialien zum Einsatz (nicht resorbierbares Polyesterfadenmaterial (Ethibond®) und nicht resorbierbares Polyethylenfadenmaterial (HiFi®) der Stärke 2.0). Die Präparate wurden in einer Zugmaschine auf ihre Zugfestigkeit getestet. Die double-row-Technik in Kombination mit nicht-resorbierbarem Polyethylenfadenmaterial (HiFi®, Gruppe IV) erzielte hierbei eine signifikant höhere Ausreißfestigkeit als die anderen Versorgungen. Mehrere Fixationspunkte der Verbindung Knochen-Faden/Naht-Sehne bei der double- row-Technik erreichen so durch eine gleichmäßige Lastverteilung eine höhere Zugfestigkeit Inwieweit diese erhöhte Primärfestigkeit eine Verbesserung des klinischen Ergebnisses und eine Reduktion der Rerupturrate erbringen kann, muss durch zukünftige klinisch-prospektive Studien validiert werden. Der Einsatz dieser kostenintensiven und operativ anspruchsvollen Methode ist unseres Erachtens nur dann gerechtfertigt, wenn die Anzahl an Revisionseingriffen hierdurch signifikant gesenkt werden kann.Baums, Mike Herbert PD Dr.2013-03-01T09:54:43Z2013-03-01T09:54:43Z2013-03-012013-01-29doctoralThesishttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-000E-01D3-Aurn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-000E-01D3-A-1737482206deu |