Klinische und radiologische Ergebnisse nach operativ versorgter Patellafraktur

Die Durchblutung der Patella beruht auf 2 Zuflüssen. Einerseits Gefäße, welche im mittleren Drittel von ventral über Foramina in die Patella eintreten und außerdem Gefäße, welche am distalen Pol zwischen dem Lig. Patellae und der Gelenkfläche in die Patella eintreten und nach proximal verlaufen. Pat...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Behzadi, Cyrus
Other Authors: Schüttrumpf, Jan Philipp Dr.
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: 2013
Subjects:
610
Online Access:http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BBF6-A
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:7-11858/00-1735-0000-0001-BBF6-A-1
Description
Summary:Die Durchblutung der Patella beruht auf 2 Zuflüssen. Einerseits Gefäße, welche im mittleren Drittel von ventral über Foramina in die Patella eintreten und außerdem Gefäße, welche am distalen Pol zwischen dem Lig. Patellae und der Gelenkfläche in die Patella eintreten und nach proximal verlaufen. Patellafrakturen können in Längs-, Quer- und Trümmerfrakturen unterteilt werden. Bei Frakturen der Patella kann im Bereich des proximalen Pols eine arterielle Minderversorgung resultieren, wohingegen der distale Pol doppelt versorgt ist und nicht affektiert erscheint. Die arterielle Hypoperfusion kann zu lokalisierten Osteonekrosen führen. Diese lokalen osteonekrotischen Areale können sich radiographisch als hyperdense Areale manifestieren. Im Rahmen dieser Studie sollte das klinische und radiologische Ergebnis nach operativ versorgter Patellafraktur untersucht werden. Dabei wurden 100 Patienten untersucht, die im Zeitraum von 1998 – 2008 operativ versorgt wurden. Davon konnten 60 Patienten im Mittel nach 60.61 ( ± 33.88) Monaten mit einem durchschnittlichen Alter 45.48 ( ± 18.51) Jahren im Rahmen eines Follow-Ups untersucht werden. Dabei wurden mehrere klinische Scores, die Patientenzufriedenheit und die visuelle Analogskala Schmerz erhoben und die vorher angefertigten radiologischen Aufnahmen ausgewertet. Diese wurden auf eventuelle Stufenbildungen, Defekte oder hyperdense Areale hin untersucht. Es zeigte sich bei 9 Patienten (9%) ein hyperdenses Areal im Bereich des proximalen Pols welches durchschnittlich 1 – 2 Monate nach der operativen Versorgung nachgewiesen wurde. Bei 7 Patienten war dieses Areal nach 6 Monaten nicht mehr nachweisbar. Bei 2 Patienten mit bestehenden hyperdensen Arealen konnten diese im Verlauf mittels MRT respektive einer histologischen Untersuchung gesichert werden. Es zeigte sich insgesamt kein signifikanter Unterschied zwischen Patienten ohne radiologische Auffälligkeiten und mit hyperdensen Arealen. Jedoch wurden für die Gruppe mit hyperdensen Arealen im Vergleich tendentiell schlechtere Werte notiert. Radiologisch hyperdense Areale im Bereich des proximalen Pols bei Zustand nach operativer Versorgung einer Patellafraktur können eine Osteonekrose repräsentieren. Eine frühere operative Versorgung bzw. schonendere Operationstechniken könnten die Entstehung von osteonekrotischen Arealen verhindern. Zur Bestätigung dieser Hypothese sind weitere Untersuchungen notwendig.