Chemisch-Analytische Charakterisierung römischer Silbermünzen
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 35 römische Silbermünzen aus der Zeit von ca. 215 v. Chr. bis ca. 330 n. Chr. untersucht. Größtenteils handelte es sich hierbei um zeitgenössische Fälschungen, die von den Fälschern mit dem Ziel, sich zu bereichern, als vermeintlich pure Silbermünzen in Umlau...
Summary: | Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden 35 römische Silbermünzen aus der Zeit von ca. 215 v. Chr. bis ca. 330 n. Chr. untersucht. Größtenteils handelte es sich hierbei um zeitgenössische Fälschungen, die von den Fälschern mit dem Ziel, sich zu bereichern, als vermeintlich pure Silbermünzen in Umlauf gebracht wurden. Erst bei den späten Nachfolgern des Denars (ab ca. 250 n. Chr.) wurden versilberte Münzen auch offiziell von staatlicher Seite ausgegeben und können daher meist, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr von inoffiziellen Münzen unterschieden werden. Der chronologische Aufbau der Dissertation bietet Einblick in die Entstehung und die Entwicklung von Versilberungstechniken im Wandel der Zeit. Im Lauf von ca. 500 Jahren führte die Weiterentwicklung der Versilberungstechniken zu einem Absinken der Silberschichtdicken von ca. 100 µm auf ca. 1 µm. Durch eingehende Untersuchungen der Serrati, einer gekerbten Sonderform des republikanischen Denars, konnte ihr bisher ungeklärter Herstellungsprozeß, für den einige Theorien existieren, die aber bisher nicht analytisch überprüft wurden, aufgedeckt werden. Hierbei waren besonders gefälschte Serrati von Interesse, da ihre Herstellung besonders hohen Aufwand und Geschick verlangte. Die eingesetzten analytischen Methoden waren das hochauflösende Rasterelektronenmikroskop (HREM), die Elektronenstrahlmikroanalyse (ESMA) und die Sekundärionenmassenspektrometrie (SIMS). Besonders dünne Silberhüllen zeitgenössischer Fälschungen und diejenigen späterer, offiziell versilberter Münzen sind oft in schlechtem Zustand und nur aufgrund ihrer Prägungen als ehemalige Silbermünze zu identifizieren. Die Verteilung des Silbers erlaubt die Charakterisierung solcher Münzen, da je nach Vorhandensein und Erscheinung die Silberreste auf der Oberfläche bereits entscheidende Hinweise auf die Herstellungstechnik der Münze geben. Elementverteilungsbilder kompletter Münzoberflächen konnten durch die Erhöhung der Schrittweite zwischen den einzelnen Meßpunkten aufgenommen werden. Die Verteilungsbilder geben Hinweise auf geeignete Positionen für SIMS-Messungen, die Zugriff auf Silberschichtdicken der Münzen erlauben und deren Werte ebenfalls eindeutige Indizien für die eingesetzte Versilberungsmethode sind. Die Kombination der jeweiligen Ergebnisse erlaubte die Identifizierung der eingesetzten Technik, die zur oberflächlichen Versilberung einer Münze eingesetzt wurde. |
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