Summary: | Im Zentrum unserer Untersuchung steht die Frage nach den politischen, ökonomischen und
soziokulturellen Logiken, die das Handeln der an großen Zwischennutzungsprojekten in Wien
beteiligten AkteurInnen prägen. Letztere sind in vier Gruppen zu unterteilen: HauseigentümerInnen,
ZwischennutzerInnen, InitiatorInnen von Zwischennutzungsprojekten ("IntermediärInnen") und die
Stadt Wien als verwaltende und politische Akteurin. Insgesamt erweist sich in allen
AkteurInnengruppen mit Ausnahme der IntermediärInnen, die auch von intrinsischen Motiven
angetrieben werden, die ökonomische Logik als dominant. Soziokulturelle Aspekte spielen lediglich in
Bezug auf die Gestaltung des Stadtbildes eine Rolle, wobei auch hier indirekte ökonomische Effekte
wirksam werden. Politische Motivation ist entgegen der Darstellungen in der Fachliteratur in keiner
der Gruppen maßgeblich relevant. Im Rahmen der Untersuchung werden schließlich Zusammenhänge
zwischen der Organisation von Zwischennutzung in Wien und neoliberalen Tendenzen
aufgezeigt und erklärt, wieso sich Zwischennutzung in Wien laut Stadtforscherin Angelika Fitz als
Ausdruck eines kollaborativen Urbanismus beschreiben lässt. Letztlich zeigt diese Untersuchung auch,
dass die von der Stadt geplante Zwischennutzungsagentur als Chance zu sehen ist, Zwischennutzung
in Wien leichter zugänglich zu organisieren. (author's abstract)
=== Series: Schriftenreihe / Forschungsbereich Wirtschaft und Kultur
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