Summary: | Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wird, unter Berücksichtigung steuerökonomischer, steuertechnischer und finanzierungsseitiger Aspekte, ein umfassender konzeptiver Modellvorschlag einer einheitlichen europäischen Körperschaftsteuer erarbeitet, deren Aufkommen (teilweise) zur Finanzierung des Haushaltes der EU dienen kann. Als Ausgangspunkt für das Modelldesign werden zunächst insbesondere die Auswirkungen des Steuerwettbewerbs, die Anforderungen an die Körperschaftsbesteuerung im Binnenmarkt, bisherige Koordinierungsinitiativen in diesem Bereich sowie die Ansprüche an die Steuer als Finanzierungsquelle der EU deskriptiv beziehungsweise qualitativ analysiert. Die angestellten finanzwissenschaftlichen Erwägungen führen zum Ergebnis, dass ein System mit einem Zuschlag auf eine gemeinsame konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage (i.d.F. kurz "EU-KöSt") den an die Steuer gestellten Anforderungen am besten entsprechen würde. Anschließend wird auf dieser Grundlage der Modellvorschlag erarbeitet, dessen Wesenskern aus einem solchen Zuschlag besteht. Mittels empirischer Analyse von Sekundärdaten der Europäischen Kommission ermittelt der Autor eine mögliche Zuschlagshöhe, die zum Ersatz des Aufkommens der Mehrwertsteuer-Eigenmittel der EU gereichen würde - einer Eigenmittelquelle, die zuletzt, vor allem aufgrund ihrer tendenziell regressiven Belastungswirkung, verstärkt Kritik ausgesetzt ist. Die Arbeit gibt darüber hinaus Aufschluss über den potenziellen Einfluss der EU-KöSt beziehungsweise ihrer Systemmerkmale auf den Steuerwettbewerb sowie auf die Steueradministration im Bereich von Unternehmen und Steuerbehörden. (Autorenref.)
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