Summary: | 碩士 === 輔仁大學 === 德國語文學系碩士班 === 102 === “The City of Dreaming Books” can be regarded as a post-modern work in the definition of fantasy literature and popular literature. In this novel, the reader can sense Derrida’s "différance" everywhere: scenes, characters, even Walter Moers' own position in the story are all ambiguous. And this leads to the theme of my work: What does "authorship" and "translatorship" mean in this novel (or in other Zamonienromanen)?
Although the real "author" of the novel Moers is, he calls himself a "translator". The "author" however, is a dragon figure called Mythenmetz. From the wordbuilding, we can read this name as a compound of two words: "Mythen" (myths) and "Metz" (cf. Steinmetz, stonemason). Moers uses the name of this figure to create the fictional world of Zamonien and shape the city of dreaming books as myths.
He also fragmented many pieces of real classical works of literature, especially poetry, and anagrammatized real name (as decomposition and reconstruction of myths) in order to incorporate them as creative inspiration in his story. In this way, the "author" - the creator of the story - is allegorized as a "translator". The "translation" is no longer transformation between languages, but is considered from the perspective of translational turn as a process between concepts, thoughts, ideas, intertexts and writings (il n'y a pas dehors du texte). The originally neutral Translate is now a tool with which the "translator" expresses its aesthetics. In other words, the whole Zamonien-novels are the space, in which Moers can play the game with the post-modern-intertexts. Also in the title of the novel, "The City of Dreaming Books" can be read in two ways: as a story that describes one of the "dreaming books" inhabited city; or as a story in which the "books" together dreamed of a city. Both possibilities already represent ambiguity and imply that all characters in the story, including "author" Mythenmetz and "translator" Moers, are probably to be regarded only as a dream or as products of intertextualities, because the so-called "Dreaming Books" relate to the in the subterranean labyrinth hiding antiquarian books. At the same time, these "exotic" Books are partly from the real literature (as intertexts of real literature). The whole underworld appears as nothing more than a space of intertextual movements - a field of "allegorizing of intertextuality".
If the "Author" Mythenmetz is a mirror of intertextuality, which reflects postmodernist text ideas, the “Translator” Moers, who allegorizes all the writing movement as a "translation", would be a "mirror of this mirror" – a “différance” that reflects the "author" Mythenmetz on postmodernism and ironic. During the writing process, the "translator" Moers also can be regarded as a reader of the works from Zamonien – a reader who forces other readers to participate in the literary creation of “Immer-schon-Übersetzten” (always-already-translated).
Deutsche Version:
"Die Stadt der Träumenden Bücher" kann als postmodernes Werk in der Definition von Fantasy-Literatur und Trivialliteratur gelten. In diesem Roman trifft man überall auf die Derrida'sche „Verschiebung“: Szenen, Figuren, sogar Walter Moers‘ eigene Stellung in der Geschichte sind durchweg mehrdeutig. Und dies führt zum Thema meiner Arbeit: Was bedeuten „Autorschaft“ und „Übersetzerschaft“ in diesem Roman (bzw. in anderen Zamonienromanen)?
Obwohl der wirkliche „Autor“ des Romans Moers ist, nennt er sich „Übersetzer“. Der „Autor“ hingegen ist eine Lindwurm-Figur namens Mythenmetz. Von der Wortbildung her kann man das Wort „Mythenmetz“ in „Mythen“ und „Metz“ (vgl. Steinmetz) aufteilen: Das heißt, Moers verwendet den Namen dieser Figur, um die Kreation der fiktiven Welt von Zamonien und Formung der Stadt der Träumenden Bücher als Mythenbildung zu interpretieren.
Außerdem fragmentarisiert er viele Stücke realer klassischer literarischer Werke, besonders Gedichte, und anagrammisiert reale Schriftstellernamen (als Zersetzung und Wiederaufbau von Mythen), um sie als kreative Inspirationen in seine Geschichte einzubauen. Auf diese Weise wird der „Autor“ – der Schöpfer der Geschichte – als „Übersetzer“ allegorisiert. Die „Übersetzung“ ist nicht mehr Transformation zwischen Sprachen, sondern gilt unter dem Blickwinkel des translational turn als Prozess zwischen Begriffen, Gedanken, Ideen, Intertexten und Schriften (il n'y a pas dehors du texte). Das ursprünglich neutrale Übersetzen ist nun ein Werkzeug, mit dem der „Übersetzer“ seine Ästhetik ausdrückt. In anderen Worten bezeichnet sich das ganze Zamonienwerk als Raum, in dem Moers das Spiel postmoderner Intertexte spielen kann kann. Auch im Titel des Romans kann man die Verschiebung beobachten, „Die Stadt der Träumenden Bücher“ kann man auf zwei Arten lesen: als Geschichte, die eine von „Träumenden Büchern“ bewohnte Stadt beschreibt; oder als Geschichte, in der die „Bücher“ sich eine Stadt zusammenträumen. Beide Möglichkeiten repräsentieren bereits Ambiguität und implizieren, dass alle Figuren in der Geschichte, inklusive „Autor“ Mythenmetz und „Übersetzer“ Moers, womöglich lediglich als Traum bzw. als Produkte von Intertextualitäten anzusehen sind, da sich die so genannten „Träumenden Bücher“ auf die im unterirdischen Labyrinth verborgenen antiquarischen Bücher Zamoniens beziehen und durch Mythenmetz‘ Erzählung erst wieder (in einem Roman) erscheinen. Zugleich stammen diese „exotischen“ Bücher teilweise aus der realen Literatur (als Intertexte realer Literatur). Die ganze Unterwelt erscheint als nichts anderes als ein Raum intertextueller Bewegungen – ein Feld der „Allegorisierung der Intertextualität“.
Wenn der „Autor“ Mythenmetz ein Spiegel ist, der Intertextualität und postmoderne Textvorstellungen reflektiert, wäre der die ganze Schreibbewegung als „Übersetzung“ allegorisierende Schreiber Moers ein „Spiegel dieses Spiegels“, eine Verschiebung, die den „Autor“ Mythenmetz über die Postmoderne reflektiert und ironisiert. Während des Schreibprozesses bezeichnet sich der „Übersetzer“ Moers auch als Leser der Werke Zamoniens, ein Leser, der andere Leser auffordert, an der literarischen Schöpfung des „Immer-schon-Übersetzten“ lesend-schaffend teilzunehmen.
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