Die Macht von Sprachnormen
Die folgende Dissertation, die im Mai 2016 verteidigt wurde, beschäftigt sich mit sprachlichen Manifestationen von Genderkonzeptualisierungen im aktuellen schriftlichen Sprachgebrauch in Kroatien. Die Bedeutung von Genderzuschreibungen für die Benennung von Menschen wird sowohl aus synchroner als au...
Main Author: | |
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Other Authors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Humboldt-Universität zu Berlin
2017
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Subjects: | |
Online Access: | http://edoc.hu-berlin.de/18452/19314 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-110-18452/19314-5 http://dx.doi.org/10.18452/18615 |
Summary: | Die folgende Dissertation, die im Mai 2016 verteidigt wurde, beschäftigt sich mit sprachlichen Manifestationen von Genderkonzeptualisierungen im aktuellen schriftlichen Sprachgebrauch in Kroatien. Die Bedeutung von Genderzuschreibungen für die Benennung von Menschen wird sowohl aus synchroner als auch aus diachroner Perspektive auf Sprache betrachtet und analysiert. Das Material dieser Studie besteht neben sprachlichen und präskriptiven Quellen aus Tageszeitungen und linguistischem Material aus der kroatischen feministisch-queeren Gemeinschaft auch aus den Ergebnissen einer umfassenden Perzeptionsstudie und Expert*inneninterviews.
Die Arbeit befasst sich mit drei zentralen Fragen:
1. Wie beeinflussen soziale Gendervorstellungen Fragen linguistischer Standardisierungsprozesse und wie werden diese Vorstellungen zudem in dominante Diskurse über Korrektheit im Sprachgebrauch eingeschrieben?
2. Welche Wirkung auf Genderkonzeptionen haben Sprachnormen im Bereich der personalen Appellation und welche kognitive Wirkung haben alternative Benennungsformen?
3. Welche Bedeutung haben Fragen des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs bei politischen und aktivistischen Bemühungen von Genderexpert*innen in Kroatien und welche Strategien verwenden kroatische Genderexpert*innen, um eine diskriminierende Sprachnutzung zu vermeiden? === This dissertation thesis, which was defended in May 2016, deals with linguistic manifestations of gender conceptualizations in current written language usage in Croatia. The importance of gender for the linguistic naming of people is considered and analyzed from both a synchronic and a diachronic perspective on language. In addition to linguistic and prescriptive sources, the material of this study consists of daily newspapers and material from the Croatian feminist-queer community as well as oft he results of a perception study and expert inteviews.
The thesis deals with three central questions:
1. How do social gender conceptions influence questions of linguistic standardization processes and how are these conceptions inscribed in dominant discourses about correctness in language use?
2. What effect do linguistic norms have on gendered conceptions of people and what is the cognitive effect of alternative naming practices?
3. What meaning is allocated to questions of gender-fair language use in political and activist efforts of gender experts in Croatia and what strategies do Croatian gender experts use to avoid discriminatory language use? |
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