Untersuchungen zur Molekularpathologie des Hodgkin-Lymphoms
Hodgkin und Reed-Sternberg (H/RS) Zellen sind die Tumorzellen des klassischen Hodgkin-Lymphoms (cHL) und stammen in den meisten Fällen von Keimzentrums B-Zellen, sehr selten von T-Zellen ab. Als einen zentralen Mechanismus für die zelluläre maligne Transformation und Apoptoseresistenz von H/RS Zelle...
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Other Authors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité
2006
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Subjects: | |
Online Access: | http://edoc.hu-berlin.de/18452/16168 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10067363 http://dx.doi.org/10.18452/15516 |
Summary: | Hodgkin und Reed-Sternberg (H/RS) Zellen sind die Tumorzellen des klassischen Hodgkin-Lymphoms (cHL) und stammen in den meisten Fällen von Keimzentrums B-Zellen, sehr selten von T-Zellen ab. Als einen zentralen Mechanismus für die zelluläre maligne Transformation und Apoptoseresistenz von H/RS Zellen konnte eine deregulierte, konstitutive Aktivität des Transkriptionsfaktors NF-kappaB (NF-kB) in H/RS Zellkernen nachgewiesen werden. Die transkriptionelle Aktivität von NF-kB wird durch spezifische Inhibitoren, IkB-alpha, IkB-beta, IkB-gamma und IkB-epsilon, reguliert. Jüngst konnte ein Defekt des IkB-alpha Gens im Primärmaterial eines Patienten mit cHL und in zwei Hodgkin Zellinien nachgewiesen werden. IkB-epsilon als ein weiterer wichtiger Regulator der NF-kB Aktivität hat in murinen Zellen eine hohe Affinität zur NF-kB Untereinheit p65, welche in H/RS Zellen insbesondere als Heterodimer p50/p65 vorkommt. In dieser Arbeit wurde das humane IkB-epsilon Gen kloniert und auf Mutationen in primären Tumorzellen untersucht. Das Primärmaterial stammte aus denselben sechs Patientenfällen, die schon zuvor auf Mutationen des IkB-alpha Gens untersucht worden waren. Das IkB-epsilon Gen liegt auf dem kurzen Arm des Chromosom 6 (6p21.1) und ist strukturell eng mit den anderen IkB Molekülen verwandt. In primären H/RS Zellen eines Patienten wurde eine homozygote Mutation an der 5´- Splicesite des Intron 1 gefunden. Diese Mutation war spezifisch für H/RS Zellen dieses Falls, und normale reaktive Lymphozyten wiesen ausschließlich den Wildtyp auf. In Zusammenschau mit den bisher identifizierten Defekten des IkB/ NF-kB Systems zeigen diese Ergebnisse, dass dysfunktionelle NF-kB Inhibitoren bei einem Teil der cHL Fälle zu einer Fehlregulation von NF-kB führen können und damit für die zelluläre Pathophysiologie von Bedeutung sind. === The pathogenesis of Hodgkin-Lymphoma (HL) is still unclear. Previous investigations have demonstrated constitutive nuclear activity of the transcription factor NF kappa B (NF-kB) in Hodgkin/Reed-Sternberg (HRS) cells as an important prerequisite in protecting these cells from apoptosis. As a molecular mechanism leading to constitutive NF-kB activity in HRS cells, mutations of the NF-kB inhibitor I kappaB-alpha have recently been identified in classical (c) HL-derived cell lines in a patient with cHL. In this work, the NF-kB inhibitor I kappaB-epsilon has been analysed for somatic mutations in the same group of six patients already studied for I kappaB-alpha mutations, as well as in cHL-derived cell lines. In the HRS cells of one patient, a hemizygous mutation affecting the 5-splicing site of intron 1 of the I kappaB-epsilon gene was found, most likely leading to misspliced mRNA products. Other work of our group showed a hemizygous frame-shift mutation of the I kappaB-epsilon gene in one cHL-derived cell line (L428), generating a pre-terminal stop codon resulting in a severely truncated protein. These results, in combination with recently described I kappaB-alpha mutations, indicate that defective NF-kB inhibitors appear more frequent than previously thought and might explain the constitutive nuclear activity of NF-kB in a significant proportion of cHL cases. |
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