Klinische und molekularzytogenetische Charakterisierung von Aesthesioneuroblastomen

Das vom endonasalen Neuroepithel der Rima olfactoria entstandenen Aesthesioneuroblastom gehört zu den seltenen malignen Tumoren der Rhinobasis. Eine generelle Therapieempfehlung für die Behandlung dieses Tumors gibt es nicht, da bis heute etablierte, durch umfassende onkologische Studien untermauert...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: You, Xuejun
Other Authors: Deimling, A. von
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité 2002
Subjects:
CGH
Online Access:http://edoc.hu-berlin.de/18452/15424
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10017701
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10039310
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10039321
http://dx.doi.org/10.18452/14772
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collection NDLTD
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sources NDLTD
topic Molekulargenetik
CGH
Aesthesioneuroblastom
endonasaler mikro-endoskopisch Zugang
Malignome der vorderen Schädelbasis
CGH
Esthesioneuroblastoma (olfactory neuroblastoma)
micro-endoscopic endonasal approach
anterior skull base tumors
molecular cytogenetic alterations
610 Medizin
33 Medizin
XH 1900
ddc:610
spellingShingle Molekulargenetik
CGH
Aesthesioneuroblastom
endonasaler mikro-endoskopisch Zugang
Malignome der vorderen Schädelbasis
CGH
Esthesioneuroblastoma (olfactory neuroblastoma)
micro-endoscopic endonasal approach
anterior skull base tumors
molecular cytogenetic alterations
610 Medizin
33 Medizin
XH 1900
ddc:610
You, Xuejun
Klinische und molekularzytogenetische Charakterisierung von Aesthesioneuroblastomen
description Das vom endonasalen Neuroepithel der Rima olfactoria entstandenen Aesthesioneuroblastom gehört zu den seltenen malignen Tumoren der Rhinobasis. Eine generelle Therapieempfehlung für die Behandlung dieses Tumors gibt es nicht, da bis heute etablierte, durch umfassende onkologische Studien untermauerte diagnostische und therapeutische Standards fehlen und der klinische Verlauf oft unberechenbar ist. Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit bestand in der Überprüfung des chirurgischen Konzeptes bei der Therapie von Aesthesioneuroblastomen und in der erstmaligen molekularzytogenetischen Charakterisierung von Aesthesioneuroblastomen. Dazu wurden 18 Patienten mit Aesthesioneuroblastomen, die im Zeitraum zwischen 1988 und 2001 in der HNO-Klinik (17 Patienten) sowie in der Neurochirurgischen Klinik des Klinikums Fulda operiert wurden, untersucht. Die daraus resultierenden 22 Aesthesioneuroblastome wurden alle mit Hilfe der Vergleichenden Genomischen Hybridisierung (CGH) analysiert. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht die optimale Therapie der Aesthesioneuroblastome in der chirurgischen Resektion des Tumors mit nachfolgender stereotaktischer Bestrahlung. Für die operative Sanierung der Aesthesioneuroblastome und auch anderer Malignome der vorderen Schädelbasis ist das nachfolgende neue Fuldaer Konzept empfehlenswert: 1) Endonasale Resektion, wenn keine intrakranielle bzw. orbitale Tumorinfiltration vorliegt; 2) Subfrontaler Zugang, bei Infiltration des Gehirns; 3) Midfacial degloving, bei weit lateraler Tumorausbreitung; 4) Laterale Rhinotomie nur bei der Notwendigkeit der simultanen Exenteratio orbitae (bei orbitaler Tumorinfiltration). Aesthesioneuroblastomen sind durch ein typisches genetisches Muster charakterisiert, das Deletionen im Bereich der chromosomalen Arme 1p, 2q, 3p/q, 4p/q, 5p/q, 6q, 8p/q, 9p, 10p/q, 11p, 12q, 13q, 18q und 21q sowie Amplifikationen der Chromosomen 1p, 7q, 9q, 11q, 14q, 16p/q, 17p/q, 19p/q, 20p/q und 22p/q umfasst. Die beim Aesthesioneuroblastom häufigen DNA-Verluste im Bereich der chromosomalen Banden 1p21-p31 scheinen mit der Prognose dieser Tumoren assoziiert zu sein. Die Tumoren aller in der vorliegenden Studie am Malignom verstorbenen Patienten zeigten eine Kombination aus 1p21-p31-Deletion, dem Vorliegen des klinischen Stadiums C oder D sowie gleichzeitig einer schlechten Differenzierung (Grad III oder IV). Vermittels der CGH ist es möglich, eine klonale Zuordnung von Metastasen bzw. auch Rezidiven zu ihren primären Aesthesioneuroblastomen vorzunehmen. Die vorliegende Arbeit zeigt nicht nur neue Ansätze in der chirurgischen Therapie von Aesthesioneuroblastomen sondern auch die erste umfassende molekularzytogenetische Analyse dieser Tumorentität, auf dem Weg, das biologische Verhalten dieser Malignome genauer charakterisieren zu können. === Esthesioneuroblastoma (ENB) is a very rare malignant neoplasm arising from the olfactory epithelium which is recognized for its propensity for local recurrence and distant dissemination. Therapeutic management approaches for this neoplasm lack uniformity. The present study describes therapeutic management in ENB: Complete surgical resection combined with adjuvant stereotactic radiation therapy. Thereby, a new surgical concept is recommended: 1) Endonasal approach in cases without tumor infiltration of the orbit and/or the brain; 2) Subfrontal approach in cases with extended tumor infiltration of the intradural space or of the brain; 3) Midfacial degloving in cases with far lateral tumor spread, particularly fossa pterygoidea or pterygopalatina; 3) Lateral rhinotomy in all cases where an exenteratio orbitae is needed. Secondarily, the study characterizes the specific chromosomal alterations of ENB analyzed using Comparative Genomic Hybridization (CGH). ENB show frequently deletions of chromosoms 1p, 2q, 3p/q, 4p/q, 5p/q, 6q, 8p/q, 9p, 10p/q, 11p, 12q, 13q, 18q and 21q as well as DNA gains of chromosoms 1p, 7q, 9q, 11q, 14q, 16p/q, 17p/q, 19p/q, 20p/q and 22p/q. Deletions of the chromosomal region 1p21-p31 could be associated with bad prognosis since the tumors of all patients who died were of stage C or D and grade III or IV, and showed 1p21-p31 deletions. The analysis of primary ENB and their corresponding metastases shows clonality by a high concordance of alterations between the tumor pairs. For the first time, this study presents the specific chromosomal alterations of ENB pathogenesis and progression.
author2 Deimling, A. von
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You, Xuejun
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Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit bestand in der Überprüfung des chirurgischen Konzeptes bei der Therapie von Aesthesioneuroblastomen und in der erstmaligen molekularzytogenetischen Charakterisierung von Aesthesioneuroblastomen. Dazu wurden 18 Patienten mit Aesthesioneuroblastomen, die im Zeitraum zwischen 1988 und 2001 in der HNO-Klinik (17 Patienten) sowie in der Neurochirurgischen Klinik des Klinikums Fulda operiert wurden, untersucht. Die daraus resultierenden 22 Aesthesioneuroblastome wurden alle mit Hilfe der Vergleichenden Genomischen Hybridisierung (CGH) analysiert. Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht die optimale Therapie der Aesthesioneuroblastome in der chirurgischen Resektion des Tumors mit nachfolgender stereotaktischer Bestrahlung. Für die operative Sanierung der Aesthesioneuroblastome und auch anderer Malignome der vorderen Schädelbasis ist das nachfolgende neue Fuldaer Konzept empfehlenswert: 1) Endonasale Resektion, wenn keine intrakranielle bzw. orbitale Tumorinfiltration vorliegt; 2) Subfrontaler Zugang, bei Infiltration des Gehirns; 3) Midfacial degloving, bei weit lateraler Tumorausbreitung; 4) Laterale Rhinotomie nur bei der Notwendigkeit der simultanen Exenteratio orbitae (bei orbitaler Tumorinfiltration). Aesthesioneuroblastomen sind durch ein typisches genetisches Muster charakterisiert, das Deletionen im Bereich der chromosomalen Arme 1p, 2q, 3p/q, 4p/q, 5p/q, 6q, 8p/q, 9p, 10p/q, 11p, 12q, 13q, 18q und 21q sowie Amplifikationen der Chromosomen 1p, 7q, 9q, 11q, 14q, 16p/q, 17p/q, 19p/q, 20p/q und 22p/q umfasst. Die beim Aesthesioneuroblastom häufigen DNA-Verluste im Bereich der chromosomalen Banden 1p21-p31 scheinen mit der Prognose dieser Tumoren assoziiert zu sein. Die Tumoren aller in der vorliegenden Studie am Malignom verstorbenen Patienten zeigten eine Kombination aus 1p21-p31-Deletion, dem Vorliegen des klinischen Stadiums C oder D sowie gleichzeitig einer schlechten Differenzierung (Grad III oder IV). Vermittels der CGH ist es möglich, eine klonale Zuordnung von Metastasen bzw. auch Rezidiven zu ihren primären Aesthesioneuroblastomen vorzunehmen. Die vorliegende Arbeit zeigt nicht nur neue Ansätze in der chirurgischen Therapie von Aesthesioneuroblastomen sondern auch die erste umfassende molekularzytogenetische Analyse dieser Tumorentität, auf dem Weg, das biologische Verhalten dieser Malignome genauer charakterisieren zu können. Esthesioneuroblastoma (ENB) is a very rare malignant neoplasm arising from the olfactory epithelium which is recognized for its propensity for local recurrence and distant dissemination. Therapeutic management approaches for this neoplasm lack uniformity. The present study describes therapeutic management in ENB: Complete surgical resection combined with adjuvant stereotactic radiation therapy. Thereby, a new surgical concept is recommended: 1) Endonasal approach in cases without tumor infiltration of the orbit and/or the brain; 2) Subfrontal approach in cases with extended tumor infiltration of the intradural space or of the brain; 3) Midfacial degloving in cases with far lateral tumor spread, particularly fossa pterygoidea or pterygopalatina; 3) Lateral rhinotomy in all cases where an exenteratio orbitae is needed. Secondarily, the study characterizes the specific chromosomal alterations of ENB analyzed using Comparative Genomic Hybridization (CGH). ENB show frequently deletions of chromosoms 1p, 2q, 3p/q, 4p/q, 5p/q, 6q, 8p/q, 9p, 10p/q, 11p, 12q, 13q, 18q and 21q as well as DNA gains of chromosoms 1p, 7q, 9q, 11q, 14q, 16p/q, 17p/q, 19p/q, 20p/q and 22p/q. Deletions of the chromosomal region 1p21-p31 could be associated with bad prognosis since the tumors of all patients who died were of stage C or D and grade III or IV, and showed 1p21-p31 deletions. The analysis of primary ENB and their corresponding metastases shows clonality by a high concordance of alterations between the tumor pairs. For the first time, this study presents the specific chromosomal alterations of ENB pathogenesis and progression. 2002-09-24 doctoralThesis doc-type:doctoralThesis http://edoc.hu-berlin.de/18452/15424 urn:nbn:de:kobv:11-10017701 urn:nbn:de:kobv:11-10039310 urn:nbn:de:kobv:11-10039321 http://dx.doi.org/10.18452/14772 ger application/pdf application/octet-stream application/octet-stream Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité