Die Aussagekraft der Umfelddiagnostik bezüglich der sekundären Prävention beim Hörsturz
In einer retrospektiven Studie wurden 119 Patienten mit Hörsturz auf die Aussagefähigkeit der Umfelddiagnostik bezüglich einer sekundären Prävention beim Hörsturz untersucht. Außerdem sollte anhand der vorliegenden Analyse die Hypothese überprüft werden, dass Störungen im Innenohr durch Veränderunge...
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Other Authors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Humboldt-Universität zu Berlin, Medizinische Fakultät - Universitätsklinikum Charité
2001
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Subjects: | |
Online Access: | http://edoc.hu-berlin.de/18452/15242 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10014462 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10041798 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-10041807 http://dx.doi.org/10.18452/14590 |
Summary: | In einer retrospektiven Studie wurden 119 Patienten mit Hörsturz auf die Aussagefähigkeit der Umfelddiagnostik bezüglich einer sekundären Prävention beim Hörsturz untersucht. Außerdem sollte anhand der vorliegenden Analyse die Hypothese überprüft werden, dass Störungen im Innenohr durch Veränderungen der Halswirbelsäule oder des Kardiovaskulären- und Zentralnervensystems hervorgerufen werden können. 57 % (68/119) der computertomographisch untersuchten Patienten waren neurologisch unauffällig, und 45,6 % der Patienten hatten physiologische Halswirbelsäulen-Veränderungen, die auch in der Normalbevölkerung festzustellen sind. Im internistischen Bereich wurden die häufigsten kardiovaskulären Risikofaktoren und die Wandbeschaffenheit der Halsgefäße auf hämodynamische Stenosen ausgewertet. Bei der doppler-sonographischen Untersuchung der Karotisgefäße fanden sich keine Hinweise auf hämodynamisch wirksame Stenosen. Aufgrund dieses Ergebnisses sollte die doppler-sonografische-Untersuchung der Karotisgefäße nicht obligat im Rahmen der Umfelddiagnostik durchgeführt werden. Im untersuchten Patientenkollektiv lassen sich folgende Risikofaktoren (RF) erheben: Hypertonie (19 %), Hypercholesterinämie (28 %), Hypertriglyceridämie (20 %), Adipositas (31 %), Nikotinabusus (26 %) und Diabetes mellitus (3,3 %). Dabei betrug der Anteil an keinem oder einem RF Belasteten 62 %, zwei bis drei RF besaßen 33 % der Untersuchten. 5 % der Hörsturzpatienten hatten vier bis fünf RF. Im Risikofaktorprofil zeigt sich im Vergleich der Hörsturzgruppe mit der Normalbevölkerung eine vermehrte Prävalenz für Cholesterin und Adipositas. Die restlichen Risikofaktoren haben ein geringeres oder gleich häufiges Vorkommen wie in einer unabhängigen Bevölkerungsuntersuchung. In Hinblick auf die Lebensqualität der Patienten und in einer Zeit von immer knapper werdenden Finanzressourcen ist ein rationaler Einsatz der verschiedenen Verfahren in der Umfelddiagnostik beim Hörsturz zu fordern. Auf kostenintensive und den Patienten belastende Untersuchungen, wie z.B. das HWS-Röntgen oder die interdisziplinären Konsiliar untersuchungen kann nach der vorliegenden Studie verzichtet werden. Es sollte zwischen der routinemäßigen Umfelddiagnostik und der gezielten Diagnostik unterschieden werden. Spezielle konsiliarische Untersuchungen sollten nur bei anamnestischem Hinweis erfolgen. === A retrospective study was conducted with involvement of 119 patients with sudden deafness who were investigated for the amount of information potentially obtainable from environmental diagnostics with regard to secondary prevention of sudden deafness. The analytical results were additionally used to check on the hypothesis according to which disorders to the inner ear might be caused by lesions to the cervical spine or cardiovascular and central nervous systems. The average age of the patients was 47.6 + 6.5 years (range: 20-87). Females accounted for 27 % (32/119) and males for 73 % (87/119). Computed tomography failed to reveal any neurological findings in 57 % (68/119), while 45.6 % of the patients exhibited physiological alterations of the cervical spine as were more or less common in the general population. In internist diagnosis, emphasis was laid on the most common cardiovascular risk factors and on the condition of cervical vessel walls. No signs indicative of haemodynamically relevant stenoses were recorded by Doppler sonography of carotid vessels. The following risk factors may be defined on the basis of results: hypertension (19 %), hypercholesterolaemia (28 %), adiposity (31 %), hypertriglyceridaemia (20 %), nicotine abuse (26 %) and diabetes mellitus (3.3 %). Not more than one risk factor was identified in the overwhelming majority of all patients (62 %), two or three risk factors in 33 % and more than three in 5 %. Higher prevalence of cholesterol and adiposity were the only factors by which patients differed from the general population. High-economy use of procedures in environmental diagnostics of sudden deafness has to be demanded to improve patients' quality of life and to cope with persistent shrinkage of financial resources. This study seems to suggest that cost-intensive and stressful examinations can be abandoned, such as X-ray of cervical spine, Doppler sonography or involvement of interdisciplinary consultant bodies. Routine environmental diagnostics should be replaced by targeted diagnostics. Specialised imaging and consultant-based investigations should not be conducted unless otherwise suggested by case history. |
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