Untersuchungen zur Inaktivierung von Salmonella enteritidis auf der Schale von Bruteiern mit Ozongas
Die Salmonellose gehört weltweit zu den wichtigsten Zoonosen, und insbesondere Eier sowie Eiprodukte stellen eine der häufigsten Infektionsquellen für den Menschen dar. Es ist von großer Wichtigkeit, sich bei der Bekämpfung der Salmonellose auf Legehennenbestände zu konzentrieren, wo Salmonella (S.)...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | deu |
Published: |
Universitätsbibliothek Leipzig
2007
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Subjects: | |
Online Access: | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:swb:15-20070426-113126-0 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:swb:15-20070426-113126-0 http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/3468/Fern%C3%A1ndez_Dissertation.pdf |
Summary: | Die Salmonellose gehört weltweit zu den wichtigsten Zoonosen, und insbesondere Eier sowie Eiprodukte stellen eine der häufigsten Infektionsquellen für den Menschen dar. Es ist von großer Wichtigkeit, sich bei der Bekämpfung der Salmonellose auf Legehennenbestände zu konzentrieren, wo Salmonella (S.) Enteritidis nach wie vor das vorherrschende Serovar darstellt. Derzeit wird die Bruteidesinfektion mit Formaldehydgas durchgeführt. Aufgrund seines kanzerogenen Potentials ist jedoch mit einem baldigen Verbot zu rechnen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, eine alternative Möglichkeit für die Bruteidesinfektion anbieten zu können. Im Hinblick darauf sollte die Wirkung einer Ozonbegasung auf die Reduktion der S. Enteritidis-Zahl auf der Schalenoberfläche überprüft werden. Hierzu wurde die Eioberfläche mit verschiedenen S. Enteritidis-Stämmen unterschiedlicher Kontaminationsdosen (10E5 - 10E6 bzw. 10E2 - 10E4 KbE/Schale) künstlich kontaminiert und anschließend mit einer Ozonkonzentration zwischen 0,3 und 5 % (wt/wt O2), bei unterschiedlicher relativer Luftfeuchtigkeit (unter 30 %, ~70 %) in einer Labor-Kammer begast. Nach Erreichen der gewünschten Konzentration wurden die Eier für eine definierte Einwirkzeit (zwischen 0 und 24 h) in der Kammer belassen. Drei unterschiedliche S.-Stämme sind getestet worden, um stammesspezifische Unterschiede feststellen zu können. Insgesamt sind 26 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit der hohen und 13 mit der geringeren Kontaminationsdosis untersucht worden, um die Salmonellen 100 %ig zu inak-tivieren, und dabei das Erbgut der Tiere nicht negativ zu beeinflussen. Zusätzlich wurden zur Erhebung der Schlupfrate nach einer Behandlung mit Ozon 4 Praxis-Versuche mit unter-schiedlicher Ozonierungsstärke und Einwirkzeit (0,5 - 1 % Ozon mit 20 - 120 min Einwirkzeit) durchgeführt. Es folgte eine Aufstallung der Küken in verschiedene Haltungssysteme sowie eine regelmäßige Beurteilung der Gewichtszunahme und Legeleistung Tiere, um mögliche ozonbedingte Folgeschäden ausschließen zu können. Des Weiteren sollte die ermittelte Ozonierungsstärke und -zeit auf ihre Wirksamkeit in einer hier entwickelten Prototyp-Kammer untersucht werden. Aus technischen Gründen waren nur Höchstkonzentrationen von 0,7 % zu erreichen, welche in Kombination mit 120 bzw. 180 min Einwirkzeit, in jeweils 6 verschiedenen Versuchen mit oben genannten Kontaminations-dosen, im Hinblick auf die Salmonellenzahlreduktion auf der Schalenoberfläche untersucht wurde. Auch hier erfolgte in 2 weiteren Versuchen die Ermittlung der Schlupfrate nach Begasung bei 0,7 % Ozon in Kombination mit 120 und 180 min Einwirkzeit. Um eine Aussage darüber treffen zu können, ob das Prinzip der Ozonbegasung, neben der Bruteiproduktion, auch auf Konsumeier ausgeweitet werden kann, sind die Eier zusätzlich mit verschiedenen Konzentration-Zeit-Kombinationen begast und anschließend sensorisch beurteilt worden. Folgende Schlussfolgerungen können aus der vorliegenden Arbeit gezogen werden: Ozonkonzentration, Einwirkzeit und relative Luftfeuchte sind die drei Parameter, die den größten Einfluss auf die Desinfektionswirkung besitzen. Dabei gilt: je höher die Ozonkonzentration und Einwirkzeit gewählt werden, desto höher auch die Keimzahlreduktion. Die relative Luftfeuchte muss hierbei mindestens 70 % betragen. Stammesspezifische Unterschiede zwischen den drei gewählten S. Enteritidis-Stämmen konnten nicht festgestellt werden. Die Versuche mit einer Kontaminationsdosis von 5 - 6 log10 auf der Schale führten stets zu höherer Keimzahlreduktion im Vergleich zu den Untersuchungen mit einer Kontami-nationsdosis von 2 - 4 log10, jedoch ließen sich vereinzelte Rest-Keime nur schwierig ent-fernen. Eine 100 %ige Reduktion der Anzahl von S. Enteritidis ist bei einem Ausgangskeimgehalt von 5 - 6 log10 nicht zu erreichen. Die Kombination von 1 % Ozonkonzentration (wt/wt O2) zusammen mit 120 min Einwirkzeit führt bei einem Ausgangskeimgehalt von 2 - 4 log10 hingegen zur völligen Inaktievierung von S. Enteritidis auf der Eioberfläche. Eine verminderte Schlupfrate, Legeleistung oder Unterschiede während der weiteren Entwicklung der Tiere sind unter diesen Gegebenheiten nicht zu erwarten. Von einer möglichen Anwendung der Ozonierung bei Konsumeiern ist abzuraten, da die behandelten Eier sensorische Abweichungen aufwiesen, die beim Verbraucher auf Ablehnung stoßen würden. Ozon kann als Alternativverfahren zur Bruteidesinfektion in Betracht gezogen werden. Die im Labor-Maßstab getesteten Parameter (1 % Ozonkonzentration (wt/wt O2), 120 min Einwirkzeit und ~70 % relative Luftfeuchte) müssen in der großtechnischen Lösung gewährleistet werden, um eine 100 %ige Inaktivierung von S. Enteritidis garantieren zu können. Weiterführende Untersuchungen sind notwendig, um die Wirksamkeit von Ozon in einer praxistauglichen Begasungskammer zu bestätigen. |
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