Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf

Ziele der hier vorliegenden Arbeit waren eine immunhistochemische Analyse von GFAP (‚glial fibrillary acidic protein’) und GLUT-1 (Glukosetransporter-1) nach fokaler zerebraler Ischämie sowie deren mögliche Beeinflussung durch eine intravenöse Transplantation autologer mononukleärer Knochenmarkzelle...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: von Geymüller, Teresa
Other Authors: Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: Universitätsbibliothek Leipzig 2012
Subjects:
Online Access:http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/9872/Dissertation%20Teresa%20von%20Geym%C3%BCller.pdf
id ndltd-DRESDEN-oai-qucosa.de-bsz-15-qucosa-98722
record_format oai_dc
collection NDLTD
language deu
format Doctoral Thesis
sources NDLTD
topic autologe Transplantation mononukleärer Knochenmarkzellen
fokale zerebrale Ischämie
reaktive Astrogliose
GFAP
GLUT-1
Großtiermodell
pMCAO
autologous mononuclear bone marrow cell transplantation
focal cerebral ischemia
reactive astrogliosis
GFAP
GLUT-1
large animal model
pMCAO
ddc:636.089
spellingShingle autologe Transplantation mononukleärer Knochenmarkzellen
fokale zerebrale Ischämie
reaktive Astrogliose
GFAP
GLUT-1
Großtiermodell
pMCAO
autologous mononuclear bone marrow cell transplantation
focal cerebral ischemia
reactive astrogliosis
GFAP
GLUT-1
large animal model
pMCAO
ddc:636.089
von Geymüller, Teresa
Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
description Ziele der hier vorliegenden Arbeit waren eine immunhistochemische Analyse von GFAP (‚glial fibrillary acidic protein’) und GLUT-1 (Glukosetransporter-1) nach fokaler zerebraler Ischämie sowie deren mögliche Beeinflussung durch eine intravenöse Transplantation autologer mononukleärer Knochenmarkzellen (mKMZ) im Schafmodell. Eine differenzierte Analyse der Zielstrukturen in grauer und weißer Substanz (GS bzw. WS) sollte Aufschluss über eventuell unterschiedliche Reaktionsmuster liefern. Das Gehirnmaterial von zehn Tieren der bereits 2006/2007 stattgefundenen Studie, welche mit PET und MRT-Untersuchungen sowie der Durchführung von Verhaltenstests einherging, wurde retrospektiv im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht. Je fünf gehörten zu einer Kontroll- bzw. Therapiegruppe (KG bzw. TG). Bei allen Versuchstieren wurde durch die permanente Okklusion der linken mittleren Zerebralarterie (pMCAO) eine fokale zerebrale Ischämie im Bereich des Neokortex hervorgerufen. Die Tiere der Therapiegruppe erhielten 24 Stunden nach dem Eingriff eine Transplantation autologer mKMZ (4x106/kg KGew). Nach sieben Wochen wurden die Versuchstiere getötet, ihre Schädel perfundiert und ihre Gehirne fixiert. Eine Lamelle der Gehirne wurde für die anschließende histologische Untersuchung in 30% Saccharose konserviert. Nach der Etablierung der Antikörper GFAP und GLUT-1 wurden vier Regionen der Gehirn-lamellen immunhistochemisch markiert und abschließend qualitativ und quantitativ analysiert. Die Regionen I (infarktnah) und III (infarktfern) lagen in der ipsilateralen Hemisphäre, die Regionen II (korrespondierend zu Region I) und IV (korrespondierend zu Region III) in der kontralateralen Hemisphäre. Durch den höheren Substanzverlust an Gehirnmasse in der ipsi-lateralen Hemisphäre der KG, wurden in dieser Tiergruppe die Regionen III und IV nicht ausgewertet. Vor der Analyse sind die physiologischen Markierungsmuster der vier Regionen in grauer und weißer Substanz an zwei gesunden Tieren (Prozesskontrolle) aufgezeigt worden. Durch die elektronenmikroskopische Untersuchung von Präparaten und anhand von GFAP/GLUT-1 doppelmarkierten Präparaten konnte festgestellt werden, dass die Astrozytenendfüßchen durch den hier verwendeten GLUT-1 Antikörper nicht markiert wur-den, sondern dass alleinig die gefäßständige, 55 kDa schwere Isoform detektiert worden ist. Die fokale zerebrale Ischämie führte in beiden Gruppen zu einer hochgradigen reaktiven Astrogliose mit Ausprägung einer Glianarbe in Region I. Protoplasmatische Astrozyten der grauen und fibrilläre Astrozyten der weißen Substanz zeigten hypertrophe Veränderungen. Die reaktive Astrogliose von Region I spiegelte sich in einer erhöhten GFAP-Dichte wider (p<0,05 in der Therapiegruppe). Region III hatte die gleiche GFAP-Dichte wie die Regionen II und IV. Der direkte Vergleich zwischen den Regionen I der beiden Gruppen zeigte Veränderungen der GFAP-Dichte durch die Zelltherapie auf: In der GS der Therapiegruppe lag eine geringere GFAP-Dichte vor, in der WS eine höhere (≠ p<0,05; GS und WS). Die Ergebnisse der GLUT-1-Analyse sind denen der GFAP-Analyse sehr ähnlich. Durch den Schlaganfall ist es zu einer erhöhten GLUT-1-Expression in GS und WS (p<0,05 WS) von Region I der Kontrollgruppe gekommen. Auch in Region I der Therapiegruppe konnten er-höhte GLUT-1-Dichten in GS und WS (p<0,05 WS) detektiert werden, zusätzlich dazu lag in der GS von Region III der Therapiegruppe eine erhöhte GLUT-1-Dichte vor (p<0,05). Der Vergleich zwischen beiden Gruppen zeigte Veränderungen durch die Therapie für die Regio-nen I und II auf. Die GLUT-1-Dichte der WS war in beiden Regionen in der TG erhöht (p<0,05), die GS von Region I zeigte in der Therapiegruppe eine geringere GLUT-1-Dichte. Ein Schlaganfall führt zu einer Erhöhung der GFAP sowie GLUT-1-Dichten in WS und GS im infarktnahen Gebiet. Durch die Transplantation von 4x106 autologen mononukleären Knochenmarkzellen pro kg KGew 24 Stunden nach dem Schlaganfall können diese Strukturen in ihren Expressionsmustern beeinflusst werden, dabei reagieren graue und weiße Substanz unterschiedlich: Die GS mit einer Verringerung, die WS mit einer Erhöhung der GFAP- bzw. GLUT-1-Dichte (p<0,05 WS, GLUT-1). Die Funktionskreisläufe in infarktfernen Regionen sind sieben Wochen nach dem Schlaganfall auf Astrozytenebene normalisiert (vgl. Region III). Die erhöhte GLUT-1-Dichte (p<0,05) in der GS der infarktfernen Region ist möglicherweise mit einem erhöhten Glukosemetabolismus in Verbindung zu setzen. Dies kann jedoch erst durch die Auswertung der FDG-PET-Daten beantwortet werden. Ob die durch Transplantation autologer mKMZ festgestellten Veränderungen der GFAP- und GLUT-1-Dichte in der Therapiegruppe zusätzlich mit einer verbesserten motorischen Leistung der Tiere einhergingen, wird erst durch die Analyse der Daten aus den Verhaltenstests festgestellt werden können.
author2 Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät
author_facet Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät
von Geymüller, Teresa
author von Geymüller, Teresa
author_sort von Geymüller, Teresa
title Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
title_short Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
title_full Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
title_fullStr Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
title_full_unstemmed Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf
title_sort einfluss einer autologen knochenmarkzelltherapie auf reaktive astrogliose und glukosetransporter-1-expression in grauer und weißer substanz des großhirns nach fokaler zerebraler ischämie beim schaf
publisher Universitätsbibliothek Leipzig
publishDate 2012
url http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/9872/Dissertation%20Teresa%20von%20Geym%C3%BCller.pdf
work_keys_str_mv AT vongeymullerteresa einflusseinerautologenknochenmarkzelltherapieaufreaktiveastroglioseundglukosetransporter1expressioningrauerundweißersubstanzdesgroßhirnsnachfokalerzerebralerischamiebeimschaf
_version_ 1716473265023614976
spelling ndltd-DRESDEN-oai-qucosa.de-bsz-15-qucosa-987222013-01-07T20:06:33Z Einfluss einer autologen Knochenmarkzelltherapie auf reaktive Astrogliose und Glukosetransporter-1-Expression in grauer und weißer Substanz des Großhirns nach fokaler zerebraler Ischämie beim Schaf von Geymüller, Teresa autologe Transplantation mononukleärer Knochenmarkzellen fokale zerebrale Ischämie reaktive Astrogliose GFAP GLUT-1 Großtiermodell pMCAO autologous mononuclear bone marrow cell transplantation focal cerebral ischemia reactive astrogliosis GFAP GLUT-1 large animal model pMCAO ddc:636.089 Ziele der hier vorliegenden Arbeit waren eine immunhistochemische Analyse von GFAP (‚glial fibrillary acidic protein’) und GLUT-1 (Glukosetransporter-1) nach fokaler zerebraler Ischämie sowie deren mögliche Beeinflussung durch eine intravenöse Transplantation autologer mononukleärer Knochenmarkzellen (mKMZ) im Schafmodell. Eine differenzierte Analyse der Zielstrukturen in grauer und weißer Substanz (GS bzw. WS) sollte Aufschluss über eventuell unterschiedliche Reaktionsmuster liefern. Das Gehirnmaterial von zehn Tieren der bereits 2006/2007 stattgefundenen Studie, welche mit PET und MRT-Untersuchungen sowie der Durchführung von Verhaltenstests einherging, wurde retrospektiv im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht. Je fünf gehörten zu einer Kontroll- bzw. Therapiegruppe (KG bzw. TG). Bei allen Versuchstieren wurde durch die permanente Okklusion der linken mittleren Zerebralarterie (pMCAO) eine fokale zerebrale Ischämie im Bereich des Neokortex hervorgerufen. Die Tiere der Therapiegruppe erhielten 24 Stunden nach dem Eingriff eine Transplantation autologer mKMZ (4x106/kg KGew). Nach sieben Wochen wurden die Versuchstiere getötet, ihre Schädel perfundiert und ihre Gehirne fixiert. Eine Lamelle der Gehirne wurde für die anschließende histologische Untersuchung in 30% Saccharose konserviert. Nach der Etablierung der Antikörper GFAP und GLUT-1 wurden vier Regionen der Gehirn-lamellen immunhistochemisch markiert und abschließend qualitativ und quantitativ analysiert. Die Regionen I (infarktnah) und III (infarktfern) lagen in der ipsilateralen Hemisphäre, die Regionen II (korrespondierend zu Region I) und IV (korrespondierend zu Region III) in der kontralateralen Hemisphäre. Durch den höheren Substanzverlust an Gehirnmasse in der ipsi-lateralen Hemisphäre der KG, wurden in dieser Tiergruppe die Regionen III und IV nicht ausgewertet. Vor der Analyse sind die physiologischen Markierungsmuster der vier Regionen in grauer und weißer Substanz an zwei gesunden Tieren (Prozesskontrolle) aufgezeigt worden. Durch die elektronenmikroskopische Untersuchung von Präparaten und anhand von GFAP/GLUT-1 doppelmarkierten Präparaten konnte festgestellt werden, dass die Astrozytenendfüßchen durch den hier verwendeten GLUT-1 Antikörper nicht markiert wur-den, sondern dass alleinig die gefäßständige, 55 kDa schwere Isoform detektiert worden ist. Die fokale zerebrale Ischämie führte in beiden Gruppen zu einer hochgradigen reaktiven Astrogliose mit Ausprägung einer Glianarbe in Region I. Protoplasmatische Astrozyten der grauen und fibrilläre Astrozyten der weißen Substanz zeigten hypertrophe Veränderungen. Die reaktive Astrogliose von Region I spiegelte sich in einer erhöhten GFAP-Dichte wider (p<0,05 in der Therapiegruppe). Region III hatte die gleiche GFAP-Dichte wie die Regionen II und IV. Der direkte Vergleich zwischen den Regionen I der beiden Gruppen zeigte Veränderungen der GFAP-Dichte durch die Zelltherapie auf: In der GS der Therapiegruppe lag eine geringere GFAP-Dichte vor, in der WS eine höhere (≠ p<0,05; GS und WS). Die Ergebnisse der GLUT-1-Analyse sind denen der GFAP-Analyse sehr ähnlich. Durch den Schlaganfall ist es zu einer erhöhten GLUT-1-Expression in GS und WS (p<0,05 WS) von Region I der Kontrollgruppe gekommen. Auch in Region I der Therapiegruppe konnten er-höhte GLUT-1-Dichten in GS und WS (p<0,05 WS) detektiert werden, zusätzlich dazu lag in der GS von Region III der Therapiegruppe eine erhöhte GLUT-1-Dichte vor (p<0,05). Der Vergleich zwischen beiden Gruppen zeigte Veränderungen durch die Therapie für die Regio-nen I und II auf. Die GLUT-1-Dichte der WS war in beiden Regionen in der TG erhöht (p<0,05), die GS von Region I zeigte in der Therapiegruppe eine geringere GLUT-1-Dichte. Ein Schlaganfall führt zu einer Erhöhung der GFAP sowie GLUT-1-Dichten in WS und GS im infarktnahen Gebiet. Durch die Transplantation von 4x106 autologen mononukleären Knochenmarkzellen pro kg KGew 24 Stunden nach dem Schlaganfall können diese Strukturen in ihren Expressionsmustern beeinflusst werden, dabei reagieren graue und weiße Substanz unterschiedlich: Die GS mit einer Verringerung, die WS mit einer Erhöhung der GFAP- bzw. GLUT-1-Dichte (p<0,05 WS, GLUT-1). Die Funktionskreisläufe in infarktfernen Regionen sind sieben Wochen nach dem Schlaganfall auf Astrozytenebene normalisiert (vgl. Region III). Die erhöhte GLUT-1-Dichte (p<0,05) in der GS der infarktfernen Region ist möglicherweise mit einem erhöhten Glukosemetabolismus in Verbindung zu setzen. Dies kann jedoch erst durch die Auswertung der FDG-PET-Daten beantwortet werden. Ob die durch Transplantation autologer mKMZ festgestellten Veränderungen der GFAP- und GLUT-1-Dichte in der Therapiegruppe zusätzlich mit einer verbesserten motorischen Leistung der Tiere einhergingen, wird erst durch die Analyse der Daten aus den Verhaltenstests festgestellt werden können. Universitätsbibliothek Leipzig Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät Prof.Dr.med.vet. Johannes Seeger Prof.Dr.med. Frank Emmrich Prof.Dr.med.vet. Johannes Seeger Prof.Dr.med. Frank Emmrich Prof.Dr.med.vet. Wolfgang Baumgärtner 2012-11-12 doc-type:doctoralThesis application/pdf http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722 urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-98722 http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/9872/Dissertation%20Teresa%20von%20Geym%C3%BCller.pdf deu