Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen
Andrologische Forschungsarbeiten der letzten Jahre beweisen, dass einzelne, aus somatischen Zellen bekannte Apoptose-typische Veränderungen bei humanen Spermien einen negativen Einfluss auf die Fertilität des Mannes haben. Umstritten ist, ob es sich dabei nur um einen abortiven Zelltod als Zeichen e...
Main Author: | |
---|---|
Other Authors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | deu |
Published: |
Universitätsbibliothek Leipzig
2016
|
Subjects: | |
Online Access: | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/19266/Dissertation_SpringsguthChristopher.pdf |
id |
ndltd-DRESDEN-oai-qucosa.de-bsz-15-qucosa-192660 |
---|---|
record_format |
oai_dc |
spelling |
ndltd-DRESDEN-oai-qucosa.de-bsz-15-qucosa-1926602016-01-05T03:30:10Z Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen Springsguth, Hans Christopher human Spermien Apoptose Transmissionselektronenmikroskopie Durchflusszytometer Caspase mitochondriales Membranpotenzial DNA-Fragmentation human sperm apoptosis transmission electron microscopy flow cytometry caspase mitochondrial membrane potential DNA fragmentation ddc:610 Andrologische Forschungsarbeiten der letzten Jahre beweisen, dass einzelne, aus somatischen Zellen bekannte Apoptose-typische Veränderungen bei humanen Spermien einen negativen Einfluss auf die Fertilität des Mannes haben. Umstritten ist, ob es sich dabei nur um einen abortiven Zelltod als Zeichen einer Reifungsstörung während der Spermatogenese handelt oder ob Apoptose auch in reifen Spermien induzierbar ist. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch Untersuchungen zur Induzierbarkeit der Apoptose in reifen und unreifen Spermatozoen die vollständige Funktionalität verschiedener Signalkaskaden sowie deren Umsetzung in morphologische Veränderungen aufzudecken. Darüber hinaus sollte die Rolle des intrazellulären Calciumspiegels als möglicher Interaktionspartner zwischen Akrosomreaktion und Apoptose geklärt werden, um Informationen über die Zukunft der nicht fertilisierenden Spermien im weiblichen Genitaltrakt zu erlangen. In den vorliegenden Versuchsreihen konnte erstmals die gezielte Induktion der Apoptose in reifen und unreifen Spermatozoen anhand biochemischer und elektronenmikroskopischer Untersuchungen nachgewiesen werden. Dabei wurde ausführlich die erfolgreiche Aktivierung mehrerer intrinsischer Apoptosesignalwege in reifen Spermien gezeigt, deren Initiation entweder auf den Zusammenbruch innerer Mitochondrienmembranen, auf eine veränderte intrazelluläre Calciumkonzentration oder auf das Einwirken von oxidativem Stress zurückzuführen war. Zudem konnten Erkenntnisse zum antioxidativen Schutzmechanismus von Spermien gewonnen werden, welcher die Spermien gegenüber einer spezifischen Menge an H2O2 vor oxidativem Stress-bedingter Apoptose bewahrt. Sowohl die Apoptose als auch die Akrosomreaktion waren durch die Zugabe eines Calciumchelators blockierbar. Die Initiation des programmierten Zelltodes in Spermien durch einen Anstieg der intrazellulären Calciumkonzentration erklärt zudem eine weitere wichtige Funktion dieses Prozesses: das Absterben von akrosomenreagierten Spermien bei nicht erfolgter Fertilisation im weiblichen Genitaltrakt. Die Theorie einer rein abortiven Apoptose als Folge einer Spermatogenesestörung ist damit widerlegt. Universitätsbibliothek Leipzig Universität Leipzig, Medizinische Fakultät Dr. med. habil. Sonja Grunewald Prof. Dr. med. Falk Ochsendorf Prof. Dr. rer. nat. Thomas Kriegel 2016-01-04 doc-type:doctoralThesis application/pdf http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/19266/Dissertation_SpringsguthChristopher.pdf deu |
collection |
NDLTD |
language |
deu |
format |
Doctoral Thesis |
sources |
NDLTD |
topic |
human Spermien Apoptose Transmissionselektronenmikroskopie Durchflusszytometer Caspase mitochondriales Membranpotenzial DNA-Fragmentation human sperm apoptosis transmission electron microscopy flow cytometry caspase mitochondrial membrane potential DNA fragmentation ddc:610 |
spellingShingle |
human Spermien Apoptose Transmissionselektronenmikroskopie Durchflusszytometer Caspase mitochondriales Membranpotenzial DNA-Fragmentation human sperm apoptosis transmission electron microscopy flow cytometry caspase mitochondrial membrane potential DNA fragmentation ddc:610 Springsguth, Hans Christopher Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
description |
Andrologische Forschungsarbeiten der letzten Jahre beweisen, dass einzelne, aus
somatischen Zellen bekannte Apoptose-typische Veränderungen bei humanen Spermien
einen negativen Einfluss auf die Fertilität des Mannes haben. Umstritten ist, ob es sich dabei
nur um einen abortiven Zelltod als Zeichen einer Reifungsstörung während der
Spermatogenese handelt oder ob Apoptose auch in reifen Spermien induzierbar ist.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch Untersuchungen zur Induzierbarkeit der Apoptose
in reifen und unreifen Spermatozoen die vollständige Funktionalität verschiedener
Signalkaskaden sowie deren Umsetzung in morphologische Veränderungen aufzudecken.
Darüber hinaus sollte die Rolle des intrazellulären Calciumspiegels als möglicher
Interaktionspartner zwischen Akrosomreaktion und Apoptose geklärt werden, um
Informationen über die Zukunft der nicht fertilisierenden Spermien im weiblichen Genitaltrakt
zu erlangen.
In den vorliegenden Versuchsreihen konnte erstmals die gezielte Induktion der Apoptose in
reifen und unreifen Spermatozoen anhand biochemischer und elektronenmikroskopischer
Untersuchungen nachgewiesen werden. Dabei wurde ausführlich die erfolgreiche
Aktivierung mehrerer intrinsischer Apoptosesignalwege in reifen Spermien gezeigt, deren
Initiation entweder auf den Zusammenbruch innerer Mitochondrienmembranen, auf eine
veränderte intrazelluläre Calciumkonzentration oder auf das Einwirken von oxidativem
Stress zurückzuführen war. Zudem konnten Erkenntnisse zum antioxidativen
Schutzmechanismus von Spermien gewonnen werden, welcher die Spermien gegenüber
einer spezifischen Menge an H2O2 vor oxidativem Stress-bedingter Apoptose bewahrt.
Sowohl die Apoptose als auch die Akrosomreaktion waren durch die Zugabe eines
Calciumchelators blockierbar.
Die Initiation des programmierten Zelltodes in Spermien durch einen Anstieg der
intrazellulären Calciumkonzentration erklärt zudem eine weitere wichtige Funktion dieses
Prozesses: das Absterben von akrosomenreagierten Spermien bei nicht erfolgter
Fertilisation im weiblichen Genitaltrakt. Die Theorie einer rein abortiven Apoptose als Folge
einer Spermatogenesestörung ist damit widerlegt. |
author2 |
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät |
author_facet |
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät Springsguth, Hans Christopher |
author |
Springsguth, Hans Christopher |
author_sort |
Springsguth, Hans Christopher |
title |
Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
title_short |
Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
title_full |
Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
title_fullStr |
Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
title_full_unstemmed |
Mechanismen und Bedeutung der aktivierten Apoptosekaskade in humanen Spermatozoen |
title_sort |
mechanismen und bedeutung der aktivierten apoptosekaskade in humanen spermatozoen |
publisher |
Universitätsbibliothek Leipzig |
publishDate |
2016 |
url |
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-192660 http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/19266/Dissertation_SpringsguthChristopher.pdf |
work_keys_str_mv |
AT springsguthhanschristopher mechanismenundbedeutungderaktiviertenapoptosekaskadeinhumanenspermatozoen |
_version_ |
1718160367488598016 |