Polytrauma mit Beckenfraktur und schwerem Thoraxtrauma – Hat der Zeitpunkt der definitiven Beckenfrakturstabilisierung Einfluss auf den klinischen Verlauf?

Die definitive osteosynthetische Versorgung von Beckenfrakturen im Rahmen eines Polytraumas mit begleitendem schwerem Thoraxtrauma erfolgt nach dem Damage Control Konzept. Nicht geklärt ist der optimale Zeitpunkt der definitiven Stabilisierung von Beckenfrakturen. Aktuelle Empfehlungen geben den Zei...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Höch, Andreas
Other Authors: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: Universitätsbibliothek Leipzig 2015
Subjects:
Online Access:http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-172342
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-172342
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/17234/Dissertation%20Andreas%20H%C3%B6ch%20mit%20Datum.pdf
Description
Summary:Die definitive osteosynthetische Versorgung von Beckenfrakturen im Rahmen eines Polytraumas mit begleitendem schwerem Thoraxtrauma erfolgt nach dem Damage Control Konzept. Nicht geklärt ist der optimale Zeitpunkt der definitiven Stabilisierung von Beckenfrakturen. Aktuelle Empfehlungen geben den Zeitraum zwischen dem 1. und 21. posttraumatischen Tag in der sekundären Behandlungsphase an. Mit dieser Studie sollte untersucht werden, ob Patienten von einer frühzeitigen Versorgung der Beckenfraktur im Rahmen des Damage Control Konzepts profitieren und ob hiefür ein optimales Zeitfenster besteht. Zur Überprüfung wurden die Einflüsse des gewählten Operationszeitpunktes auf den klinischen Verlauf, speziell die Lungenfunktion, untersucht. Zwischen Januar 2007 und Dezember 2009 konnten 100 Patienten mit schwerem Thoraxtrauma (AIS ≥ 3) und instabiler Beckenfraktur (AIS ≥ 3) in zwei überregionalen Traumazentren eingeschlossen werden. Es wurden alle relevanten klinischen und perioperativen Daten prospektiv erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass mit Zunahme des zeitlichen Intervalls vom Unfall bis zur definitiven Stabilisierung die Beatmungsdauer, der intensivmedizinische Aufenthalt, die Krankenhausverweildauer sowie der Bedarf an Erythrozytenkonzentraten steigen. Eine Versorgung zwischen dem 7. und 12. Tag nach Trauma erwies sich als besonders geeignet. In diesem Zeitrahmen ergab sich die günstigste perioperative Entwicklung des pulmonalen und klinischen Gesamtzustandes der Patienten.