Hypokalorische versus normokalorische Ernährung kritisch kranker internistischer Patienten

Zielstellung: Die optimale Ernährung kritisch kranker internistischer Patienten ist noch immer Gegenstand von Diskussionen. Es ist unklar, welche Energiemenge in Bezug auf den Krankheitsverlauf und den klinischen Ausgang günstig ist. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit bestand darin, während der er...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Horbach, Monika
Other Authors: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät
Format: Doctoral Thesis
Language:deu
Published: Universitätsbibliothek Leipzig 2014
Subjects:
Online Access:http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-135221
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-135221
http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/13522/Pflichtver%C3%B6ffentlichung%202014_Neu.pdf
Description
Summary:Zielstellung: Die optimale Ernährung kritisch kranker internistischer Patienten ist noch immer Gegenstand von Diskussionen. Es ist unklar, welche Energiemenge in Bezug auf den Krankheitsverlauf und den klinischen Ausgang günstig ist. Das Anliegen der vorliegenden Arbeit bestand darin, während der ersten sieben Tage der akuten Krankheitsphase eine normokalorische mit einer nur 50% des ermittelten Energiebedarfes abdeckenden künstlichen Ernährung bezüglich klinischer und metabolischer Parameter zu vergleichen. Methode: Es wurden kritisch kranke internistische Patienten, die länger als drei Tage eine künstliche Ernährung benötigten, innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme auf der Intensivstation in die Studie eingeschlossen und in zwei Studienarme randomisiert. Die Patienten der Gruppe 1 erhielten 100%; Patienten der Gruppe 2 nur 50% des ermittelten täglichen Energiebedarfes. Ergebnisse: Insgesamt wurden 100 Patienten eingeschlossen (54 in Gruppe 1 und 46 in Gruppe 2). Es waren 66 Männer und 34 Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 65,8±11,6 Jahren. In der hypokalorisch ernährten Gruppe befanden sich signifikant mehr Diabetiker, jedoch war der Insulinbedarf in der normokalorisch ernährten Gruppe signifikant höher. Die gastrointestinale Toleranz war in der hypokalorisch ernährten Gruppe signifikant besser als in der normokalorischen Gruppe. In der hypokalorischen Gruppe wurden nosokomiale Infektionen häufiger beobachtet als in der normokalorischen Gruppe. Bezüglich des Überlebens auf der Intensivstation, im Krankenhaus und am Tag 28 ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Ernährungsregimen. Es gab keine Korrelation zwischen Energie- und Proteinzufuhr und klinischem Ausgang. Schlussfolgerungen: Während der ersten sieben Tage ist eine hypokalorische Ernährung bei kritisch kranken internistischen Patienten mit einem geringeren Insulinbedarf und einer besseren gastrointestinalen Verträglichkeit verbunden. Die Rate an nosokomialen Infektionen war allerdings unter hypokalorischer Ernährung höher, wobei in Bezug auf den klinischen Ausgang kein Unterschied zwischen den Gruppen beobachtet wurde. Die vorliegende Studie sollte allerdings aufgrund der relativ geringen Fallzahl als eine Pilotstudie angesehen werden.