Was ist ein musikalisches Modell?

Die Schriften von Carl Dahlhaus haben seit den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht nur den musikwissenschaftlichen, sondern auch den musiktheoretischen Diskurs maßgeblich beeinflusst. Insbesondere Dahlhaus’ Forschung zu ›Satztypen und -formeln des 15. und 16. Jahrhunderts‹ dürfte die Entwi...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Ulrich Kaiser
Format: Article
Language:deu
Published: Olms (only printed volumes 2003-2017) 2007-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/261
Description
Summary:Die Schriften von Carl Dahlhaus haben seit den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts nicht nur den musikwissenschaftlichen, sondern auch den musiktheoretischen Diskurs maßgeblich beeinflusst. Insbesondere Dahlhaus’ Forschung zu ›Satztypen und -formeln des 15. und 16. Jahrhunderts‹ dürfte die Entwicklung des Ausbildungsfachs Musiktheorie in Deutschland maßgeblich beeinflusst haben, denn Satzmodelle erlauben ein Verständnis musikalischer Strukturen jenseits von Funktionstheorie- und Ursatzdogmatik. Das nicht selten anzutreffende Herauslösen von Satzmodellen aus kompositorischen Kontexten ist jedoch nicht weniger dogmatisch. Der folgende Beitrag stellt den Versuch dar, Denkansätze aus der Informatik und Systemtheorie auf die musikalische Analyse zu übertragen und das Analysieren nach Modellen im musiktheoretischen Kontext wissenschaftstheoretisch zu fundieren.
ISSN:1862-6742