Auflagenmillionär im Propagandaland
Der Beitrag untersucht den Auflagenerfolg der DDR-Jugendzeitung Junge Welt: Wie und unter welchen Bedingungen können Medienangebote in zentral gelenkten und kontrollierten Mediensystemen die Bevölkerung erreichen? Gestützt auf Akten aus dem Bundesarchiv und der Stasi-Unterlagenbehörde, Zeitzeugenint...
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Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
2015-07-01
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Der Beitrag untersucht den Auflagenerfolg der DDR-Jugendzeitung Junge Welt: Wie und unter welchen Bedingungen können Medienangebote in zentral gelenkten und kontrollierten Mediensystemen die Bevölkerung erreichen? Gestützt auf Akten aus dem Bundesarchiv und der Stasi-Unterlagenbehörde, Zeitzeugeninterviews sowie qualitative und quantitative Inhaltsanalysen wird dabei gezeigt, dass die Ursachen für den Erfolg des Blattes auf jeder Stufe des Massenkommunikationsprozesses zu suchen sind: Eine besondere Personalkonstellation im Machtapparat bescherte der Redaktion Freiräume, die sich auch deshalb mit journalistisch-handwerklicher Qualität füllen konnte, weil sie regelmäßige Leserforschung betrieb. Die Zufriedenheit der Abonnenten mit den Besonderheiten in der DDR-Medienlandschaft (vor allem der Sportteil und eine Liebeskolumne) übertrug sich allerdings nicht auf die politischen Botschaften. Diese wiederum waren für die Medienlenker unverzichtbar, weil sie sonst den Erziehungsanspruch aufgegeben hätten, den sie mit der Jugendzeitung verbanden. |
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