Bilder, die Räume erschließen: Historische und digitale Erkundung der Wandmalereien in der Göttweigerhof-Kapelle (Krems/Stein)
Die Göttweigerhof-Kapelle in Krems/Stein a. d. Donau ist mit Wandmalereien ausgestattet, die Künstler aus dem Zusammenhang der ‚Malerschule von St. Florian‘ zu Beginn des 14. Jahrhunderts unter unmittelbarem künstlerischen Einfluss aus Frankreich geschaffen haben dürften. Die lückenlose gemalte Auss...
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University of Salzburg, Institute for Medieval and Early Modern Material Culture (IMAREAL)
2018-08-01
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Miriam Landkammer Gabor Tarcsay Michaela Zorko |
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2523-2932 |
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2018-08-01 |
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Die Göttweigerhof-Kapelle in Krems/Stein a. d. Donau ist mit Wandmalereien ausgestattet, die Künstler aus dem Zusammenhang der ‚Malerschule von St. Florian‘ zu Beginn des 14. Jahrhunderts unter unmittelbarem künstlerischen Einfluss aus Frankreich geschaffen haben dürften. Die lückenlose gemalte Ausstattung der eigentlichen Kapelle und der zwei kleinen Nebenräume enthält – neben weiteren Motivgruppen – mariologische Darstellungen und einen Bildzyklus der Vita des Hl. Matthias, beide nicht nach dem Gesichtspunkt einer chronologischen Abfolge im Raum angeordnet. Diese geben Anlass zur Überlegung, in welcher Weise hier in der räumlichen Anordnung der Bilder zueinander, der Anbringung bestimmter Motive an bestimmten Elementen des Baukörpers oder der Verortung der Bilder in Bezug zur Bewegung der Kapellenbesucher Bedeutungsebenen wahrgenommen werden konnten. Es wird argumentiert, dass kalkulierte Wechselbeziehungen des Bildsystems mit der zugrundeliegenden Architektur auf unterschiedlichen Ebenen erkennbar sind. Der Innenraum der Kapelle wurde als 3D-Modell rekonstruiert. Zum Einsatz kam dabei ein Softwareverfahren – Structure from Motion (SfM) –, das auf Basis einer Vielzahl von unbewegten fotografischen Aufnahmen und einzelnen tachymetrischen Vermessungspunkten ein dreidimensionales Objekt generiert. Die dreidimensionale Darstellung der Wandoberflächen stellt für kunsthistorische Untersuchungen eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen fotografischen Dokumentationen dar. Für die Analyse und Vermittlung von Beziehungen zwischen gebautem Raum, Wandmalerei und RezipientInnen sind 3D-Modelle besonders geeignet, wobei bei der gewählten Methode das Modell für eine benutzerfreundliche Bedienung in seiner Auflösung reduziert wurde. +++
The interior of the Göttweiger Hof Chapel in Krems/Stein is decorated with wall paintings, which were apparently executed at the beginning of the 14th century by painters associated with the illuminator’s workshop in the Abbey of St. Florian, whose work was immediately influenced by French examples. All the walls of the actual chapel and the two small adjacent rooms are covered with paintings. Besides other motives there are a Marian cycle and a cycle of the life of St. Matthias, neither of which are arranged in chronological order. These cause to consider how the images’ positions within the architectural space and their relationships between each other, between motives and particular elements of the building, or between the imagery and the viewers following their pathway through the chapel, offer additional layers of meaning to the beholders. The paper argues that there is evidence of intended interrelationships at several levels between the pictorial system and the architecture to which it was applied. The interior of the chapel was reconstructed as a 3D model. A software process – Structure from Motion (SfM) – was used to generate a three-dimensional object based on a multitude of still photographs and few tachymetric survey points. The three-dimensional rendering of the surface of the wall proved as a useful complement to conventional photographic documentations. 3D models are particularly suitable for analyzing as well as visualizing, and conveying relationships between architectural space, mural paintings, and the viewers; however, for a user-friendly handling of the 3D model generated in this project its resolution had to be reduced. |
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