Summary: | Thomas Manns Roman Der Zauberberg wird in den letzten zwanzig Jahren von zwei polaren Deutungen bestimmt: von der Deutung als Bildungsroman und von der als philosophischem Roman, der der pessimistischen Lebensstimmung Schopenhauers unterworfen sei. Ziel dieses Beitrages ist, die Entwicklungsstufen der wissenschaftlichen Diskussion über den Zauberberg und insbesondere über das Kapitel „Schnee“ zu zeigen, das, vielfach diskutiert, in der Forschung als Schlüssel zum Romanverständnis gesehen wird. Ausgehend von den unterschiedlichen und oft widersprüchlichen Deutungen des Traumes in diesem Kapitel, setzt sich die Autorin des Artikels zum Ziel, das „Schnee-Kapitel“ zur freudschen Traumdeutung in Bezug zu setzen. Dadurch wird versucht, hinter den manifesten Trauminhalten die latenten zu entdecken. Wenn Träume als ‚erfüllter Wunsch‘ aufzufassen sind, so wäre danach zu fragen, was Castorp eigentlich träumt bzw. was die Traumbilder versinnbildlichen und ob sich in Castorp durch den Traum eine Entwicklung zum Humanitätsgedanken hin, ein – so Thomas Mann – „Erziehungsprogramm“ vollzieht.
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