Entwicklung des individuellen Wohnflächenkonsums zwischen 1978 und 2013: Determinanten und Transformationspotenzial
In Deutschland setzt sich der Trend zu steigendem Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum fort. Das Erreichen der Reduktionsziele hinsichtlich des Energieverbrauchs von Wohngebäuden wird damit konterkariert. Während die strukturellen Treiber hinter dieser Entwicklung – beispielsweise Präferenzverschiebungen, zun...
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oekom verlag GmbH
2020-02-01
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doaj-ddabf503f74e4ee5a68c30f866c2a4fb2021-04-02T09:58:39Zdeuoekom verlag GmbHRaumforschung und Raumordnung1869-41792020-02-0178326728710.2478/rara-2020-0005rara-2020-0005Entwicklung des individuellen Wohnflächenkonsums zwischen 1978 und 2013: Determinanten und TransformationspotenzialWeber Ines0Institut Wohnen und Umwelt (IWU), Rheinstraße 65, 64295Darmstadt, DeutschlandIn Deutschland setzt sich der Trend zu steigendem Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum fort. Das Erreichen der Reduktionsziele hinsichtlich des Energieverbrauchs von Wohngebäuden wird damit konterkariert. Während die strukturellen Treiber hinter dieser Entwicklung – beispielsweise Präferenzverschiebungen, zunehmender Wohlstand und der demographische Wandel – im Einzelnen deskriptiv gut erforscht sind, herrscht über deren quantitative Einflusskraft Unklarheit. Im vorliegenden Beitrag wird anhand von Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) für Deutschland zwischen 1978 und 2013 untersucht, inwiefern die Entwicklung des Wohnflächenkonsums durch sozioökonomische und soziodemographische Veränderungen im Zeitverlauf erklärt werden kann. Die Ergebnisse einer Dekompositionsanalyse zeigen, dass demographische Veränderungen, insbesondere die Verkleinerung der mittleren Haushaltsgröße durch Remanenzeffekt und Singularisierung, hauptsächlich für den Anstieg des Pro-Kopf-Wohnflächenkonsums verantwortlich sind. Diese Entwicklung geht mit steigenden Wohnkosten einher, welche alle Einkommensgruppen, jedoch überproportional ärmere Haushalte, zunehmend belasten. Die Wohnkostenbelastung dämpfte eine weitere Ausweitung des Wohnflächenkonsums in den vergangenen Jahren. Regional lässt sich zudem ein Ungleichgewicht zwischen Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage identifizieren. Dieses könnte verringert werden, indem kleinere Wohnungen und Häuser gebaut, bestehende Gebäude umgebaut und ältere Bewohnerinnen und Bewohner mit übergroßen Wohnflächen zu einem Umzug motiviert würden. Steuernd müssten dazu regulatorische Maßnahmen und/oder Anreizmechanismen implementiert werden.http://www.degruyter.com/view/j/rara.2020.78.issue-3/rara-2020-0005/rara-2020-0005.xml?format=INTwohnflächenentwicklungwohnflächenkonsumdemographischer wandeldekompositionsanalyseliving space developmentliving space consumptiondemographic changedecomposition analysis |
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In Deutschland setzt sich der Trend zu steigendem Pro-Kopf-Wohnflächenkonsum fort. Das Erreichen der Reduktionsziele hinsichtlich des Energieverbrauchs von Wohngebäuden wird damit konterkariert. Während die strukturellen Treiber hinter dieser Entwicklung – beispielsweise Präferenzverschiebungen, zunehmender Wohlstand und der demographische Wandel – im Einzelnen deskriptiv gut erforscht sind, herrscht über deren quantitative Einflusskraft Unklarheit. Im vorliegenden Beitrag wird anhand von Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) für Deutschland zwischen 1978 und 2013 untersucht, inwiefern die Entwicklung des Wohnflächenkonsums durch sozioökonomische und soziodemographische Veränderungen im Zeitverlauf erklärt werden kann. Die Ergebnisse einer Dekompositionsanalyse zeigen, dass demographische Veränderungen, insbesondere die Verkleinerung der mittleren Haushaltsgröße durch Remanenzeffekt und Singularisierung, hauptsächlich für den Anstieg des Pro-Kopf-Wohnflächenkonsums verantwortlich sind. Diese Entwicklung geht mit steigenden Wohnkosten einher, welche alle Einkommensgruppen, jedoch überproportional ärmere Haushalte, zunehmend belasten. Die Wohnkostenbelastung dämpfte eine weitere Ausweitung des Wohnflächenkonsums in den vergangenen Jahren. Regional lässt sich zudem ein Ungleichgewicht zwischen Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage identifizieren. Dieses könnte verringert werden, indem kleinere Wohnungen und Häuser gebaut, bestehende Gebäude umgebaut und ältere Bewohnerinnen und Bewohner mit übergroßen Wohnflächen zu einem Umzug motiviert würden. Steuernd müssten dazu regulatorische Maßnahmen und/oder Anreizmechanismen implementiert werden. |
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