Summary: | François Laruelles „non-philosophische“ Praxis ist eng verbunden mit seiner performativen Sprache, beispielsweise wenn die Non-Philosophie die Frage „Was bedeutet Denken?“ damit beantwortet, dass zu denken nicht „Denken“ bedeutet, sondern Aufführen. Laruelle beschreibt die Non-Philosophie in gleicher Weise als eine „transzendentale Praxis“, als „immanente Pragmatik“ oder als „universale Pragmatik“, die sowohl „für die Sprache im Allgemeinen als auch für die Philosophie von Wert“ ist: Er besteht darauf, dass wir immer darauf schauen, „was-ich-beim-sprechen-tue und nicht nur auf das, was ich sage“ – denn Letzteres ist lediglich das was geschieht, wenn „die Philosophie wieder vom [Denken] Besitz ergreift“. Indem sie sich diesem Zugriff entzieht, liefert die Non-Philosophie Neu-Beschreibungen der Philosophie, welche wiederum die Art und Weise beeinflussen, in der philosophische Texte gesehen werden. In gleicher Weise ist es wert festgehalten zu werden, dass Laruelle sich gegen die Konzentration auf die Aktivität innerhalb des Konzeptes des Sprechakts ausspricht und stattdessen die „deskriptive Passivität“ betont, der eine immanente Pragmatik verpflichtet ist; Aussagen, die „durch ihre schiere Existenz“ das manifestieren, „was sie letztendlich beschreiben müssen – Aussagen, die gleichermaßen deskriptive und performativ sind.“ Was Laruelle als „Aufgeführt-ohne-Aufführung“ bezeichnet, wäre eine Aktion des Realen oder des „in-Einem“ – philosophische Sprache gesehen als etwas Aufgeführtes, ohne dass wir diese oder irgendeine andere Sprache verwenden. Im vorliegenden Aufsatz wird dieser komplexe Gedanke mit bestimmten Konzepten und Praktiken der Performance verglichen, die nicht explizit von der Philosophie kommen (Allan Kaprow, Richard Schechner und besonders Michael Kirby), aber sehr wohl einen Schlüssel zum Verständnis dieser passiven Aktion des Realen liefern können.
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