Summary: | Die Wiener Stadtregion+ zählt zu den dynamischsten Wachstumsregionen Europas. Das Management des Bevölkerungswachstums stellt Stadt und Umland vor umfangreiche planungspolitische Herausforderungen, die eine gemeinsame und abgestimmte Vorgehensweise erforderlich machen. Die diesbezüglichen stadtregionalen Kooperationsstrukturen sind gegenwärtig inhaltlich und institutionell jedoch nur schwach ausgeprägt. Ziel des Beitrags ist es, vor diesem Hintergrund auf analytische und instrumenteller Ebene Vorschläge zur Weiterentwicklung von informell-kooperativen Raumentwicklungsprozessen in Stadtregionen auszuarbeiten. Die theoretische Einbettung erfolgt über das Konzept der strategischen Planung in Kombination mit dem Ansatz der soft spaces. Anhand des „Verflechtungs-Kooperations-Paradoxons“ werden dabei auf analytischer Ebene die sehr unterschiedlichen Strukturen funktionaler Verflechtungen und interkommunaler Kooperationen in der Stadtregion+ aufgezeigt. Auf instrumenteller Ebene wird das Planungsprinzip der „flexiblen Regionalisierungen“ vorgestellt, das die Idee räumlicher und zeitlicher Flexibilität in der strategischen Planung aufgreift und weiterdenkt. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die Identifizierung von „Fokusräumen“ als spezifische Teilbereiche innerhalb einer Stadtregion. Dabei handelt es sich um ‚weiche Planungsräume‘, in denen interkommunal, kooperativ und umsetzungsorientiert an gemeinsamen Planungs- und Entwicklungsherausforderungen gearbeitet wird. Die gewählte Methodik sowie die daraus resultierenden Ergebnisse werden kritisch reflektiert und diskutiert, bevor abschließend wienspezifische und allgemeine Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
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