Erhebungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau

Frei verfügbare Informationen zur tatsächlichen Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft werden für eine Reihe von wissenschaftlichen Fragestellungen wie auch für die politische Argumentation dringend benötigt. Deshalb werden seit dem Jahr 2000 regelmäßig Erhebungen zur Anwen...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Dietmar Roßberg, Roland Ipach
Format: Article
Language:deu
Published: Eugen Ulmer KG 2015-12-01
Series:Journal für Kulturpflanzen
Subjects:
Online Access:https://ojs.openagrar.de/index.php/Kulturpflanzenjournal/article/view/12625
Description
Summary:Frei verfügbare Informationen zur tatsächlichen Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft werden für eine Reihe von wissenschaftlichen Fragestellungen wie auch für die politische Argumentation dringend benötigt. Deshalb werden seit dem Jahr 2000 regelmäßig Erhebungen zur Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel (PSM) in den wichtigsten landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen Deutschlands durchgeführt (NEPTUN-Erhebungen). Diese werden seit 2011 unter veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen als PAPA-Erhebungen fortgesetzt. PAPA steht für Panel Pflanzenschutzmittel-Anwendungen. Das heißt, es wurden kulturspezifische Netze von Erhebungsbetrieben geschaffen, in denen jährlich die PSM-Anwendungsdaten detailliert erfasst und in anonymisierter Form an das Julius Kühn-Institut (JKI) weitergeleitet werden. Alle Erhebungen und Auswertungen beziehen sich auf die Bundesrepublik Deutschland. Die Verteilung der Panel-Betriebe erfolgte proportional zur Verteilung der Anbau­flächen pro Kultur. Die Ergebnisse der PAPA-Erhebungen zeigen, dass sich die Pflanzenschutzintensität im Weinbau in den letzten Jahren relativ stetig erhöht hat. Zum einen hat der Befallsdruck durch pilzliche Schaderreger auf den Dauerkulturstandorten (insbesondere im Weinbau) in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Zum anderen war aber auch zunehmend das verstärkte Auftreten „neuer“ Schad­erreger zu beobachten. Beides ist möglicherweise eine Folge der Klimaveränderung/Klimaerwärmung. Zum dritten führen aber auch der Wegfall hochwirksamer Pflanzenschutzmittel und die Ausbildung von Resistenzen zu einem Anstieg an PSM-Applikationen. Eine Verringerung der Anzahl chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen ist deshalb auch in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. DOI: 10.5073/JfK.2015.12.03, https://doi.org/10.5073/JfK.2015.12.03
ISSN:1867-0911
1867-0938