Persönlichkeitsbildung per Praxissemester

Schul-  und Lehrer_innenbildung erschöpfen sich nicht in Ausbildung,  sondern  haben  auch  die  Aufgabe  der  Persönlichkeitsbildung.  Hier fragen Lernende und Lehrende nach einem sinnvollen und verantwortlichen Sich ins-Verhältnis-Setzen  zu  anderen,  anderem  und  sich  selbst.  Diese  Fragestel...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Anke Redecker
Format: Article
Language:deu
Published: BiSEd 2018-12-01
Series:Herausforderung Lehrer*innenbildung
Online Access:http://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/80
id doaj-d150dca6079249118c75bdb2f0b8bf9c
record_format Article
spelling doaj-d150dca6079249118c75bdb2f0b8bf9c2020-11-25T01:38:38ZdeuBiSEdHerausforderung Lehrer*innenbildung2625-06752018-12-011211610.4119/UNIBI/hlz-8080Persönlichkeitsbildung per PraxissemesterAnke Redecker0Universität BonnSchul-  und Lehrer_innenbildung erschöpfen sich nicht in Ausbildung,  sondern  haben  auch  die  Aufgabe  der  Persönlichkeitsbildung.  Hier fragen Lernende und Lehrende nach einem sinnvollen und verantwortlichen Sich ins-Verhältnis-Setzen  zu  anderen,  anderem  und  sich  selbst.  Diese  Fragestellung und die durch sie provozierte Diskussion können auch bei der Vorbereitung und Begleitung der Projekte zum Forschenden Lernen relevant werden, wenn dieses in seiner Bildungsrelevanz anhand ausgewählter Texte herausgeste llt und diskutiert wird. Auf dieser Grundlage können Studierende die Bildungsrelevanz ihres geplanten  Forschungsprojekts  prüfen  und  erfahren,  dass  Forschendes  Lernen mehr sein kann als die Internalisierung und Erprobung empirischer Forschungsmethoden. Die Vorbereitung der Praxisprojekte kann durch eine bildungstheoretische  Fundierung  erfolgen,  indem  z.B.  nach  einer  sinnvollen  Ausrichtung  von Bildung, Erziehung und Lehr-Lern-Interaktion gefragt wird. So kann z.B. in konkreten Projekten untersucht werden, was ein gelungenes Classroom-Management ausmacht, wie Lehrende ihren Erziehungsauftrag verstehen oder wo Schüler_innen ein bewusst selbsttätiges Lernen erleben und reflektieren. Schließlich können die angehenden Lehrer_innen sich anhand ihrer Projekte selbst fragen, inwiefern sie eine kritisch wertende Haltung zu schulischen Realitätserfahrungen ausbilden und  fortgesetzt  überprüfen.  Praxissemester-Projekte  sollten  dann  nicht  nur  produkt-,  sondern  auch  prozessorientiert  betrachtet  werden,  wobei  stets  mit  Rückschlägen und Ungewissheiten zu rechnen ist. Darum sollten  Hochschullehrende eine ermutigende, aber auch irritierende Begleitung angehender Lehrer_innen als unentbehrlich  anerkennen,  um  Lerngelegenheiten  zu  provozieren  und  bei  der dadurch bedingten Um-  und Neuorientierung anhand fortgesetzter Forschungserfahrungen der Studierenden Hilfestellung zu bieten.http://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/80
collection DOAJ
language deu
format Article
sources DOAJ
author Anke Redecker
spellingShingle Anke Redecker
Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
Herausforderung Lehrer*innenbildung
author_facet Anke Redecker
author_sort Anke Redecker
title Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
title_short Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
title_full Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
title_fullStr Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
title_full_unstemmed Persönlichkeitsbildung per Praxissemester
title_sort persönlichkeitsbildung per praxissemester
publisher BiSEd
series Herausforderung Lehrer*innenbildung
issn 2625-0675
publishDate 2018-12-01
description Schul-  und Lehrer_innenbildung erschöpfen sich nicht in Ausbildung,  sondern  haben  auch  die  Aufgabe  der  Persönlichkeitsbildung.  Hier fragen Lernende und Lehrende nach einem sinnvollen und verantwortlichen Sich ins-Verhältnis-Setzen  zu  anderen,  anderem  und  sich  selbst.  Diese  Fragestellung und die durch sie provozierte Diskussion können auch bei der Vorbereitung und Begleitung der Projekte zum Forschenden Lernen relevant werden, wenn dieses in seiner Bildungsrelevanz anhand ausgewählter Texte herausgeste llt und diskutiert wird. Auf dieser Grundlage können Studierende die Bildungsrelevanz ihres geplanten  Forschungsprojekts  prüfen  und  erfahren,  dass  Forschendes  Lernen mehr sein kann als die Internalisierung und Erprobung empirischer Forschungsmethoden. Die Vorbereitung der Praxisprojekte kann durch eine bildungstheoretische  Fundierung  erfolgen,  indem  z.B.  nach  einer  sinnvollen  Ausrichtung  von Bildung, Erziehung und Lehr-Lern-Interaktion gefragt wird. So kann z.B. in konkreten Projekten untersucht werden, was ein gelungenes Classroom-Management ausmacht, wie Lehrende ihren Erziehungsauftrag verstehen oder wo Schüler_innen ein bewusst selbsttätiges Lernen erleben und reflektieren. Schließlich können die angehenden Lehrer_innen sich anhand ihrer Projekte selbst fragen, inwiefern sie eine kritisch wertende Haltung zu schulischen Realitätserfahrungen ausbilden und  fortgesetzt  überprüfen.  Praxissemester-Projekte  sollten  dann  nicht  nur  produkt-,  sondern  auch  prozessorientiert  betrachtet  werden,  wobei  stets  mit  Rückschlägen und Ungewissheiten zu rechnen ist. Darum sollten  Hochschullehrende eine ermutigende, aber auch irritierende Begleitung angehender Lehrer_innen als unentbehrlich  anerkennen,  um  Lerngelegenheiten  zu  provozieren  und  bei  der dadurch bedingten Um-  und Neuorientierung anhand fortgesetzter Forschungserfahrungen der Studierenden Hilfestellung zu bieten.
url http://www.herausforderung-lehrerinnenbildung.de/index.php/hlz/article/view/80
work_keys_str_mv AT ankeredecker personlichkeitsbildungperpraxissemester
_version_ 1725052586320461824