Summary: | In Spanien zwingen die Wirtschaftszweige Tourismus und Immobilienspekulation zu einer Debatte um die Erosion der Demokratie im Schoß der Europäischen Union, wo sich seit dem Beitritt des Landes die Strategie etabliert hat, dessen Rolle als Produktionsraum für Tourismus zu betonen. Verstärkt seit der Finanzkrise 2008 hat die Tourismusbranche eine gewaltige Transformation erlebt, in deren Zuge Städte zu Hauptreisezielen und -anziehungspunkten geworden sind. Durch bereits vorhandene Raumvermarktungsstrukturen aus dem Immobiliengeschäft haben sich die Möglichkeiten der Tourismusbranche, sich Stadtraum anzueignen, vervielfältigt. Mit der Stadt als Ware werden ganze urbane Zentren in ‚Themenparks in Lebensgröße‘ umgewandelt und die Stadt samt all ihren Lebensressourcen konsumiert. Analysiert wird, inwieweit sich anhand dieser Situation neue Formen eines intra-territorialen Kolonialismus zwischen Touristen bzw. Stadteliten und Bürgern aufzeigen lassen. Ziel des Textes ist es, Möglichkeiten für eine Wiederaneignung dieser Stadträume anzuvisieren, die darauf basieren, Aspekte der Nutzung und des kulturellen Verständnisses dieser Orte neu zu bestimmen.
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