Summary: | Dieser Artikel nimmt die Handy-Guthabenökonomie in Abidjan in der Côte d’Ivoire zum Ausgangspunkt, um städtische Wertschöpfungsprozesse im digitalen Kapitalismus zu problematisieren. Mithilfe von Konzepten der Infrastruktur und der ökonomischen Praxis zeigt der Artikel, wie soziale Beziehungen, die auf den ersten Blick außerhalb des Arbeitsprozesses stehen, funktional für Wertschöpfungsprozesse werden. Die empirische Grundlage bilden leitfadengestützte Interviews mit rund 30 Männern im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, die in der Guthabenökonomie Abidjans arbeiten. Die Analyse arbeitet die Verschränkung von Formen der Zirkulation mit ökonomischen Praktiken heraus. Diese konstituieren (mit) den Guthabenverkauf und damit auch die Kommunikationsinfrastrukturen. Der Artikel verdeutlicht, inwiefern die Befragten ihre Tätigkeit als symbolisches Kapital beim Übergang ins Erwachsenenalter einsetzen. Gleichzeitig nutzen Unternehmen die unbezahlte Arbeit der Guthabenverkäufer für die Erschließung neuer Märkte und zur Wertschöpfung. Im Sinne einer strategischen Kosmopolitisierung der Stadtforschung zeigt der Artikel abschließend Anknüpfungspunkte für die Debatte um digitale Arbeit in der Plattform-Metropolis auf.
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