Das Paradebett König Friedrichs I. im Schloss Charlottenburg in Berlin. Geschichte, Funktion und Restaurierung eines barocken Schaumöbels

Wenige Jahre nach seiner Krönung zum ersten König in Preußen ließ sich König Friedrich I. 1706 ein kostbares Paradebett für sein Repräsentationsappartement im Schloss Charlottenburg in Berlin anfertigen. Aus gelbem Damast und Silbertressen gefertigt, war es ein symbolisches Objekt für Prestige und R...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Susanne Evers
Format: Article
Language:fra
Published: Ministère de la Culture et de la Communication 2019-09-01
Series:In Situ : Revue de Patrimoines
Subjects:
Online Access:http://journals.openedition.org/insitu/24534
Description
Summary:Wenige Jahre nach seiner Krönung zum ersten König in Preußen ließ sich König Friedrich I. 1706 ein kostbares Paradebett für sein Repräsentationsappartement im Schloss Charlottenburg in Berlin anfertigen. Aus gelbem Damast und Silbertressen gefertigt, war es ein symbolisches Objekt für Prestige und Reichtum. Eine wichtige Rolle spielte das Charlottenburger Paradebett vor allem im Rahmen des höfischen Hochzeitszeremoniells. Eine Beschreibung des Schlosses Charlottenburg von 1786 berichtet, dass das Bett als Ort des "Beylagers" genutzt wurde, also das symbolische Zusammenliegen des Paares am Ende einer fürstlichen Hochzeitsfeier. Als Ort des Beilagers symbolisierte das Charlottenburger Paradebett den dynastischen Fortbestand und wurde daher über die Jahrhunderte hinweg in Ehren gehalten. Trotz massiver Schäden im Laufe der Zeit richtete man das Bett immer wieder in seiner ursprünglichen Form her. Mehr als 70 Jahre nach der letzten schweren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg befindet sich das Bett seit 2017 wieder im Schloss Charlottenburg. Der Beitrag konzentriert sich auf die Restaurierung der restlichen Teile des Paradebettes von 1706 und die Rekonstruktion fehlender Elemente (einschließlich Holzgestell, Matratzen, Textilien). Darüber hinaus wird die Rolle des Bettes im Zeremoniell und die symbolische Bedeutung für die Dynastie herausgestellt.
ISSN:1630-7305