К балто-славянской форме датива (мн. и дв. ч.)
<p><strong>Zum baltisch-slawischen Dativ (plur. und du.)</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>Verschiedene Hypothesen versuchen die Entwicklung der baltischßslawischen Dativformen des Plurals und des Duals zu deuten. Doch scheinen sie un...
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Published: |
Vilnius University
2011-05-01
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0132-6503 2345-0045 |
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2011-05-01 |
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<p><strong>Zum baltisch-slawischen Dativ (plur. und du.)</strong></p><p><em>Zusammenfassung</em></p><p>Verschiedene Hypothesen versuchen die Entwicklung der baltischßslawischen Dativformen des Plurals und des Duals zu deuten. Doch scheinen sie uns alle anfechtbar zu sein, vor allem deshalb, weil die wichtigste Frage, nämlich die Herkunft der litauischen Formantien <em>-mus</em>, -<em>mu</em>-/-<em>ma</em> sowie der altpreußischen -<em>mans</em> bzw. -<em>mas</em> und ihre Beziehungen zueinander keine einleuchtende Erklärung gefunden haben.</p><p>Sowohl lit. -mus als auch lit. -<em>mu</em>/-<em>ma</em> sind als ostbaltische Archaismen zu betrachten. Die Allomorphe lit. -<em>mu</em> und -m<em>а</em> werden u. E. durch die Entwicklung eines und desselben ursprünglichen Formans *-<em>m</em><em>ṓ </em>(Dat.-Instr. Du.) bestimmt; Folgendes begründet diese Entwicklung: a) betontes Urformans *-<em>m</em><em>ṓ </em>ergab (ost)balt. *-<em>m</em><em>ọ̄́ </em>- → lit. -<em>mu</em>, b) unbetontes Urformans *-<em>m</em><em>ṓ </em>ergab (ost)-balt. *-<em>mṓ</em> → lit. -<em>mа</em>. Die im Beitrag angeführten Argumente erlauben uns anzunehmen, daß dasselbe dualische *-<em>m</em><em>ō, </em>gekürzt und erweitert (während des Dualschwundes im Altpreußischen) durch pluralisches *-<em>s</em>, im Formans -<em>mas</em> (Dat. Plur.) der altpreußischen Personalpronomina vorliegt. Da das Baltische wahrscheinlich ein *-<em>mō</em> (Dat.-Instr. Du.) gehabt hat, ist das Formans aksl. -<em>ma</em> (Dat.-Instr. Du.) wohl auf *-<em>mō</em> nicht aber auf *-mā zurückzuführen.</p><p class="Style2">Weiterhin ist in Betracht zu ziehen, daß die Herleitung des lit. -<em>mus</em> (Dat. Plur.) von *-<em>m</em><em>ŭs </em>oder von *-<em>m</em><em>ŏns </em>und um so mehr von *-<em>m</em><span style="font-style: italic;">ŏs</span> <em>></em> *-<em>mas</em> (altpreuß. -<em>mas</em> ist wohl anderer Herkunft, s. oben) nicht genügend begründet ist. Es ist auch kaum anzunehmen, daß das altpreuß. -<em>mans</em> aus *-<em>mas</em> + *-<em>man</em> (Kontaminationshypothese) oder aus ursprünglichem *-<em>m</em><em>ŏns </em>und das altpreuß. -<em>mas</em> aus ursprünglichem *-<em>mŏs </em>herzuleiten sind. Wie J. Endzelin hingewiesen hat, ist schließlich auch die Hypothese der Entstehung des lit. -<em>mus</em> und des altpreuß. -<em>mans</em> durch Angleichung an den Ausgang des Akk. Plur. nicht einleuchtend.</p><p class="Style2">U. E. ist vom phonetischen und akzentologischen Standpunkt die Ableitung sowohl des lit. -<em>mus</em> als auch des altpreuß. -<em>mans</em> vom ursprünglichen *-<em>m</em><em>ṓns </em>(Dat. Plur.) einwandfrei. Dieses gemeinbaltische *-<em>m</em><em>ṓns </em>ist durch pluralisches *-<em>s</em> erweitert oder *-<em>m</em><em>ṓns </em>wird weiterhin vom urbaltischen *-<em>mṓn </em>hergeleitet. Es werden Argumente angeführt, daß das aksl. -<em>mъ</em> (<em>vlьko-mъ</em>) auch aus *-<em>m</em><em>ṓn </em>(Dat. Plur.) abgeleitet werden kann. Da dem slawischen Formans *-<em>mōn</em> (Dat. Plur.) das pluralische *-<em>s</em> fehlt, so ist auf Grund bestimmter typologischer Voraussetzungen in den litauisch-lettischen Dialekten anzunehmen, daß das Formans aksl. -<em>mi</em> (Instr. Plur.) vermutlich nicht auf *-<em>mīs</em> (= lit. -<em>mis</em> < *-<em>mī́s</em>), sondern auf das ältere (im Vergleich zum lit. -<em>mis</em> < *-<em>mīs</em>) Formans *-<em>mī</em> zurückzuführen ist. Wir vertreten die Ansicht, daß die baltisch-slawischen Formantien *-<em>m</em><em>ōn </em>(Dat. Plur.) und *-<em>mī </em>(Instr. Plur.) das pluralische *-<em>s</em> im Baltischen nicht in der Epoche des Urbaltischen, sondern wohl bedeutend später bekommen haben. Die ältere Geschichte dieser baltischslawischen *-<em>m</em><em>ōn </em>(in dem *-<em>n</em> wohl als anorganisch zu betrachten ist) und *-<em>mī</em> wird in diesem Beitrag nicht behandelt.</p> |
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