Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit
Der libertäre Paternalismus (LP) genießt in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit eine große Popularität, die er insbesondere zwei Merkmalen verdankt: Erstens stützt sich der LP auf verhaltensökonomische Ergebnisse, die zeigen, dass individuelle Entscheidungen oft nicht der neoklassischen Ration...
Main Authors: | , |
---|---|
Format: | Article |
Language: | deu |
Published: |
Universität Salzburg
2016-07-01
|
Series: | Zeitschrift für Praktische Philosophie |
Subjects: | |
Online Access: | http://www.praktische-philosophie.org/klonschinski--wuumlndisch-2016.html |
id |
doaj-9cf91b3ca6154e188365ae88b2638ffd |
---|---|
record_format |
Article |
spelling |
doaj-9cf91b3ca6154e188365ae88b2638ffd2020-11-25T02:15:03ZdeuUniversität SalzburgZeitschrift für Praktische Philosophie2409-99612016-07-013159963210.22613/zfpp/3.1.17Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine LegitimierbarkeitKlonschinski AndreaWündisch JoachimDer libertäre Paternalismus (LP) genießt in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit eine große Popularität, die er insbesondere zwei Merkmalen verdankt: Erstens stützt sich der LP auf verhaltensökonomische Ergebnisse, die zeigen, dass individuelle Entscheidungen oft nicht der neoklassischen Rationalitätskonzeption entsprechen, sodass Individuen durch sogenanntes Nudging zu besseren, ihren wahren Präferenzen entsprechenden Entscheidungen verholfen werden könne. Zweites ist damit der Anspruch verbunden, das Wohlergehen der Individuen, wie sie selbst es verstehen, zu erhöhen. Dieser Beitrag zeigt anhand einer dogmengeschichtlichen Analyse der zentralen, dem LP zugrunde liegenden Begriffe Präferenz, Nutzen, Rationalität und Wohlergehen, dass der LP diesen Anspruch nicht einlösen kann. Eine detaillierte begriffliche Analyse ist deshalb geboten, weil diese Konzepte in der Ökonomik immer wieder für Missverständnisse sorgen. Eine theoriegeschichtlich informierte Untersuchung wiederum ist notwendig, da diese Konfusion insbesondere auf der Tatsache beruht, dass der Gehalt dieser Begriffe sich im Laufe der Zeit gravierend verändert hat und sich die verschiedenen Bedeutungen heute z. T. wechselseitig überlagern.http://www.praktische-philosophie.org/klonschinski--wuumlndisch-2016.htmlLibertärer PaternalismusNudgeVerhaltensökonomikbounded rationalityPräferenzenTheoriegeschichteWohlergehen |
collection |
DOAJ |
language |
deu |
format |
Article |
sources |
DOAJ |
author |
Klonschinski Andrea Wündisch Joachim |
spellingShingle |
Klonschinski Andrea Wündisch Joachim Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit Zeitschrift für Praktische Philosophie Libertärer Paternalismus Nudge Verhaltensökonomik bounded rationality Präferenzen Theoriegeschichte Wohlergehen |
author_facet |
Klonschinski Andrea Wündisch Joachim |
author_sort |
Klonschinski Andrea |
title |
Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit |
title_short |
Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit |
title_full |
Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit |
title_fullStr |
Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit |
title_full_unstemmed |
Präferenzen, Wohlergehen und Rationalität – Zu den begrifflichen Grundlagen des libertären Paternalismus und ihren Konsequenzen für seine Legitimierbarkeit |
title_sort |
präferenzen, wohlergehen und rationalität – zu den begrifflichen grundlagen des libertären paternalismus und ihren konsequenzen für seine legitimierbarkeit |
publisher |
Universität Salzburg |
series |
Zeitschrift für Praktische Philosophie |
issn |
2409-9961 |
publishDate |
2016-07-01 |
description |
Der libertäre Paternalismus (LP) genießt in Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit eine große Popularität, die er insbesondere zwei Merkmalen verdankt: Erstens stützt sich der LP auf verhaltensökonomische Ergebnisse, die zeigen, dass individuelle Entscheidungen oft nicht der neoklassischen Rationalitätskonzeption entsprechen, sodass Individuen durch sogenanntes Nudging zu besseren, ihren wahren Präferenzen entsprechenden Entscheidungen verholfen werden könne. Zweites ist damit der Anspruch verbunden, das Wohlergehen der Individuen, wie sie selbst es verstehen, zu erhöhen. Dieser Beitrag zeigt anhand einer dogmengeschichtlichen Analyse der zentralen, dem LP zugrunde liegenden Begriffe Präferenz, Nutzen, Rationalität und Wohlergehen, dass der LP diesen Anspruch nicht einlösen kann. Eine detaillierte begriffliche Analyse ist deshalb geboten, weil diese Konzepte in der Ökonomik immer wieder für Missverständnisse sorgen. Eine theoriegeschichtlich informierte Untersuchung wiederum ist notwendig, da diese Konfusion insbesondere auf der Tatsache beruht, dass der Gehalt dieser Begriffe sich im Laufe der Zeit gravierend verändert hat und sich die verschiedenen Bedeutungen heute z. T. wechselseitig überlagern. |
topic |
Libertärer Paternalismus Nudge Verhaltensökonomik bounded rationality Präferenzen Theoriegeschichte Wohlergehen |
url |
http://www.praktische-philosophie.org/klonschinski--wuumlndisch-2016.html |
work_keys_str_mv |
AT klonschinskiandrea praferenzenwohlergehenundrationalitatzudenbegrifflichengrundlagendeslibertarenpaternalismusundihrenkonsequenzenfurseinelegitimierbarkeit AT wundischjoachim praferenzenwohlergehenundrationalitatzudenbegrifflichengrundlagendeslibertarenpaternalismusundihrenkonsequenzenfurseinelegitimierbarkeit |
_version_ |
1724898100629209088 |