Radikale hermeneutik. Zur geschichtlichkeit der philosophie als sache des verstehens
Der Beitrag prüft die Frage nach der Verwiesenheit der Philosophie auf eigene Geschichte und wendet sich der geschichtsphilosophischen Antinomie der sog. teleologischen und historischen Sichtweisen. Beiden ist es gemeinsam, dass sie eine vergegenständlichende Vorstellung von Geschichte habe...
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Institute for Philosophy and Social Theory, Belgrade
2014-01-01
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Series: | Filozofija i Društvo |
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doaj-9b9e87f49fd5482cb8c2550e7f79ca372020-11-24T23:54:33ZdeuInstitute for Philosophy and Social Theory, BelgradeFilozofija i Društvo0353-57382014-01-0125452010.2298/FID1404005L0353-57381404005LRadikale hermeneutik. Zur geschichtlichkeit der philosophie als sache des verstehensLuckner Andreas0Institut für Philosophie, Stuttgart, GermanyDer Beitrag prüft die Frage nach der Verwiesenheit der Philosophie auf eigene Geschichte und wendet sich der geschichtsphilosophischen Antinomie der sog. teleologischen und historischen Sichtweisen. Beiden ist es gemeinsam, dass sie eine vergegenständlichende Vorstellung von Geschichte haben. Die teleologische Sichtweise ist um die geschichtliche Kontinuität bemüht und tendiert dogmatisch dazu, die einzige Wahrheit des geschichtlichen Geschehens zu sein. Die historische Position ist eine relativistische Sichtweise und ist bestrebt, die geschichtlichen Besonderheiten hervorzuheben. Beide Positionen schreiben dem Gegenstand „Geschichte“ bloß unterschiedliche Charakteristiken zu. Hier wird die These vertreten, dass das Verstehen etwa einer philosophischen Schrift als das Verstehen des offenen Kontextes, in dem ein Interpretant steht, begriffen werden soll. Die Geschichte ist Produkt unserer Welt, nicht umgekehrt. Der Situationismus der so verstandenen radikalen Hermeneutik ist aber nicht relativistisch. Die Interpretationen haben ihre Gültigkeit, nur insofern sie die Situation des Interpreten betreffen, d. h. insofern sie als Antworten auf bestimmte Fragen verstanden werden. Dem entspricht am ehesten eine genealogische Betrachtungsweise, die sich für die Herkunft der geschichtlichen Phänomene interessiert.http://www.doiserbia.nb.rs/img/doi/0353-5738/2014/0353-57381404005L.pdfPhilosophie der GeschichteHermeneutikTeleologieHistorismusGenealogieHegelGadamerHeideggerBenjamin |
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Der Beitrag prüft die Frage nach der Verwiesenheit der Philosophie auf eigene
Geschichte und wendet sich der geschichtsphilosophischen Antinomie der sog.
teleologischen und historischen Sichtweisen. Beiden ist es gemeinsam, dass
sie eine vergegenständlichende Vorstellung von Geschichte haben. Die
teleologische Sichtweise ist um die geschichtliche Kontinuität bemüht und
tendiert dogmatisch dazu, die einzige Wahrheit des geschichtlichen Geschehens
zu sein. Die historische Position ist eine relativistische Sichtweise und ist
bestrebt, die geschichtlichen Besonderheiten hervorzuheben. Beide Positionen
schreiben dem Gegenstand „Geschichte“ bloß unterschiedliche Charakteristiken
zu. Hier wird die These vertreten, dass das Verstehen etwa einer
philosophischen Schrift als das Verstehen des offenen Kontextes, in dem ein
Interpretant steht, begriffen werden soll. Die Geschichte ist Produkt unserer
Welt, nicht umgekehrt. Der Situationismus der so verstandenen radikalen
Hermeneutik ist aber nicht relativistisch. Die Interpretationen haben ihre
Gültigkeit, nur insofern sie die Situation des Interpreten betreffen, d. h.
insofern sie als Antworten auf bestimmte Fragen verstanden werden. Dem
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