Namenkundliche Zweifel über alte kroatische Schriftsteller

In der Absicht, die Literatursprache mittels des schriftlichen Erbes zu bereichern, sammelten die Anhänger der kroatischen Erneuerungsbewegung (sogennante Illyrer) eifrig altes kroatisches Schrifttum. Daraus veröffentlichten sie für das breitere Lesepublikum in der Zeitschrift “Danica” kürzere Textb...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Josip Vončina
Format: Article
Language:deu
Published: Hrvatska Akademija Znanosti i Umjetnosti 1997-01-01
Series:Folia Onomastica Croatica
Online Access:https://hrcak.srce.hr/file/263241
Description
Summary:In der Absicht, die Literatursprache mittels des schriftlichen Erbes zu bereichern, sammelten die Anhänger der kroatischen Erneuerungsbewegung (sogennante Illyrer) eifrig altes kroatisches Schrifttum. Daraus veröffentlichten sie für das breitere Lesepublikum in der Zeitschrift “Danica” kürzere Textbeispiele. Nachdem sie Anfang 1835 das lateinische Alphabet der kroatischen Schriftsprache angeeignet hatten, mussten sie mittels des neuen Buchstabensystems nicht nur Textfragmente, sondern auch Vor- und Nachnamen der jeweiligen Autoren transkribieren. Dabei waren ihnen nicht immer kroatische Formen des betreffenden namenkund - liehen Stoffes zugänglich, sodass sie häufig auf das fremde Namengut angewiesen waren (z. B. lateinische und italienische Quellen). Der namenkundliche Stoff wurde auf eine einfache Art kroatisiert, indem dem jeweiligen Namen eine kroatische Endung angefügt wurde: Vetranus - Vetranic, Menze - Menzic, Nale - Nalic, Gjorgi - Gjorgjic. Aufgrund einer besseren Einsicht ins Archivmaterial konnten einige richtige Nachnamen nachgewiesen werden (Mencetic’ Naljeskovic), hinsichtlich manch anderer Nachnamen ist jedoch ein Zweifel erhalten geblieben (Vetranic/Vetranovic, Dordic/Durdevic). Es wäre daher wünschenswert, seitens er kroatischen Namenkunde alle Schriftstellernamen von Marulic bis hin zu Gaj systematisch zu ergründen.
ISSN:1330-0695
1848-7858