Entwicklungsrhythmen von Obstgewächsen in Finnland II. Blütenentwicklung einiger Kultursorten von Ribes nigrum L. und von R. alpinum L. in verschiedenen geographischen Breiten Finnlands

In den Jahren 1962 und 1964 wurden in Finnland an 6 verschiedenen Standorten zwischen dem 60.° und 70.° nördlicher Breite die Blütendifferenzierung und die Blütenentwicklung an einjährigen Langtrieben der Schwarzen Johannisbeersorten Brödtorp und Lepaan musta und der beiden Wildarten Ribes alpinum L...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Otti Zeller
Format: Article
Language:English
Published: Scientific Agricultural Society of Finland 1968-09-01
Series:Agricultural and Food Science
Online Access:https://journal.fi/afs/article/view/71711
Description
Summary:In den Jahren 1962 und 1964 wurden in Finnland an 6 verschiedenen Standorten zwischen dem 60.° und 70.° nördlicher Breite die Blütendifferenzierung und die Blütenentwicklung an einjährigen Langtrieben der Schwarzen Johannisbeersorten Brödtorp und Lepaan musta und der beiden Wildarten Ribes alpinum L. und Ribes spicatum Robson in With. entwicklungsmorphologisch und entwicklungsgeschichtlich geklärt. Die Untersuchungen brachten folgende Ergebnisse: Die Blütenknospen am einjährigen Langtrieb und die Einzelblüten an der Blütentraube zeigen eine ausgeprägte basitone Förderung. Die Blüteninduktion ist abhängig vom Ende der Wachstumsperiode der Langtriebe. Sie beginnt im basalen Triebabschnitt, während das Wachstum am Triebende noch langsam weiterläuft. In Helsinki, in Südfinnland, liegen Blütendifferenzierung und der grösste Teil der Blütenentwicklung noch in der Vegetationsperiode von August bis Anfang Oktober. In den Wintermonaten vollziehen sich weitere Entwicklungsschritte. In Rovaniemi, am Polarkreis, ist die vegetative Wachstumsperiode im extremen Langtag ausgeprägter als in Helsinki. Sie schliesst erst am Ende der Vegetationsperiode ab und die Triebenden verholzen oft ungenügend. Die Blütendifferenzierung setzt wenige Tage vor dem kurzen Herbst ein. Die Blütenanlagen gehen auf sehr niederen Entwicklungsstufen in den Winter. Die jüngsten Blütenanlagen aus der Endzone der Infloreszenz sterben im Winter ab. Die Hauptphase der Blütenentwicklung liegt im Frühsommer des folgenden Jahres. Im Winter besteht keine gesicherte Weiterentwicklung der Blütenprimordien. Untersuchungen an Ribes alpinum am 61.° nördlicher Breite und an Ribes spicatum am 69° 45’ nördlicher Breite zeigen, dass hier Blütendifferenzierung und Blütenentwicklung in der gleichen für den Anbau günstigen Periodizität ablaufen wie in Helsinki.
ISSN:1459-6067
1795-1895