Summary: | Jugend ist eine Quelle aus der nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche schöpfen möchten. Die Jugend zu gewinnen ist für viele gesellschaftliche Bereiche eine Überlebensnotwendigkeit, für die Gewerkschaften ebenso wie für das Kapital, für die Kirchen ebenso wie für die Politik. Auch wenn man weiß, dass es Jugend als homogene Gruppe nicht gibt, sucht man sie doch, erforscht sie und richtet pädagogisches wie politisches Handeln an ihrem Wohl aus. Dieses Wohl ist die Extrapolation der jeweiligen gruppenspezifischen Ideologien und zur Übernahme derselben sucht man sie zu gewinnen. In diesem sozialen Prozess kommt den Medien Bedeutung zu. Sie werden als wichtiger Einflussfaktor angesehen, der den je eigenen Interessen dienlich aber auch hinderlich sein kann, je nachdem welchen Medienangeboten die Jugendlichen sich zuwenden. Dabei ist die Annahme einer meinungs- und handlungsbildenden Funktion der Medien allgemein und unumstritten. Diese Funktion wird einerseits gezielt genutzt, um Einfluss auf die Jugend zu nehmen. Dies ist sowohl offensichtlich im Bereich des Kommerzes, aber auch in den anderen gesellschaftlichen Segmenten in unterschiedlicher Intensität . Auf der Basis empirischer Beobachtungen sind die „Jahre der frühen Adoleszenz, von zwölf bis sechzehn, (…) die entscheidenden Jahre für das politische Denken“ (Adelson 1980, S. 272). Der Einfluss der Medien wird aber andererseits auch gefürchtet und immer dann laut und öffentlich artikuliert und problematisiert, wenn — meist monokausale — Zusammenhänge zwischen abweichendem jugendlichen Verhalten und Medien hergestellt werden. In den letzten Jahren war dies meist die Konstruktion eines Zusammenhanges zwischen Tötungsdelikten amoklaufender junger Menschen und ihrer Nutzung violenter Computerspiele.
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