Die "Artisierung" von jüdischem Grundeigentum während des Nationalsozialismus : ein Fallbeispiel aus Berlin - Prenzlauer Berg

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 wurde in den neuen Bundesländern der weitgehend verstaatlichte Grund und Boden in Privateigentum zurücküberführt. Da in der DDR eine Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts weitgehend ausgeblieben war, wurde die Restituti...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: D. Zunzer
Format: Article
Language:deu
Published: Copernicus Publications
Series:Geographica Helvetica
Online Access:http://www.geogr-helv.net/55/1/2000/gh-55-1-2000.pdf
Description
Summary:Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahr 1990 wurde in den neuen Bundesländern der weitgehend verstaatlichte Grund und Boden in Privateigentum zurücküberführt. Da in der DDR eine Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts weitgehend ausgeblieben war, wurde die Restitutionsregelung auf die Eigentumsentziehungen bis 1933 ausgedehnt. Die wenig erforschte «Arisierung» des Grundeigentums während des Nationalsozialismus gewann damit an erneuter Aktualität. Die «Arisierung» als Teil der nationalsozialistischen Judenverfolgung bedeutete eine vollständige Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft und damit auch aus dem Immobilienbereich. Das Ergebnis der «Arisierung» war «eine der grössten Besitzumschichtungen der Neuzeit». Ziel des Artikels ist es, einen Überblick über die rechtlichen Regelungen und den Ablauf der «Arisierung» des Grundeigentums zu geben und mit einer Fallstudie diesen Prozess für ein konkretes Quartier im Ostteil Berlins darzustellen.
ISSN:0016-7312
2194-8798