Kooperative Normsetzung im Internet. Partizipationsbedingungen aus handlungstheoretischer Perspektive

Das Internet bietet die Möglichkeit, eine große Anzahl von Personen an Entscheidungen über verbindliche Normen zu beteiligen. Verfahren der ‚internetvermittelten kooperativen Normsetzung‘ (IKN) bieten das Potential, in Organisationen oder in der Politik zu demokratischeren, ‚besseren‘ und legitime...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Ulf Tranow
Format: Article
Language:deu
Published: Momentum - Verein für kritische Wissenschaft 2014-06-01
Series:Momentum Quarterly
Subjects:
Online Access:http://www.momentum-quarterly.org/index.php/momentum/article/view/78
Description
Summary:Das Internet bietet die Möglichkeit, eine große Anzahl von Personen an Entscheidungen über verbindliche Normen zu beteiligen. Verfahren der ‚internetvermittelten kooperativen Normsetzung‘ (IKN) bieten das Potential, in Organisationen oder in der Politik zu demokratischeren, ‚besseren‘ und legitimeren Entscheidungen zu kommen. Praxisanwendungen von Online-Beteiligungsverfahren zeigen allerdings, dass eine hinreichende Partizipationsbereitschaft nicht fraglos vorausgesetzt werden kann. In dem Beitrag wird das Partizipationsproblem aus handlungstheoretischer Perspektive untersucht. Die Ausgangsthese ist, dass eine IKN der Kollektivgutproblematik unterliegt. Eine erfolgreiche IKN verlangt, dass Personen zur Partizipation bereit sind, obwohl ihr Verhalten insignifikant ist. Mit Rückgriff auf die Theorie sozialer Rationalität (Lindenberg 2001) und unter Einbezug empirischer Studien werden mit einer expressiven, demonstrativen und normorientierten Partizipation drei Motivtypen identifiziert, die für eine Überwindung des Kollektivgutproblems relevant sein können. Diese drei Motive unterliegen jeweils bestimmten konstitutiven Bedingungen und Restriktionen, die ebenfalls diskutiert werden.
ISSN:2226-5538